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Schlechte Auftragslage: Wer leidet noch darunter?
Thread poster: Antje Lücke
wonita (X)
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Ausbildung zum Gästeführer Feb 6, 2009

Antje L�cke wrote:

An Tourismus habe ich auch gedacht, aber dafür wird jetzt nicht unbedingt die Jahreszeit sein, oder? Ich wollte mal beim Sightseeing-Busunternehmen anfragen.


Die Ausbildung dauert 6 Monate, man muss zum Schluss eine Prüfung ablegen, um ein Zertifikat vom Bundesverband der Gästeführer zu bekommen. Es ist wichtig, dass du deine Bewerbung bei der Ausbildungsstelle einreichst, damit du darüber informierst, wann die nächste Ausbildung anfängt. Es dauert eben alles ein bisschen, bis man ins Geschäft kommt ...

Soweit ich weiß, das ist bundeweit einheitlich.

[Edited at 2009-02-06 16:48 GMT]


 
Herbert Fipke
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Ausbildungen sammeln... Feb 6, 2009

Bin Tiede wrote:

Die Ausbildung dauert 6 Monate, man muss zum Schluss eine Prüfung ablegen, ...



...halte ich für Zeitverschwendung. Irgendwann im Leben ist mal gut mit Ausbildung. Der zeitlich /und oft auch finanzielle) Aufwand steht in keinem Verhältnis zu den möglichen Einnahmen. Ihr habt doch alle einen Beruf, oder?

Die meisten Ausbildungssammler kompensieren meiner Ansicht nach nur ein Gefühl der (angeblichen) Minderwertigkeit unseres Berufs.
Vor allem halte ich es für einen Irrglauben, dass "formell" erworbene Fachkenntnisse (ein Widerspruch in sich) automatisch zu mehr Sicherheit im Beruf führen. Ich selbst besitze nur eine formelle Ausbildung (mein Diplom als Übersetzer), und das hat zu meinem heutigen Erfolg am allerwenigsten beigetragen. Geld verdiene ich heute nicht dadurch, dass ich gelernter KFZ-Mechaniker oder Journalist oder PR-Texter wäre (bin ich alles nicht), sondern weil ich diese Dinge im Laufe vieler Jahre praktisch gelernt habe und WIRKLICH kann.

Wenn ich Fachkenntisse in einer bestimmten branche brauche, halte ich es für wesentlich effektiver, einfach mal in einem Betrieb 4 Wochen zu arbeiten und PRAKTISCHE Fertigkeiten zu erwerben, als sich dauernd in irgendwelche Klassenräume zu setzen und sich hinterher die Toilette mit irgendwelchen Jodel-Diplomen zu tapezieren...

Das ist genauso wie ein Regal voller Fachbücher und Lexika: Viele Bücher machen noch keinen guten Übersetzer aus.

Wir sind SELBSTÄNDIG. Hinter dieser Ausbildungssammelei steht immer jemand, der wie ein Angestellter denkt...
Und während einer Ausbildung hat man immer eine Ausrede, warum man jetzt gerade keine Akquise betreiben kann - man lernt ja gerade...
Hallo? Gehts noch?
Es gibt keine rosige Zukunft, es gibt nur eine rosige Gegenwart. Die verlangt allerdings ununterbrochenes unternehmerisches Handeln und keine Auszeiten als Lernender.

So, jetzt dürft ihr mich in der Luft zerreißen.


 
Eric Hahn (X)
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Weitermachen Feb 6, 2009

Herbert Fipke wrote:

...halte ich für Zeitverschwendung. Irgendwann im Leben ist mal gut mit Ausbildung. Der zeitlich /und oft auch finanzielle) Aufwand steht in keinem Verhältnis zu den möglichen Einnahmen. Ihr habt doch alle einen Beruf, oder?

Es gibt keine rosige Zukunft, es gibt nur eine rosige Gegenwart. Die verlangt allerdings ununterbrochenes unternehmerisches Handeln und keine Auszeiten als Lernender.

So, jetzt dürft ihr mich in der Luft zerreißen.


Darf ich ?

Eigentlich hast Du ja recht, denn "Weiterlernen" ist sowieso in jedem Fall ein Muss, gleich, auf welchem Fachgebiet, wenn man up-to-date bleiben will ...

Doch hier sprechen wir eher von Diversifizierung oder gar von Umschulung für ein zweites Standbein, und es ist naheliegend und mag auch bereichernd sein, auch als Sprachlehrer/in oder Fremdenführer/in zu arbeiten. Habe hier in Marseille auch schon mit dem Gedanken gespielt, nur weiss ich, dass es sich für mich finanziell nicht lohnt.




[Edited at 2009-02-06 15:18 GMT]


 
Sergio Paris
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Jetzt etwas besser... Feb 6, 2009

Hallo Zusammen,

Soviel hat man darüber schon mehrmals im italienischen Forum geredet !!! 2008 war für mich ein wunderschönes Jahr und zwar das beste Jahr in meiner relativ kurzzeitigen Übersetzerkarriere. Januar war es bei mir und bei vielen Kollegen hier sehr sehr flau. Jetzt ist es plötzlich nach wie vor und ich bekomme endlich umfangreichere Aufträge, insbesondere aus Deutschland, Österreich, der Schweiz...ich habe sogar neue Kunden in den Niederlanden erworben. In Italien
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Hallo Zusammen,

Soviel hat man darüber schon mehrmals im italienischen Forum geredet !!! 2008 war für mich ein wunderschönes Jahr und zwar das beste Jahr in meiner relativ kurzzeitigen Übersetzerkarriere. Januar war es bei mir und bei vielen Kollegen hier sehr sehr flau. Jetzt ist es plötzlich nach wie vor und ich bekomme endlich umfangreichere Aufträge, insbesondere aus Deutschland, Österreich, der Schweiz...ich habe sogar neue Kunden in den Niederlanden erworben. In Italien herrscht aber große Wirtschaftsflaute...Nur, es ist mir aufgefallen, dass der Markt sehr schwankend ist !!! Nur Mut !!! Wirtschaftlicher Wiederaufschwung „muss“ schon wieder da sein !!!

Viel Glück an Alle !!!

Sergio
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Ansgar Knirim
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Unternehmer sein Feb 6, 2009

Mich würde mal interessieren, wer von euch sich jetzt schon wirklich so existenziell bedroht fühlt, dass er/sie sich neu orientieren will.
Ich persönlich habe nach einem sehr guten Jahr 2008 einen recht schwachen Januar 09 gehabt, Einbuße ca. 25%.
Ich sehe das als verkraftbare Schwankung an, wie Herbert schon sagt, ist man ja schließlich Unternehmer und kein Angestellter. Bisher habe ich die durch die Einbuße gewonnene Zeit genossen, weil ich endlich mal freie Wochenenden hatte
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Mich würde mal interessieren, wer von euch sich jetzt schon wirklich so existenziell bedroht fühlt, dass er/sie sich neu orientieren will.
Ich persönlich habe nach einem sehr guten Jahr 2008 einen recht schwachen Januar 09 gehabt, Einbuße ca. 25%.
Ich sehe das als verkraftbare Schwankung an, wie Herbert schon sagt, ist man ja schließlich Unternehmer und kein Angestellter. Bisher habe ich die durch die Einbuße gewonnene Zeit genossen, weil ich endlich mal freie Wochenenden hatte und auch mal ein gutes Buch lesen konnte.
Längerfristig glaube ich, dass Übersetzungsbedarf/Auftragsvolumen nicht dauerhaft sinken werden, zum Problem könnte aber Preisdrückerei werden.
Ich werde jedenfalls nicht noch eine Ausbildung machen - bevor ich meine Miete nicht mehr zahlen kann, arbeite ich halt als Wachmann oder Weinverkäufer - irgendwas findet man ja immer, aber gleich ein zweites Standbein????
Dafür liebe ich diesen Beruf zu sehr.
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Eric Hahn (X)
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Krisenjahr Feb 6, 2009

Ansgar Knirim wrote:

Mich würde mal interessieren, wer von euch sich jetzt schon wirklich so existenziell bedroht fühlt, dass er/sie sich neu orientieren will.
Ich persönlich habe nach einem sehr guten Jahr 2008 einen recht schwachen Januar 09 gehabt, Einbuße ca. 25%.


Das würde mich auch mal interessieren, aber ich schlage vor, dass wir in einem Jahr noch mal darüber sprechen, denn soviel ich weiss, hat uns dieser Tsunami noch gar nicht erreicht. Auf die virtuelle Finanzkrise wird die reale Wirtschaftskrise folgen, und deshalb wird jetzt überall krampfhaft versucht, die Wirtschaft wieder anzukurbeln ! Hoffen wir, dass es hilft ...




[Edited at 2009-02-06 16:20 GMT]


 
Ansgar Knirim
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Dickes Ende? Feb 6, 2009

Ja klar, es kann durchaus noch ungemütlicher werden.Dennoch bin ich optimistisch:
Waren wollen verkauft, Betriebsanleitungen, Promotionmaterial etc. erstellt und auch übersetzt werden.
Wahrscheinlich sind Übersetzer im Durchschnitt weniger stark betroffen als produktions- bzw. absatzorientierte Branchen.
Ich arbeite viel im Bereich Mode und weiß, dass die entsprechenden Endkunden Mitarbeiter entlassen (haben), aber die Kollektionen werden deswegen nicht kleiner und wollen n
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Ja klar, es kann durchaus noch ungemütlicher werden.Dennoch bin ich optimistisch:
Waren wollen verkauft, Betriebsanleitungen, Promotionmaterial etc. erstellt und auch übersetzt werden.
Wahrscheinlich sind Übersetzer im Durchschnitt weniger stark betroffen als produktions- bzw. absatzorientierte Branchen.
Ich arbeite viel im Bereich Mode und weiß, dass die entsprechenden Endkunden Mitarbeiter entlassen (haben), aber die Kollektionen werden deswegen nicht kleiner und wollen nach wie vor übersetzt werden, aber ob das so bleiben wird, kann ich nicht annähernd ahnen...
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wonita (X)
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Politisch inkorrekt Feb 6, 2009

Eric Hahn wrote:

Fremdenführer/in


Das Wort „Fremdenführer“ gibt’s nicht mehr. Nun heißen sie alle „Gästeführer“.

Gruß
Bin


 
Eric Hahn (X)
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Unkorrekt ? Feb 6, 2009

Bin Tiede wrote:
Das Wort „Fremdenführer“ gibt’s nicht mehr. Nun heißen sie alle „Gästeführer“.


Das bin ich auch, wenn ich meine Gäste durch die Wohnung führe

Sagt man jetzt auch Gästeverkehrsamt ?

[Edited at 2009-02-06 21:35 GMT]


 
wonita (X)
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Eigentlich nicht, Feb 6, 2009

Eric Hahn wrote:

Das bin ich auch, wenn ich meine Gäste durch die Wohnung führe

Sagt man jetzt auch Gästeverkehrsamt ?


aber die meisten Fremdenverkehrsämter sind mittlerweile Tourismus GmbH. Vereinzelt findet man in Österreich noch welche, bald auch nicht mehr.

Wir befinden uns im Wandel der Zeiten, nicht nur wirtschaftlich, auch sprachlich.


 
Kevin Lossner
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Alles ganz normal oder besser. Aber keine Ahnung warum. Feb 6, 2009

Hier ist nach wie vor so viel Auslastung, wie unsere Gesundheit mitmachen kann. Ob eine Verlagerung der Auftragsthemen stattgefunden hat, ist mir nicht aufgefallen. Kann sein. Was in den letzten 6 Monaten anders zu sein schein ist, dass die einzelnen Aufträge durchschnittlich größer werden, was die Kapazitätsplanung etwas komplizierter macht. Nach einem großen Handbuch entspanne ich mich lieber für eine Weile mit kleineren Dingen oder zwischendurch parallel zum großen Text (um das Gefühl... See more
Hier ist nach wie vor so viel Auslastung, wie unsere Gesundheit mitmachen kann. Ob eine Verlagerung der Auftragsthemen stattgefunden hat, ist mir nicht aufgefallen. Kann sein. Was in den letzten 6 Monaten anders zu sein schein ist, dass die einzelnen Aufträge durchschnittlich größer werden, was die Kapazitätsplanung etwas komplizierter macht. Nach einem großen Handbuch entspanne ich mich lieber für eine Weile mit kleineren Dingen oder zwischendurch parallel zum großen Text (um das Gefühl "FERTIG!!!" zu geniessen), aber wenn laute große Anfragen kommen, macht das manchmal müde. Na ja, immerhin besser als viele Mindestaufträge

Vielleicht hat unsere Erfahrung viel mit der Sprachenkombination und -richtung zu tun. Wenn die deutsche Industrie diese "Krise" überwinden soll, dann muß man umso klüger seine Präsentation für Export gestalten, und da kommt eben meine Muttersprache oft ins Spiel. Vielleicht gerade deswegen scheint es seit Anfang der Krise umso einfacher, die Preise zu erhöhen. Ich verstehe es eigentlich nicht, sammele nur empirische Daten und frag' mich wo die Decke für diesen Spaß liegt.

Ich denke, es muß wirklich daran liegen, daß die bessere Akteure in den deutschsprachigen Ländern merken, daß es jetzt ernst wird und gezielte Investition in Qualität gemacht werden muß. Ich merke auch, da? die Kunden alles auch strenger prüfen und mehr Rückfragen haben, was ich durchaus gut finde. Man soll ja wissen, wofür man bezahlt hat.

Ob diese dumme Theorie stimmt oder nicht ist egal. Auch ich lese täglich die Nachrichten und fühle mich krank, wenn ich von Massenentlassungen erfahre. Als wissenschaftlicher Berater in einem früheren Leben war ich sehr stolz darauf, dass ich durch meine Tätigkeiten viele Arbeitsplätze retten konnte. Das war für mich wichtiger als alles andere. Jetzt als Übersetzer hoffe ich weiterhin einen solchen Beitrag machen zu können, auch wenn etwas indirekter jetzt. Und ich hoffe, dass wir alle solche Möglichkeiten haben, durch unsere Arbeit, die wirtschaftliche Schieflage wieder etwas mehr aufrecht zu biegen. Für mich ist das weit mehr wert als jeden guten Zeilenpreis, den ich erzielen kann, obwohl ich dabei nicht aufhören werde, die Decke möglichst hoch für mich und meine Kollegen zu halten.
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Brandis (X)
Brandis (X)
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SO WAS IST NICHTS NEUES,, Feb 6, 2009

Gruss da Heim! so was kommt jeden winter oder in manchen Wintern mal vor. z.,B letztes Jahr hatten wir fast 1,2 mio Auftragslage gleich im Februar durchgemacht. Aber dieses jahr ist es wieder anders. Mal sehen wie das wird. Wir sind auch momentan mit e-marketing beschäftigt und neue Umsiedelung usw., wie Weit wir kommen wissen wir auch nicht, aber daher sterben wir auf keinen Fall. Schön immer Klavier oder die Geige spielen, mal auch anderweitig gucken, war nur ein hinweis du! Ich gedenk goog... See more
Gruss da Heim! so was kommt jeden winter oder in manchen Wintern mal vor. z.,B letztes Jahr hatten wir fast 1,2 mio Auftragslage gleich im Februar durchgemacht. Aber dieses jahr ist es wieder anders. Mal sehen wie das wird. Wir sind auch momentan mit e-marketing beschäftigt und neue Umsiedelung usw., wie Weit wir kommen wissen wir auch nicht, aber daher sterben wir auf keinen Fall. Schön immer Klavier oder die Geige spielen, mal auch anderweitig gucken, war nur ein hinweis du! Ich gedenk google translator macht so einiges schlecht in unserem Beruf, zumals hatte ich in den letzten 3 Tagen erfahren, dass eine Menge ehemalige Schüler ( Kunden meine ich) die Google variante bevorzugen, daher bleiben vielleicht nur noch große Aufträge für wenig Geld, Tja Da gibt es doch noch aber viele CAT tools und ... da gehen auch noch die Prozente weg. Soll ich jetzt noch meine eigene Zeitung basteln! so was ist ungeheuer viel Arbeit! Ideen allerhand sind wilkommen! Seit zwei Wochen versuche ich globale KDS in der Größenordung von ca. 80000 zu ereichen, aber ich kann nie wissen wie viele die Endkunden sind. BR Brandis

[Edited at 2009-02-06 17:16 GMT]
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Antje Lücke
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TOPIC STARTER
Pro und Contra weitere Ausbildung Feb 6, 2009

Herbert, im Großen und Ganzen stimme ich dir zu, aber ich stimme auch Eric dahingehend zu, dass es ein zweites Standbein sein könnte. Ich bin in dem Sinne mit dir einer Meinung, dass eine Vollzeitausbildung über längere Zeit für mich nicht mehr infrage käme. Könnte ich jedoch Gästeführer oder Deutsch als Fremdsprache berufsbegleitend lernen, indem ich über eine bestimmte Zeit hinweg täglich ein paar Stunden dafür investiere oder sowas wie Blockkurse mache und würde diese Ausbildung ... See more
Herbert, im Großen und Ganzen stimme ich dir zu, aber ich stimme auch Eric dahingehend zu, dass es ein zweites Standbein sein könnte. Ich bin in dem Sinne mit dir einer Meinung, dass eine Vollzeitausbildung über längere Zeit für mich nicht mehr infrage käme. Könnte ich jedoch Gästeführer oder Deutsch als Fremdsprache berufsbegleitend lernen, indem ich über eine bestimmte Zeit hinweg täglich ein paar Stunden dafür investiere oder sowas wie Blockkurse mache und würde diese Ausbildung nicht einen Haufen Geld kosten, dann würde ich es gerne machen. Als zweites Standbein. Denn das, was ich neben Übersetzen am zweitliebsten mache und am zweitbesten kann, das ist Unterrichten.

Bin, weißt du, wie es zeitlich und preislich mit der Ausbildung als Gästeführerin aussieht? Hattest du jeden Tag richtig "Schule"? Wie viele Stunden pro Tag?

Ansgar, seufz, wenn ich im Januar nur 25% Einbuße gehabt hätte, wäre ich froh! Ich habe aber in dem Monat sage und schreibe 3.500 Wörter übersetzt, es war also eine Totaleinbuße. Im Dezember waren es gar nur 1.300 Wörter. Wenigstens haben die mir einen neuen Kunden verschafft, von dem ich hoffe, dass er mich bald mit Arbeit eindeckt.

Eric, existentiell bedroht bin ich noch nicht, aber ich will auch nicht, dass es dazu kommt! Vorne sind noch Außenstände, aber hinten keine Rechnungen, die noch zu schreiben sind. Deshalb muss jetzt ganz schnell Arbeit her.
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Herbert Fipke
Herbert Fipke  Identity Verified
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Alles schön und gut... Feb 6, 2009

Antje L�cke wrote:

... Könnte ich jedoch Gästeführer oder Deutsch als Fremdsprache berufsbegleitend lernen, indem ich über eine bestimmte Zeit hinweg täglich ein paar Stunden dafür investiere oder sowas wie Blockkurse mache und würde diese Ausbildung nicht einen Haufen Geld kosten, dann würde ich es gerne machen. Als zweites Standbein. Denn das, was ich neben Übersetzen am zweitliebsten mache und am zweitbesten kann, das ist Unterrichten.



Ich will ja niemanden düpieren, und dass zum ECHTEN Unterrichten uns Übersetzern die gesamte Didaktik fehlt, die im Lehrerberuf einen Großteil der Ausbildungszeit verschlingt, ist auch klar.

Aber.... man sollte doch mal die Kirche im Dorf lassen...

Wenn es um Gäste- oder Fremdenführer oder Messehostess und solche "hochbezahlten Jobs" geht, muss man nun wirklich nicht 6 Monate irgendeinen Kurs besuchen und dann auch noch eine Prüfung ablegen...
Hallo?

Um Reisegruppen Neuschwanstein oder München oder Hamburg oder das Männeken Piss in Brüssel zu zeigen, geht man ein paar mal mit einem erfahrenen Kollegen mit und kann das spätestens nach drei/vier "Hospitationen" auch allein. Meine Güte....

Und ob man in so einem Beruf Erfolg hat, hängt nicht so sehr vom Fachwissen über Stadtgeschichte (oder was sonst gezeigt wird) ab, sondern von der persönlichen Art und Kommunikationsfähigkeit.

Ein allwissender Stoffel wird niemals so beliebt sein und entsprechendes Trinkgeld kassieren, wie ein stets freundlicher Schnalli, der den Gästen das stundenlange Latschen durch eine fremde Stadt mit dem ein oder anderen Witz auflockert und vor allem die Kunst des unverbindlichen Flirtens beherrscht.

Dasselbe gilt für jeden, der hinter einer Theke steht. Das sind aber keine Dinge, die man in einem Kurs lernen kann, sondern eine Frage der Persönlichkeit. Wer aufgeschlossen ist, kann sowas auch ohne "Ausbildung".


 
wonita (X)
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Die Schulung Feb 6, 2009

Antje L�cke wrote:

Bin, weißt du, wie es zeitlich und preislich mit der Ausbildung als Gästeführerin aussieht? Hattest du jeden Tag richtig "Schule"? Wie viele Stunden pro Tag?



Das war keine Vollzeit-Ausbildung. Ich musste pro Woche 2 bis 3 Mal zur Schulung gehen, die jeweils 2-3 Stunden dauerte. Der Unterricht fand in der Regel abends statt. Ein Drittel der Schulung waren Führungen, die meistens am Wochenende abgehalten wurden. Die Kosten betrugen über 500 Euro.

Für mich war das Ganze sehr interessant. Am Anfang wusste ich nicht mal, was „Gotik“ war, wie ein gotisches Gebäude ausschauen sollte. Die deutschen Kollegen waren verblüfft, sie konnten sich nicht vorstellen, dass wir in der Schule so was gar nicht lernen.

Die Prüfung bestand aus 2 Teilen: Theorie und Praxis. Man durfte an der Praxisprüfung (eine Führung) teilnehmen nur wenn man die Theorie bestanden hat, wie beim Führerschein. Danach werden wir durch die Tourismus GmbH als selbständige Gästeführer an die Einzel- und Gruppenreisenden vermittelt.

Wie gesagt, ich liebe die Tätigkeit als Gästeführerin. Ich halte diesen Job als gesund für Seele und Körper.


 
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Schlechte Auftragslage: Wer leidet noch darunter?






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