Gewerbesteuer abgewendet - Können wir jetzt Aufatmen?
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sylvie malich (X)
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Dec 17, 2003

Berlin, 15.12.2003

Ausweitung der Gewerbesteuer !

Zur Vereinbarung im Vermittlungsausschuss, die von der Bundesregierung
geplante Gemeindewirtschaftssteuer nicht einzuführen und damit auch nicht
auf die Freien Berufe anzuwenden, erklärt BFB-Präsident Dr. Ulrich
Oesingmann:

"Mit dieser Entscheidung wird der Vermittlungsausschuss sowohl Freiberuflern
als auch Kommunen gerecht: Den Freiberuflern, weil sie keine
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Berlin, 15.12.2003

Ausweitung der Gewerbesteuer !

Zur Vereinbarung im Vermittlungsausschuss, die von der Bundesregierung
geplante Gemeindewirtschaftssteuer nicht einzuführen und damit auch nicht
auf die Freien Berufe anzuwenden, erklärt BFB-Präsident Dr. Ulrich
Oesingmann:

"Mit dieser Entscheidung wird der Vermittlungsausschuss sowohl Freiberuflern
als auch Kommunen gerecht: Den Freiberuflern, weil sie keine
Gewerbetreibenden sind und sich bereits an der Gemeindefinanzierung
beteiligen. Den Kommunen, weil ihnen mit einer verfassungsrechtlich
angreifbaren, bürokratie- und kostenintensiven Ausweitung der Gewerbesteuer
nicht geholfen gewesen wäre.

Der BFB begrüßt die Städten und Gemeinden zugedachten Soforthilfen. Sollten
sich diese als nicht ausreichend erweisen, müssen die Kommunalfinanzen zügig
auf eine andere Grundlage gestellt werden - konsequenterweise im Sinne der
von allen Seiten geforderten Steuervereinfachung. Dazu gehört die alte
Gewerbesteuer abgeschafft und den Kommunen ein Hebesatzrecht auf zuvor
angepasste Einkommen- und Körperschaftssteuern eingeräumt.

Wenn sie nicht wieder ausgesperrt bleiben, werden die Freien Berufe ihre
Fachkompetenz gerne in den Dienst einer tragfähigen Reform stellen: So ist
etwa die Stadt-Umland-Problematik durchaus lösbar, indem das Steueraufkommen
nach festen Regeln zwischen Arbeitsstätten- und Wohnsitzgemeinde verteilt
wird."


Der BFB als Spitzenorganisation der freiberuflichen Kammern und Verbände
vertritt rund 783 Tausend Freiberufler. Diese beschäftigen über zweieinhalb
Millionen Mitarbeiter - darunter ca. 160 Tausend Auszubildende - und
erwirtschaften rund neun Prozent des Bruttoinlandsproduktes.
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Rainer Pawellek
Rainer Pawellek  Identity Verified
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Können wir! Dec 17, 2003

Aber nur insofern, als uns ein noch größerer bürokratischer Aufwand erspart bleibt.

Finanziell hätte uns eine Gewerbesteuer, die nach den Planungen bis zu einem Hebesatz von maximal 380 Prozent von der Einkommensteuer abzugsfähig gewesen wäre, sogar einen kleinen Vorteil beschert, da sie eine Senkung des Solidaritätszuschlags bewirkt hätte, der sich ja an der Einkommensteuer bemißt. Irgendein Wirtschaftsverband hat mal ausgerechnet, daß nur Freiberufler in Gemeinden mit ei
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Aber nur insofern, als uns ein noch größerer bürokratischer Aufwand erspart bleibt.

Finanziell hätte uns eine Gewerbesteuer, die nach den Planungen bis zu einem Hebesatz von maximal 380 Prozent von der Einkommensteuer abzugsfähig gewesen wäre, sogar einen kleinen Vorteil beschert, da sie eine Senkung des Solidaritätszuschlags bewirkt hätte, der sich ja an der Einkommensteuer bemißt. Irgendein Wirtschaftsverband hat mal ausgerechnet, daß nur Freiberufler in Gemeinden mit einem Hebesatz von über 400,9 Prozent - das dürften zumeist Großstädte sein - stärker als nach der bisherigen Regelung belastet worden wären.
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RobinB
RobinB  Identity Verified
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Nicht alle Übersetzer leben JWD... Dec 17, 2003

"Irgendein Wirtschaftsverband hat mal ausgerechnet, daß nur Freiberufler in Gemeinden mit einem Hebesatz von über 400,9 Prozent - das dürften zumeist Großstädte sein - stärker als nach der bisherigen Regelung belastet worden wären."

Recht viele Freiberufler, einschl. ÜbersetzerInnen, leben nicht im entlegenen Kaff, sondern in mittelgrossen und grösseren Städten. Die von Rot-Grün vorgeschlagene GewSt-Änderung hätte z.B. uns hier in Mainz/Wiesbaden mit weit über TEUR10 j
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"Irgendein Wirtschaftsverband hat mal ausgerechnet, daß nur Freiberufler in Gemeinden mit einem Hebesatz von über 400,9 Prozent - das dürften zumeist Großstädte sein - stärker als nach der bisherigen Regelung belastet worden wären."

Recht viele Freiberufler, einschl. ÜbersetzerInnen, leben nicht im entlegenen Kaff, sondern in mittelgrossen und grösseren Städten. Die von Rot-Grün vorgeschlagene GewSt-Änderung hätte z.B. uns hier in Mainz/Wiesbaden mit weit über TEUR10 jährlich zusätzlich belastet, und das trotz vorgezogener "Reform" bei der Einkommensteuer. Jetzt aber brauchen wir nicht auszuwandern...
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sylvie malich (X)
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Auswandern? Dec 17, 2003

RobinB wrote:

... Jetzt aber brauchen wir nicht auszuwandern...


Noch nicht.


 
RobinB
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Auswanderung Dec 17, 2003

"Noch nicht."

War aber knapp...


 


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