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Wer kann das nachvollziehen?
Thread poster: Aniello Scognamiglio (X)
Aniello Scognamiglio (X)
Aniello Scognamiglio (X)  Identity Verified
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May 15, 2005

Seit einiger Zeit fällt mir auf, dass es Übersetzer gibt, die ins Deutsche übersetzen, obwohl Deutsch WEDER ihre Muttersprache NOCH Arbeitssprache ist. Fiktives Beispiel: ein Übersetzer mit Muttersprache Chinesisch und Arbeitssprache Spanisch fertigt Übersetzungen ins Deutsche an. Kopfschüttel!

Während ich anfangs praktisch jedem Prozianer bei Terminologieproblemen gerne geholfen habe, gehe ich inzwischen selektiv vor.

Ist es nicht ein "Schnitt ins eigene Fleisch
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Seit einiger Zeit fällt mir auf, dass es Übersetzer gibt, die ins Deutsche übersetzen, obwohl Deutsch WEDER ihre Muttersprache NOCH Arbeitssprache ist. Fiktives Beispiel: ein Übersetzer mit Muttersprache Chinesisch und Arbeitssprache Spanisch fertigt Übersetzungen ins Deutsche an. Kopfschüttel!

Während ich anfangs praktisch jedem Prozianer bei Terminologieproblemen gerne geholfen habe, gehe ich inzwischen selektiv vor.

Ist es nicht ein "Schnitt ins eigene Fleisch", wenn sich Übersetzer "aus dem Westen" über Preis-Dumping-Tendenzen beschweren (an dem angeblich die Niedriglohnländer Schuld sein sollen), aber gleichzeitig Chinesen, Russen usw. (bitte nicht als Diskriminierung interpretieren oder auffassen) bei Übersetzungen ins Deutsche "helfen", obwohl Deutsch weder ihre Mutter- noch Arbeitssprache ist? Ich kann das nicht nachvollziehen! Ich übersetze grundsätzlich nur in meine Muttersprache.

Damit keine Missverständnisse aufkommen: es geht nicht um Lernende und/oder Auszubildende, denen man mal bei einem Problemchen hilft, das tue ich gern, nein, es geht um Übersetzer, die mit linguistischen Dienstleistungen Geld verdienen!

Das musste ich mal sagen (schreiben)!

Viele Grüße und ein schönes Pfingstfest!
Aniello

http://www.italengger.com
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Ralf Lemster
Ralf Lemster  Identity Verified
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Terminologie macht noch keine Konkurrenz May 15, 2005

Hi Aniello,
es ist natürlich die Entscheidung jedes Einzelnen, ob er/sie eine Frage beantwortet oder nicht. Obwohl das durchaus regelmäßig angeführt wird, sehe ich hierin aber keine Stärkung eventueller Konkurrenten. Wenn jemand aus einer Fremd- in eine Fremdsprache übersetzt, dürfte er kaum Konkurrent für dich sein.

Klar sehe ich zuweilen auch Fragen aus dem Finanzbereich, bei denen mir klar ist, dass der Fragesteller den Sinn des Textes - um es diplomatisch auszudrü
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Hi Aniello,
es ist natürlich die Entscheidung jedes Einzelnen, ob er/sie eine Frage beantwortet oder nicht. Obwohl das durchaus regelmäßig angeführt wird, sehe ich hierin aber keine Stärkung eventueller Konkurrenten. Wenn jemand aus einer Fremd- in eine Fremdsprache übersetzt, dürfte er kaum Konkurrent für dich sein.

Klar sehe ich zuweilen auch Fragen aus dem Finanzbereich, bei denen mir klar ist, dass der Fragesteller den Sinn des Textes - um es diplomatisch auszudrücken - vielleicht noch etwas mehr im Detail erforschen sollte. Aber selbst wenn ich ihm die korrekte Finanzterminologie gebe, wird daraus ohne die entsprechende Sachkenntnis noch keine gute Übersetzung. Also kratzt mich das nicht - der Kunde, der (vermutlich aus Preisgründen) einem weniger erfahrenen Kollegen den Vorzug gibt, muss offensichtlich noch lernen.

LG Ralf
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Aniello Scognamiglio (X)
Aniello Scognamiglio (X)  Identity Verified
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Hi Ralf! May 15, 2005

Ralf Lemster wrote:

Hi Aniello,
Wenn jemand aus einer Fremd- in eine Fremdsprache übersetzt, dürfte er kaum Konkurrent für dich sein.

LG Ralf


Sehe ich durchaus auch so, aber: Da bin ich vielleicht einseitig verstanden worden. Das Thema ist natürlich viel komplexer. Es geht mir nicht primär um den Konkurrenzaspekt. Wichtiger erscheint mir der Image-Effekt. Was denken Kunden über unseren Berufsstand, die in der Proz-Datenbank auf "solche" Übersetzer stoßen? Was denken Kunden, wenn ein "Deutscher" einem Inder bei der Übersetzung ins Deutsche "hilft"? Vielleicht sollte ich an dieser Stelle noch ein Stichwort nachliefern: Professionalität!


 
Aleksandra Kwasnik
Aleksandra Kwasnik  Identity Verified
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Keine Sorge :) May 15, 2005

Aniello Scognamiglio wrote:

Ist es nicht ein "Schnitt ins eigene Fleisch", wenn sich Übersetzer "aus dem Westen" über Preis-Dumping-Tendenzen beschweren (an dem angeblich die Niedriglohnländer Schuld sein sollen), aber gleichzeitig Chinesen, Russen usw. (bitte nicht als Diskriminierung interpretieren oder auffassen) bei Übersetzungen ins Deutsche "helfen", obwohl Deutsch weder ihre Mutter- noch Arbeitssprache ist?



Hallo Aniello,

ich würde mir keine Sorgen über potentielle Konkurrenz von dieser Seite machen da ich überzeugt bin, dass der "Markt" die Spreu vom Weizen zu trennen weiß. Seriöse Auftraggeber wissen außerdem ebenfalls, dass Qualität nicht für 2 cent pro Wort zu bekommen ist!

Schöne Pfingsten!
Aleksandra

[Edited at 2005-05-15 10:12]


 
Ralf Lemster
Ralf Lemster  Identity Verified
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Lerneffekt May 15, 2005

Hi Aniello,
Wichtiger erscheint mir der Image-Effekt. Was denken Kunden über unseren Berufsstand, die in der Proz-Datenbank auf "solche" Übersetzer stoßen?

Das Gleiche, was Kunden denken (sofern sie sich etwas dabei denken), die in den "Gelben Seiten" einen "Express-Profi-Super-Schnelldienst" finden (und beauftragen), der mehr als 100 Sprachen abdeckt...

Was denken Kunden, wenn ein "Deutscher" einem Inder bei der Übersetzung ins Deutsche "hilft"? Vielleicht sollte ich an dieser Stelle noch ein Stichwort nachliefern: Professionalität!

Na, da stichst du ins Nest...

In vielerlei Hinsicht reflektiert ProZ.com das Marktumfeld, in dem wir uns alle bewegen. Wie schon gesagt: da gibt's noch einiges zu tun.

Muss mich leider ausklinken - eigentlich bin ich ja im Urlaub...


LG aus Guernsey
Ralf


 
Marinus Vesseur
Marinus Vesseur  Identity Verified
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Qualität beginnt mit Qual May 15, 2005

[quote]Ralf Lemster wrote:
Das Gleiche, was Kunden denken (sofern sie sich etwas dabei denken), die in den "Gelben Seiten" einen "Express-Profi-Super-Schnelldienst" finden (und beauftragen), der mehr als 100 Sprachen abdeckt...
[quote]
Die vorzugsweise AAA oder 1A heissen, damit Sie vorne im Verzeichnis stehen. Slogan: 'Qualität hat uns noch nie gejuckt.'
Einen schönen Urlaub gewünscht. Hoffentlich ist das Wetter dort better als momentan in Nord-Bayern.

[Edited at 2005-08-07 15:33]


 
Andy Lemminger
Andy Lemminger  Identity Verified
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Professionalität May 15, 2005

Aniello Scognamiglio wrote:
Was denken Kunden über unseren Berufsstand, die in der Proz-Datenbank auf "solche" Übersetzer stoßen? Was denken Kunden, wenn ein "Deutscher" einem Inder bei der Übersetzung ins Deutsche "hilft"? Vielleicht sollte ich an dieser Stelle noch ein Stichwort nachliefern: Professionalität!


Das Helfen ist m.E. nicht problematisch, es zeigt ja nur, was für ein netter Kerl du bist.

Was die Kunden denken, die auf solche "Übersetzer" stoßen, ist mir auch ziemlich egal, denn sie denken wahrscheinlich dasselbe wie du auch: "Was sucht der hier?"

Was mir viel mehr Kopfschmerzen bereitet: Weshalb scheinen solchen Kollegen die Jobs nicht auszugehen? Klar, der Preis, aber mal ehrlich: So ein Hexenwerk ist es ja wirklich nicht, sich Kriterien zu überlegen, nach denen man seine Übersetzer auswählt, und selbst wenn man keinerlei Ahnung in dem Bereich hat, sollte man doch darauf kommen, dass zumindest die Muttersprache als Zielsprache vielleicht ganz praktisch wäre.
Wenn ich einen Uhrmacher beauftragen möchte, komme ich doch auch nicht auf die Idee, lieber einen Klempner anzuheuern.

Letztendlich ist doch hier eher die Frage nach der Professionalität der Kunden zu stellen, die solche Dienstleistungen überhaupt in Erwägung ziehen.

Schöne Feiertage (gibt's hier nicht in Kanada)

Andy


 
perewod
perewod  Identity Verified
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ich verstehe die Aufregung nicht ganz May 16, 2005

Ich habe, ehrlich gesagt, nicht verstanden, was hier eigentlich so verdammt wird - die Übersetzungen in die "Nicht-Muttersprache", die schlechtgemachten Übersetzungen oder die niedrigen Preise?

Zu dem ersten kann ich nur bestätigen, was hier schon angesprochen wurde - wer einen Uhrmacher braucht, geht nicht zum Klempner. Was nutzt dem Kunden ein guter Klempner-Muttersprachler, wenn er einen Uhrmacher braucht? Nichts....
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Ich habe, ehrlich gesagt, nicht verstanden, was hier eigentlich so verdammt wird - die Übersetzungen in die "Nicht-Muttersprache", die schlechtgemachten Übersetzungen oder die niedrigen Preise?

Zu dem ersten kann ich nur bestätigen, was hier schon angesprochen wurde - wer einen Uhrmacher braucht, geht nicht zum Klempner. Was nutzt dem Kunden ein guter Klempner-Muttersprachler, wenn er einen Uhrmacher braucht? Nichts. Ich weiß, dass es "im Westen" üblich ist, "nur in seine Muttersprache zu übersetzen" - gleichzeitig dolmetschen die Leute bei offiziellen Verhandlungen auf Spitzenniveau grundsätzlich in die Fremdsprache, stimmt? Also ist der Gedanke in eine Fremdsprache zu übersetzen nicht so abwegig, wie der auf den ersten Blick erscheint. Natürlich, wenn der Übersetzer/Dolmetscher sich einigen eigenen Handykaps bewußt ist, die eben aus der Tatsache resultieren, dass die Zielsprache nicht seine Muttersprache ist.

Die schlechtgemachten Übersetzungen gehören natürlich der Verdammung. Aber leider korreliert die Qualität einer Übersetzung mit der "Muttersprachlichkeit" weniger, als man sich wünschen würde.

Die niedrigen Preise. Erstens, wie man hier auch schon bereits gesagt hat, sind die "schlechten Übersetzer", die für einen niedrigen Preis arbeiten, für die "guten Übersetzer" (egal, ob aus dem Westen oder aus Russland) überhaupt keine Konkurrenz, denn der Kunde, für den der Preisfaktor ausschlaggebend ist, der würde sowieso kaum zu dem "guten teuren Übersetzer" gehen. Zweitens, aus der Erfahrung weiss ich, dass die Übersetzer, die im Inland (Russland) mit einem Preis operieren, von den Kunden aus dem Westen mindestens das Doppelte verlangen. Es kann natürlich sein, dass auch in diesem Fall der Preis immer noch unter dem Niveau von "westlichen Kollegen" liegt. Na und? Dann sollten sich die Kollegen im Westen sich vielleicht besser nicht über die Preise beschweren, sondern die Leistungen überbieten, net? Eben "die sehr guten, sehr teuren Uhrmacher" sein. Wie die Schweizer es sind.

So als Ansatzpunkt zum Nachvollziehen.))
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dieter haake
dieter haake  Identity Verified
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ich verstehe die Aufregung nicht ganz - parzielle Antwort May 16, 2005

perewod wrote:

Ich habe, ehrlich gesagt, nicht verstanden, was hier eigentlich so verdammt wird - die Übersetzungen in die "Nicht-Muttersprache", die schlechtgemachten Übersetzungen oder die niedrigen Preise?



--->

das NIcht-Verstehen liegt daran, dass hier nichts "verdammt" wurde.






Zu dem ersten kann ich nur bestätigen, was hier schon angesprochen wurde - wer einen Uhrmacher braucht, geht nicht zum Klempner. Was nutzt dem Kunden ein guter Klempner-Muttersprachler, wenn er einen Uhrmacher braucht?




--->

dieser Seitenhieb mit dem Muttersprachler-Klempner (von dem niemand gesprochen hat) ist zwar nachzuvollziehen als von jemandem ausgeteilt, der in die Fremdsprache übersetzt - aber völlig unnötig.







Nichts. Ich weiß, dass es "im Westen" üblich ist, "nur in seine Muttersprache zu übersetzen" - gleichzeitig dolmetschen die Leute bei offiziellen Verhandlungen auf Spitzenniveau grundsätzlich in die Fremdsprache, stimmt? Also ist der Gedanke in eine Fremdsprache zu übersetzen nicht so abwegig, wie der auf den ersten Blick erscheint.


--->

???
da fehlt die Logik:
Dolmetschen wird hier mit Übersetzen gleichgesetzt









Natürlich, wenn der Übersetzer/Dolmetscher sich einigen eigenen Handykaps bewußt ist, die eben aus der Tatsache resultieren, dass die Zielsprache nicht seine Muttersprache ist.

Die schlechtgemachten Übersetzungen gehören natürlich der Verdammung. Aber leider korreliert die Qualität einer Übersetzung mit der "Muttersprachlichkeit" weniger, als man sich wünschen würde.




--->

ein kleiner Seitenhieb sei auch mir hier gestattet:
die Muttersprachlichkeit allein macht's nicht -
aber dass sie oft doch (neben anderen "Qualifikationen")
einen Ausschlag geben kann sieht man auch hier
(das ist nicht persönlich gemeint -
von daher: bitte nicht ärgern)






Die niedrigen Preise. Erstens, wie man hier auch schon bereits gesagt hat, sind die "schlechten Übersetzer", die für einen niedrigen Preis arbeiten, für die "guten Übersetzer" (egal, ob aus dem Westen oder aus Russland) überhaupt keine Konkurrenz, denn der Kunde, für den der Preisfaktor ausschlaggebend ist, der würde sowieso kaum zu dem "guten teuren Übersetzer" gehen. Zweitens, aus der Erfahrung weiss ich, dass die Übersetzer, die im Inland (Russland) mit einem Preis operieren, von den Kunden aus dem Westen mindestens das Doppelte verlangen. Es kann natürlich sein, dass auch in diesem Fall der Preis immer noch unter dem Niveau von "westlichen Kollegen" liegt. Na und? Dann sollten sich die Kollegen im Westen sich vielleicht besser nicht über die Preise beschweren, sondern die Leistungen überbieten, net? Eben "die sehr guten, sehr teuren Uhrmacher" sein. Wie die Schweizer es sind.

So als Ansatzpunkt zum Nachvollziehen.))



--->

mein Beitrag ist ein wenig off topic
und hat mit dem Thema selbst nicht sehr viel zu tun;
außerdem ist er nicht als "bierernst" zu sehen,
es möge sich also niemand direkt angesprochen fühlen
oder erbost reagieren,
das ist es nicht wert -

es sollte nur eine lockere Antwort sein auf den "Ansatzpunkt zum Nachvollziehen"

didi











 
Tell IT Translations Helene Salzmann
Tell IT Translations Helene Salzmann
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Teuer... May 16, 2005

perewod wrote: Na und? Dann sollten sich die Kollegen im Westen sich vielleicht besser nicht über die Preise beschweren, sondern die Leistungen überbieten, net? Eben "die sehr guten, sehr teuren Uhrmacher" sein. Wie die Schweizer es sind.
So als Ansatzpunkt zum Nachvollziehen.))
Die Lebenshaltungskosten in der Schweiz sind wie auch immer beträchtlich..... Dies sollte "zum Nachvollziehen" auch berücksichtigt werden.


 
Aniello Scognamiglio (X)
Aniello Scognamiglio (X)  Identity Verified
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Bitte meinen Beitrag *genau* lesen! May 16, 2005

Leider muss ich feststellen, dass meine unmissverständlichen Beiträge (aber nicht nur meine) nicht genau und aufmerksam gelesen werden

Aber selbstverständlich gibt es einen riesengroßen Unterschied zwischen Dolmetschern und Übersetzern, auf den ich jedoch wirklich nicht eingehen möchte.
Aber selbstverständlich spielt es eine enorme Rolle, ob ich in die Muttersprache übersetze oder nicht.
Es hat s
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Leider muss ich feststellen, dass meine unmissverständlichen Beiträge (aber nicht nur meine) nicht genau und aufmerksam gelesen werden

Aber selbstverständlich gibt es einen riesengroßen Unterschied zwischen Dolmetschern und Übersetzern, auf den ich jedoch wirklich nicht eingehen möchte.
Aber selbstverständlich spielt es eine enorme Rolle, ob ich in die Muttersprache übersetze oder nicht.
Es hat sich auch kein Mensch gegen das Übersetzen in die Fremdsprache ausgesprochen.
Es hat auch kein Mensch gesagt, dass niedrige Preise mit "schlechten" Übersetzern gleichzusetzen sind.
Es hat sich auch kein Mensch über schlecht bezahlte Übersetzer beschwert.

Und verdammt wurde und wird auch nichts, aber ich darf noch einmal meine Kernfrage (hatte ich mit Beispiel gestellt, und statt Russland oder China hätte ich auch Peru oder Ägypten angeben können) wiederholen:
Es gibt Übersetzer, die in eine Sprache übersetzen (z.B. Deutsch, das Beispiel ist aber auch auf andere Sprachen übertragbar), die WEDER ihre Muttersprache NOCH ihre Arbeitssprache ist! Deutsche Muttersprachler helfen dann bei der Übersetzung ins Deutsche! *DAS* kann ich nicht nachvollziehen.

Gerne noch ein Beispiel:
Zu meinem (!) Angebot gehören Englisch und Italienisch, Deutsch ist meine *wahre* Muttersprache. Nun übernehme ich eine Übersetzung ins Französische, bei der mir u.a. französische Muttersprachler behilflich sind. Dieser Fall, das sei deutlich gesagt, ist allerdings nicht so haarsträubend, da die preisliche Komponente eine untergeordnete Rolle spielen dürfte.


[Edited at 2005-05-16 08:51]

[Edited at 2005-05-16 08:52]

[Edited at 2005-05-16 08:52]
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Aniello Scognamiglio (X)
Aniello Scognamiglio (X)  Identity Verified
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Von Aufregung keine Spur May 16, 2005

perewod wrote:

Ich weiß, dass es "im Westen" üblich ist, "nur in seine Muttersprache zu übersetzen"



Hallo perewod,

es ist nicht eine Frage der *Üblichkeit*, sondern in erster Linie eine Frage der Berufseinstellung, der Professionalität! Ecco!

Das heißt nicht, dass Übersetzer, die in eine (ihre) Fremdsprache übersetzen (unter gewissen Umständen ist das auch völlig in Ordnung), keine Profis sind, nein, aber: auf lange Sicht ist man gut beraten, sich auf die Übersetzung in die Muttersprache und auf ein oder zwei Fachgebiete zu konzentrieren (ich rede von Einzelübersetzern, aber das ist wieder ein anderes Thema).

Und was heißt hier "nur" in ihre Muttersprache? Schluck! Viele Übersetzer sind leider noch nicht einmal ihrer sog. Muttersprache mächtig!

Noch ein persönlicher Gedanke, bitte nicht zuviel hineininterpretieren: es wäre nett, wenn in deinem Proz-Profil wenigstens ein paar Eckdaten stehen würden, dann wüsste ich wenigstens ein bisschen, mit wem ich es zu tun habe:-)

Aniello


 
Aniello Scognamiglio (X)
Aniello Scognamiglio (X)  Identity Verified
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Ein guter Punkt! May 16, 2005

Andy Lemminger wrote:


Letztendlich ist doch hier eher die Frage nach der Professionalität der Kunden zu stellen, die solche Dienstleistungen überhaupt in Erwägung ziehen.

Andy


Ganz gewiss, Andy, es gibt 2 Seiten: die Professionalität des Kunden und die Professionalität des Dienstleisters. Wie war das noch: Gleich und Gleich gesellt sich gern!

Gruß, Aniello


 
perewod
perewod  Identity Verified
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Und noch eine Antwort May 16, 2005

dieter haake wrote:
das NIcht-Verstehen liegt daran, dass hier nichts "verdammt" wurde.


Man hat sich aber über die Nichtmuttersprachler geärgert, sagen wir es mal so - und hat die Nichtmuttersprachlichkeit beinah als die einzige Ursache für schlechte Übersetzungen ausgemacht - am bisschen überspitzt ausgedrückt.

dieser Seitenhieb mit dem Muttersprachler-Klempner (von dem niemand gesprochen hat) ist zwar nachzuvollziehen als von jemandem ausgeteilt, der in die Fremdsprache übersetzt - aber völlig unnötig.


Wenn Sie ein Paar Beiträge nach oben gehen, sehen Sie dort einen Beitrag, wo buchstäblich Folgendes steht:
Wenn ich einen Uhrmacher beauftragen möchte, komme ich doch auch nicht auf die Idee, lieber einen Klempner anzuheuern.


Apropos Klempner. Die Frage der Nichtmuttersprachlichkeit wurde bereits mehrmals ausdiskutiert, zumindest auf den anderen Plätzen, wie auch z. B. Ruslantra. Und immer wird der schlechte Übersetzer mit einem Klempner verglichen (arme Klempner! Wofür sie auch immer herhalten sollen! ). Dabei hat man einmal aus Jux "die Einkünfte" von Klempner und Übersetzer verglichen, und ist zum Schluss gekommen, dass ein guter Klempner immer mehr verdient als ein schlechter Übersetzer. Noch ein Grund dafür, ein guter Übersetzer zu werden.

Und ich persönlich habe die von mit zitierten Zeilen so aufgefasst (und hoffe, es ist auch so rübergekommen), dass man die Äpfel nicht mit den Birmen vergleichen sollte (also den abwertenden Gehalt habe ich aus Liebe zur Sache halt ignoriert). Aus dem gleichen Grund sollte ein Kunde eigentlich eine medizinische Übersetzung nicht an den Finanzprofi vergeben und umgekehrt.

???
da fehlt die Logik:
Dolmetschen wird hier mit Übersetzen gleichgesetzt
´

Es ging mir darum aufzuzeigen, dass eine sprachliche Übertragung in eine Fremdsprache auf einem hohen Qualitätsniveau nicht grundsätzlich unmöglich sei.


ein kleiner Seitenhieb sei auch mir hier gestattet:
die Muttersprachlichkeit allein macht's nicht -
aber dass sie oft doch (neben anderen "Qualifikationen")
einen Ausschlag geben kann sieht man auch hier
(das ist nicht persönlich gemeint -
von daher: bitte nicht ärgern)


War das jetzt ein Hieb gegen unqualifizierte Muttersprachler? Oder gegen Kudoz-Antworten a la: ich kenne es besser, denn ich bin der Muttersprachler?

Also ich persönlich kenne nur ein Gebiet, wo es einem Nichtmuttersprachler wirklich fast kaum gelingt, eine gute Qualität zu liefern - das ist Belletristik. Aber auch hier gibt es Beispiele (z. B. Nabokow), die uns das Gegenteil lehren.


es sollte nur eine lockere Antwort sein auf den "Ansatzpunkt zum Nachvollziehen"

didi


Ihr Zug.


 
perewod
perewod  Identity Verified
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Schweiz? May 16, 2005

Tell IT - Helene Salzmann-Mingardi wrote:

perewod wrote: Na und? Dann sollten sich die Kollegen im Westen sich vielleicht besser nicht über die Preise beschweren, sondern die Leistungen überbieten, net? Eben "die sehr guten, sehr teuren Uhrmacher" sein. Wie die Schweizer es sind.
So als Ansatzpunkt zum Nachvollziehen.))
Die Lebenshaltungskosten in der Schweiz sind wie auch immer beträchtlich..... Dies sollte "zum Nachvollziehen" auch berücksichtigt werden.


Sie haben wahrscheinlich nie in Moskau gelebt. Ihre Schweiz ist ein Billigladen dagegen, wenn Sie einen mit Schweiz vergleichbaren Lebensstandard in Moskau halten möchten. Also - kein Luxus oder so, nur die einfachen Dinge. Hier muss man sehr schnell laufen, um überhaupt an gleicher Stelle bleiben zu können. Und ich vermute, es ist in vielen sogenannten "Billigländern" der Fall.

Außerdem: wenn ich in Deutschland bin, gehe ich meistens zu real,- und fast nie zu Tengelmann, weil dort - bei gleicher Qualität - die Preise doch höher liegen. Und ich weiß, dass sehr viele andere Menschen es mir gleich tun.

Übrigens, Schweiz ist mir nur im Zusammenhang mit den "Uhrmachern" aufgefallen, also bitte nicht persönlich nehmen!


 
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