Fühle mich betrogen - was macht man denn in so einem Fall?
Thread poster: Antje Lücke
Antje Lücke
Antje Lücke  Identity Verified
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Feb 12, 2004

Ich bin stinksauer!

Folgendes ist passiert:
Ich arbeite seit 2 Jahren erfolgreich mit einer Agentur zusammen, bekomme immer gute Aufträge von ihnen, sie zahlen anständig, kurz, eine super Geschäftsverbindung und nebenbei noch mein wichtigster Kunde.

Vor 2 Jahren habe ich ein Korrekurleseprojekt für den Kunden gemacht - mein erstes für ihn - was super glatt gelaufen ist. Letztes Jahr wurde mir angekündigt, dass dieses Projekt wiederkommen würde und man mich
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Ich bin stinksauer!

Folgendes ist passiert:
Ich arbeite seit 2 Jahren erfolgreich mit einer Agentur zusammen, bekomme immer gute Aufträge von ihnen, sie zahlen anständig, kurz, eine super Geschäftsverbindung und nebenbei noch mein wichtigster Kunde.

Vor 2 Jahren habe ich ein Korrekurleseprojekt für den Kunden gemacht - mein erstes für ihn - was super glatt gelaufen ist. Letztes Jahr wurde mir angekündigt, dass dieses Projekt wiederkommen würde und man mich doch gerne wieder zum Korrekturlesen engagieren würde. Ja klar, sagte ich, das mache ich.

Es fing schon damit an, dass dieses Projekt mehrere Monate auf sich warten ließ. Es wurde angekündigt, kam dann doch nicht, wurde verschoben... Mein Kunde konnte nichts dafür, der hat mich in der Zwischenzeit eben mit anderen Aufträgen versorgt.
Gut, dann kam das Projekt. Es besteht aus zwei Teilen, nämlich dem Korrekturlesen "frisch" übersetzter Dateien und dem Korrekturlesen bereits vorhandener Dateien, einige Jahre alt. Erstere Dateien werden von einem Mitglied des Teams übersetzt und das Korrekturlesen läuft ganz normal. Zweitere Dateien jedoch hat der Endkunde selber von was-weiß-ich-wem übersetzen lassen und dann an meinen Kunden geschickt, der sie mir dann zur Bearbeitung gegeben hat. Und was ich da bekommen habe, lässt mir zum Teil die Haare zu Berge stehen. Übersetzt haben Nicht-Muttersprachler und Anfänger oder des Übersetzens nicht Mächtige (nichts gegen Anfänger, jeder fängt mal an, aber so ein komplexes Projekt gibt man keinem Anfänger, das fällt mir ja schon schwer). Terminologie und Software-Optionen stimmen hinten und vorne nicht und es läuft darauf hinaus, dass ich die ganze Übersetzung nochmal neu schreiben muss. Was mich mehr Konzentration und genauso viel Zeit kostet, als würde ich alles from scratch übersetzen. Ich habe das natürlich bei meinem Kunden beanstandet, der mir mitteilte, dass er leider keinen Einfluss auf die Qualität der Übersetzung hat, eben weil sie von keinem Team-Member übersetzt wurde.

Zusammengefasst bedeutet dies Folgendes:
Wenn ich korrekturlese, schaffe ich pro Tag ungefähr das Dreifache von dem, was ich schaffe, wenn ich übersetze. Vorausgesetzt, die Übersetzung ist gut und ich brauche nicht viel zu korrigeren. Da Korrekturlesen ja weniger bezahlt wird als Übersetzen, komme ich auf diese Weise doch auf meinen Standard-Tagessatz. Mit diesen Dateien jedoch schaffe ich gerade mal so viel als würde ich übersetzen - die Konzentration, die sie erfordern, ist enorm. Die Menge an neu zu schreibenden Dateien ist riesig, ich sitze schon wochenlang dran und sehe immer noch kein Licht.

Jetzt habe ich mich beim Kunden beschwert, der da auch voll hinter mir gestanden hat. Ich habe gesagt, er soll dem Ursprungskunden sagen, entweder ich bekomme den Wortpreis für eine Übersetzung oder er kann seine Dateien nach Indien schicken, weil ich ansonsten nicht mehr weiterarbeiten werde.

Heute kam die Antwort meines Kunden. Der Ursprungskunde hätte sich natürlich gewehrt, es wäre genug Zeit zwischen Zusendung der Dateien und Arbeitsbeginn gewesen (dies, weil der Ursprungskunde das TM noch nicht gesendet hatte), um die bereits übersetzten Dateien zu checken und ihn über die bescheidene Qualität zu informieren. Jetzt, wo die Preise ausgehandelt sind, würde er sich auf eine Erhöhung nicht mehr einlassen. Allenfalls für nachfolgende Dateien, nicht aber für diesen Riesenhaufen Dateien, mit dem ich mich gerade rumquäle. Mein Kunde bedauert dies sehr, kann mir aber auch keinen höheren Preis zahlen.

Meine Motivation ist am Ende. Ich habe keinen Bock mehr. Am liebsten würde ich wirklich in den Streik treten. Nur würde ich damit riskieren, meinen guten Kunden zu verlieren. Mir graut's schon davor, wenn ich die Gesamtrechnung schreibe und dann sehe, wie wenig nach X Wochen Arbeit rausgekommen ist... Ich fühle mich betrogen, denn ich bin sicher, der Ursprungskunde wusste genau Bescheid, dass seine Dateien nicht so der Hit sein konnten. Aber wer ahnt denn sowas, wenn das gleiche Projekt vor 2 Jahren so glatt lief?

Was würdet ihr denn in so einer Situation tun?
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danilingua
danilingua  Identity Verified
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reden und erklären und einen Konsens finden Feb 12, 2004

Hallo Antje,

ein Schlamassel, allerdings.

Wenn Dein Kunde wirklich so ein guter Kunde ist, wie Du das darstellst, dann sollte er so professionell sein, und diese Situation anerkennen. REde mit ihm. In Ruhe. Es muss auf eine win-win Situation hinauslaufen. Du könntest Flagge zeigen, und das Projekt ablehnen. Bekommt er es woanders zu Deinem PReis? Eher nicht, oder?

Was er mit dem Endkunden vereinbart hat, kann Dich nicht tangieren. Ich verstehe Dich allerdi
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Hallo Antje,

ein Schlamassel, allerdings.

Wenn Dein Kunde wirklich so ein guter Kunde ist, wie Du das darstellst, dann sollte er so professionell sein, und diese Situation anerkennen. REde mit ihm. In Ruhe. Es muss auf eine win-win Situation hinauslaufen. Du könntest Flagge zeigen, und das Projekt ablehnen. Bekommt er es woanders zu Deinem PReis? Eher nicht, oder?

Was er mit dem Endkunden vereinbart hat, kann Dich nicht tangieren. Ich verstehe Dich allerdings sehr gut. Also, zwei Optionen

a) Flagge zeigen, freundlich und bestimmt ablehnen unter den KOnditionen

b) Vorschlagen, DIr mehr zu zahlen, und auf eine Teil seiner Provision zu verzichten, dass sollte er schon anstandshalber so handhaben, denn er ist doch mit in der Verantwortung, wenn ich das korrekt verstanden habe?

Versuche auf jeden FAll lösungsorientiert zu denken. Schlafe eine NACht drüber! Keine Mails oder ANrufe im Affekt.

Sachlich die Lage erklären und zur Not den Kunden Kunde sein lassen.... wenn Euer Verhältnis so gut ist, verstehe ich auch nicht ganz, warum Du jetzt Angst hast, Flagge zu zeigen. Das enspricht doch einfach nur den guten Sitten? Zumal Du ja auch für andere Aufträge geblovkt bist. Was sagt RAlf immer (Hi Ralf), ich fahre zum Preis X 100% Auslastung, es lohnt sich für mich nicht, darunter etwas anzunehmen. Das habe ich gfestern auch einem Kunden gesagt. Ich habe den Auftrag zwar nicvht bekommen, aber meine Nerven und mein Kind geschont *g*

Alle Liebe

Daniela

Ich wünsche DIr alles, alles Gute!!!
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Harry Bornemann
Harry Bornemann  Identity Verified
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"Zukünftige Dateien" Feb 12, 2004

Vielleicht lässt sich der Endkunde auf den Kompromiss ein, dass "zukünftige Dateien" die Dateien sind, die du noch nicht korrekturgelesen hast.

Ansonsten wäre es wegen diesem wesentlichen "versteckten Mangel" vertretbar, wenn du weiteres Korrekturlesen ohne angemessene Bezahlung ablehnst, weil seine Forderung sonst "gegen Treu und Glauben" verstößt.

Anders gesagt, der Kunde darf dein Vertrauen genauso wenig missbrauchen, wie du seins. Und zwischen dem Kunden und de
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Vielleicht lässt sich der Endkunde auf den Kompromiss ein, dass "zukünftige Dateien" die Dateien sind, die du noch nicht korrekturgelesen hast.

Ansonsten wäre es wegen diesem wesentlichen "versteckten Mangel" vertretbar, wenn du weiteres Korrekturlesen ohne angemessene Bezahlung ablehnst, weil seine Forderung sonst "gegen Treu und Glauben" verstößt.

Anders gesagt, der Kunde darf dein Vertrauen genauso wenig missbrauchen, wie du seins. Und zwischen dem Kunden und dem Endkunden gilt das Gleiche.

PS:
Hans' Vorschlag zum Korrekturlesen: "Augen zu und durch" 8) ist für den konkreten Fall natürlich auch eine Lösung, die er aber vermutlich nicht so wörtlich gemeint hat. Immerhin würdest du damit aber mindestens deine übliche Geschwindigkeit erreichen.

[Edited at 2004-02-13 09:23]
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RWSTranslation
RWSTranslation
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Kunde - Endkunde Feb 12, 2004

Hallo,

eigentlich kann es Dir doch egal sein, was die Agentur / das Büro mit seinem Endkunden vereinbart hat. Letztendlich ist die Agentur Dein Auftraggeber und relevant ist ausschliesslich, was Du mit der Agentur vereinbart hast. Wenn Du den Auftrag ohne Prüfung angenommen hast, wirds wohl bedeuten: Augen zu und durch.

Hoffe, das Du doch noch bald Licht am Ende des Tunnels siehst.

Im Übrigen gibts ja auch noch andere Auftraggeber in Berlin.

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Hallo,

eigentlich kann es Dir doch egal sein, was die Agentur / das Büro mit seinem Endkunden vereinbart hat. Letztendlich ist die Agentur Dein Auftraggeber und relevant ist ausschliesslich, was Du mit der Agentur vereinbart hast. Wenn Du den Auftrag ohne Prüfung angenommen hast, wirds wohl bedeuten: Augen zu und durch.

Hoffe, das Du doch noch bald Licht am Ende des Tunnels siehst.

Im Übrigen gibts ja auch noch andere Auftraggeber in Berlin.

Viele Grüße
Hans
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Narasimhan Raghavan
Narasimhan Raghavan  Identity Verified
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In memoriam
Talk with your client Feb 13, 2004

Quote:
Heute kam die Antwort meines Kunden. Der Ursprungskunde hätte sich natürlich gewehrt, es wäre genug Zeit zwischen Zusendung der Dateien und Arbeitsbeginn gewesen (dies, weil der Ursprungskunde das TM noch nicht gesendet hatte), um die bereits übersetzten Dateien zu checken und ihn über die bescheidene Qualität zu informieren. Jetzt, wo die Preise ausgehandelt sind, würde er sich auf eine Erhöhung nicht mehr einlassen. Allenfalls für nachfolgende Dateien, nicht aber für die
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Quote:
Heute kam die Antwort meines Kunden. Der Ursprungskunde hätte sich natürlich gewehrt, es wäre genug Zeit zwischen Zusendung der Dateien und Arbeitsbeginn gewesen (dies, weil der Ursprungskunde das TM noch nicht gesendet hatte), um die bereits übersetzten Dateien zu checken und ihn über die bescheidene Qualität zu informieren. Jetzt, wo die Preise ausgehandelt sind, würde er sich auf eine Erhöhung nicht mehr einlassen. Allenfalls für nachfolgende Dateien, nicht aber für diesen Riesenhaufen Dateien, mit dem ich mich gerade rumquäle. Mein Kunde bedauert dies sehr, kann mir aber auch keinen höheren Preis zahlen.
End quote:
There is no other way. The agency is your client. And the end client is right in his own view. Was it not the duty of the agency to check the translations to be proofread? What for is he having in-house translators? The agency can just not regret the situation and insist on its price to be paid to you. You can be very polite with it and decline the work. There is no risk of losing your client as he should know that it was his act of omission that caused this situation.

Quote:
Jetzt habe ich mich beim Kunden beschwert, der da auch voll hinter mir gestanden hat. Ich habe gesagt, er soll dem Ursprungskunden sagen, entweder ich bekomme den Wortpreis für eine Übersetzung oder er kann seine Dateien nach Indien schicken, weil ich ansonsten nicht mehr weiterarbeiten werde.
End of quote:
Well, why is India mentioned all of a sudden? Was the translation done in that country? Or you meant that India is a typical low rate country? If latter is the case, are you not generalizing? I will not say more on this point as this thread is after all about your particular situation.
You too seem to have delayed approaching your client with the problem. Whenever you get a translation to proofread, are you not supposed to recognize its quality in the first few paras themselves? No need to have agonized over them all these days. Be bold and take a stand. It was a problem to be sorted between the agency and the end client. It has become partly yours too because of your apparently slow reaction. Even now it is not too late. Just finish the file you are currently handling and decline the rest.
Regards,
N.Raghavan



[Edited at 2004-02-13 06:28]
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Brandis (X)
Brandis (X)
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you should have a direct talk with your customer Feb 13, 2004

Antje Lücke wrote:

Ich bin stinksauer!

Folgendes ist passiert:
Ich arbeite seit 2 Jahren erfolgreich mit einer Agentur zusammen, bekomme immer gute Aufträge von ihnen, sie zahlen anständig, kurz, eine super Geschäftsverbindung und nebenbei noch mein wichtigster Kunde.

Vor 2 Jahren habe ich ein Korrekurleseprojekt für den Kunden gemacht - mein erstes für ihn - was super glatt gelaufen ist. Letztes Jahr wurde mir angekündigt, dass dieses Projekt wiederkommen würde und man mich doch gerne wieder zum Korrekturlesen engagieren würde. Ja klar, sagte ich, das mache ich.

Es fing schon damit an, dass dieses Projekt mehrere Monate auf sich warten ließ. Es wurde angekündigt, kam dann doch nicht, wurde verschoben... Mein Kunde konnte nichts dafür, der hat mich in der Zwischenzeit eben mit anderen Aufträgen versorgt.
Gut, dann kam das Projekt. Es besteht aus zwei Teilen, nämlich dem Korrekturlesen "frisch" übersetzter Dateien und dem Korrekturlesen bereits vorhandener Dateien, einige Jahre alt. Erstere Dateien werden von einem Mitglied des Teams übersetzt und das Korrekturlesen läuft ganz normal. Zweitere Dateien jedoch hat der Endkunde selber von was-weiß-ich-wem übersetzen lassen und dann an meinen Kunden geschickt, der sie mir dann zur Bearbeitung gegeben hat. Und was ich da bekommen habe, lässt mir zum Teil die Haare zu Berge stehen. Übersetzt haben Nicht-Muttersprachler und Anfänger oder des Übersetzens nicht Mächtige (nichts gegen Anfänger, jeder fängt mal an, aber so ein komplexes Projekt gibt man keinem Anfänger, das fällt mir ja schon schwer). Terminologie und Software-Optionen stimmen hinten und vorne nicht und es läuft darauf hinaus, dass ich die ganze Übersetzung nochmal neu schreiben muss. Was mich mehr Konzentration und genauso viel Zeit kostet, als würde ich alles from scratch übersetzen. Ich habe das natürlich bei meinem Kunden beanstandet, der mir mitteilte, dass er leider keinen Einfluss auf die Qualität der Übersetzung hat, eben weil sie von keinem Team-Member übersetzt wurde.

Zusammengefasst bedeutet dies Folgendes:
Wenn ich korrekturlese, schaffe ich pro Tag ungefähr das Dreifache von dem, was ich schaffe, wenn ich übersetze. Vorausgesetzt, die Übersetzung ist gut und ich brauche nicht viel zu korrigeren. Da Korrekturlesen ja weniger bezahlt wird als Übersetzen, komme ich auf diese Weise doch auf meinen Standard-Tagessatz. Mit diesen Dateien jedoch schaffe ich gerade mal so viel als würde ich übersetzen - die Konzentration, die sie erfordern, ist enorm. Die Menge an neu zu schreibenden Dateien ist riesig, ich sitze schon wochenlang dran und sehe immer noch kein Licht.

Jetzt habe ich mich beim Kunden beschwert, der da auch voll hinter mir gestanden hat. Ich habe gesagt, er soll dem Ursprungskunden sagen, entweder ich bekomme den Wortpreis für eine Übersetzung oder er kann seine Dateien nach Indien schicken, weil ich ansonsten nicht mehr weiterarbeiten werde.

Heute kam die Antwort meines Kunden. Der Ursprungskunde hätte sich natürlich gewehrt, es wäre genug Zeit zwischen Zusendung der Dateien und Arbeitsbeginn gewesen (dies, weil der Ursprungskunde das TM noch nicht gesendet hatte), um die bereits übersetzten Dateien zu checken und ihn über die bescheidene Qualität zu informieren. Jetzt, wo die Preise ausgehandelt sind, würde er sich auf eine Erhöhung nicht mehr einlassen. Allenfalls für nachfolgende Dateien, nicht aber für diesen Riesenhaufen Dateien, mit dem ich mich gerade rumquäle. Mein Kunde bedauert dies sehr, kann mir aber auch keinen höheren Preis zahlen.

Meine Motivation ist am Ende. Ich habe keinen Bock mehr. Am liebsten würde ich wirklich in den Streik treten. Nur würde ich damit riskieren, meinen guten Kunden zu verlieren. Mir graut's schon davor, wenn ich die Gesamtrechnung schreibe und dann sehe, wie wenig nach X Wochen Arbeit rausgekommen ist... Ich fühle mich betrogen, denn ich bin sicher, der Ursprungskunde wusste genau Bescheid, dass seine Dateien nicht so der Hit sein konnten. Aber wer ahnt denn sowas, wenn das gleiche Projekt vor 2 Jahren so glatt lief?

Was würdet ihr denn in so einer Situation tun?
Hi! den Geist aufgeben, geht es ja nicht. Da bringt das Reden in Klartext mit Deinem Kunden schon mehr.
viel Erfolg.
Brandis


 
Marc P (X)
Marc P (X)  Identity Verified
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Fühle mich betrogen - was macht man denn in so einem Fall? Feb 13, 2004

Antje Lücke wrote:

Heute kam die Antwort meines Kunden. Der Ursprungskunde hätte sich natürlich gewehrt, es wäre genug Zeit zwischen Zusendung der Dateien und Arbeitsbeginn gewesen (dies, weil der Ursprungskunde das TM noch nicht gesendet hatte), um die bereits übersetzten Dateien zu checken und ihn über die bescheidene Qualität zu informieren.


Das ist unwesentlich. Die eigentliche Frage ist nämlich, ob DU den notwendigen Überblick hattest (bzw. hättest haben können), also Du Dich verpflichtet hast, den Auftrag zu übernehmen.

Es steht Dir natürlich frei, Deinem Bürokunden aus der Patsche zu helfen. Je nachdem, wie wert Dir der Kunde ist, ist das durchaus eine Überlegung wert. Das ist aber ein ganz anderes Thema.

Marc


 
Antje Lücke
Antje Lücke  Identity Verified
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TOPIC STARTER
Danke schon mal... Feb 13, 2004

für eure Antworten. Ich weiß immer noch nicht genau, was ich machen soll. Vielleicht sollte ich meinen Kunden mal fragen, was passiert, wenn ich die restlichen Dateien einfach ablehne. Immerhin sind es noch fast 30 Stück, teilweise welche mit ca. 10.000 Wörtern. Da wäre ich noch wochenlang mit beschäftigt, mein Frust würde weiter steigen und ja, ich würde 100% Arbeitsleistung geben, dafür aber weniger als 50% zurückbekommen und darüber hinaus für andere Kunden nicht zur Verfügung st... See more
für eure Antworten. Ich weiß immer noch nicht genau, was ich machen soll. Vielleicht sollte ich meinen Kunden mal fragen, was passiert, wenn ich die restlichen Dateien einfach ablehne. Immerhin sind es noch fast 30 Stück, teilweise welche mit ca. 10.000 Wörtern. Da wäre ich noch wochenlang mit beschäftigt, mein Frust würde weiter steigen und ja, ich würde 100% Arbeitsleistung geben, dafür aber weniger als 50% zurückbekommen und darüber hinaus für andere Kunden nicht zur Verfügung stehen. Ich glaube, so werde ich es dem Kunden schreiben. Es stehen ja auch noch einige neu übersetzte Dateien an, die ich selbstverständlich korrekturlesen werde, denn mit denen ist ja alles glatt gegangen. Wenn die Qualität da mal etwas zu wünschen übrig lässt, kann ich wenigstens beim Kunden meckern und der wird dem Kollegen dann mein Feedback schicken

Noch was, eigentlich wäre die Deadline für besagte Dateien ja in einer Woche gewesen. Schaffe ich natürlich hinten und vorne nicht. Sollte ich mich nach weiteren Besprechungen mit dem Kunden also für die Variante "Augen zu und durch" entscheiden (weil ich andernfalls meinen Kunden verlieren würde und das will ich auf keinen Fall, dafür arbeite ich viel zu gerne mit ihm zusammen), werde ich dem Kunden sagen, dass ich noch viel mehr Zeit benötige. So brauche ich eben nicht 100% meiner Zeit darauf aufzuwenden, sondern kann vielleicht den einen oder anderen Auftrag von anderen Kunden übernehmen. Was auch meinen Frust etwas verringern würde. Im übrigen bekomme ich vom selben Kunden gerade ein anderes Projekt portionsweise zugesendet (ebenfalls korrekturlesen - klappt wunderbar), was natürlich auch Zeit braucht.

Ach ja, und das mit "die Dateien nach Indien schicken", damit wollte ich in der Tat sagen, dass es in Indien vielleicht eher Leute gibt, die von dem popeligen Tagessatz leben können, den ich derzeit verdiene. Indien soll allerdings eine Art Platzhalter sein; man kann hier jedes andere Land einsetzen, in dem man im Gegensatz zu Deutschland/Europa billig lebt. Also bitte nicht angegriffen fühlen, liebe indische Kollegen
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