Dolmetscheinsatz mit Wochenende
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TKoester
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Sep 26, 2005

Liebe Kollegen,

ein Kunde von uns sucht für die Begleitung eines Vertreters bei Geschäftsreisen eine Dolmetscherin, die mit ihm für ca. 10 Tage nach Russland fährt. Da die Reisen vermutlich 10 Tage am Stück sein werden, liegt auch ein Wochenende dazwischen, an dem die Dolmetscherin zwar nicht beschäftigt wird (also auch keine Geschäftsessen o.ä.), jedoch ist sie natürlich logischerweise vor Ort und kann nicht mal eben schnell nach Hause fahren.

Meine Frage: Was
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Liebe Kollegen,

ein Kunde von uns sucht für die Begleitung eines Vertreters bei Geschäftsreisen eine Dolmetscherin, die mit ihm für ca. 10 Tage nach Russland fährt. Da die Reisen vermutlich 10 Tage am Stück sein werden, liegt auch ein Wochenende dazwischen, an dem die Dolmetscherin zwar nicht beschäftigt wird (also auch keine Geschäftsessen o.ä.), jedoch ist sie natürlich logischerweise vor Ort und kann nicht mal eben schnell nach Hause fahren.

Meine Frage: Was ist in diesen Fällen üblich? Dem Kunden für das Wochenende den vollen Tagessatz zu berechnen? Überhaupt nichts zu berechnen? Einen gewissen Prozentsatz des Tagessatzes zu berechnen?

Vielen Dank im Voraus für Eure Meinungen und Antworten.
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Steffen Walter
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Voller Tagessatz Sep 26, 2005

Hallo Tanja,

ich würde strikt den vollen Tagessatz berechnen.

Sieh das doch mal aus der Perspektive des Dolmetschers: Egal ob Wochenende oder nicht, er investiert Zeit in den Auftrag und ist für andere Jobs nicht verfügbar (die ja durchaus auch auf Wochenenden fallen können). Deshalb ist für mich nicht einsichtig, warum der Kunde einen Nachlass bekommen sollte, selbst wenn an den Wochenendtagen kein Dolmetschbedarf besteht.

Viele Grüße

Steffen


 
Steffen Pollex (X)
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Man könnte ja etwas runter gehen Sep 26, 2005

Vielleicht ist wirklich etwas weniger zu tun am Wochenende.

Aber dass der Kunde gar keinen Dolmetscher braucht in einem fremden Land, dessen Sprache er nicht kennt, halte ich für unwahrscheinlich - auch noch in Russland, wo er (wegen der kyrillischen Schrift) nicht mal die Straßenschilder lesen oder einkaufen gehen kann und insofern sofort aufgeschmissen wäre, wenn er vor die Tür geht.

Also dass er gar nichts zahlt ist wohl ungerechtfertigt.


 
Aniello Scognamiglio (X)
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Ganz im Gegenteil! Sep 27, 2005

Steffen Walter wrote:
Deshalb ist für mich nicht einsichtig, warum der Kunde einen Nachlass bekommen sollte, selbst wenn an den Wochenendtagen kein Dolmetschbedarf besteht.
Steffen


Nachlass? Im Gegenteil! Ist da nicht eher ein Wochendzuschlag fällig? "Opfert" der Dolmetscher nicht sein Privatwochenende (Familie, Freunde usw.).

Aniello


 
Steffen Pollex (X)
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So verbissen kann man das, glaube ich, nicht sehen Sep 27, 2005

Aniello Scognamiglio wrote:

"Opfert" der Dolmetscher nicht sein Privatwochenende (Familie, Freunde usw.).

Aniello


Schließlich "opfert" ein freiberuflicher Übersetzer (und zwar freiwillig - es hat ihn schließlich keiner gezwungen, selbständig zu werden, oder?) ja regelmäßig sein Wochenende, da er nun mal nicht angestellt ist. Andererseits hat er dann eben unter der Woche mal nix zu tun, wenn andere arbeiten müssen.

Die oben geäußerte Einstellung passt eher zu einem Gewerkschaftsfunktionär oder für den öffentlichen Dienst, als zu einem Unternehmer.

[Edited at 2005-09-27 10:22]


 
Steffen Walter
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Wochenendzuschläge sind beim Dolmetschen gängig Sep 27, 2005

Steffen Pollex wrote:
Die oben geäußerte Einstellung passt eher zu einem Gewerkschaftsfunktionär, als zu einem Unternehmer.


Wohl kaum, Steffen - Wochenendzuschläge sind beim Dolmetschen gang und gäbe, und Aniellos Standpunkt hat aus unternehmerischer Sicht auf jeden Fall seine Berechtigung.

Der Grenzfall ist hier höchstens darin zu sehen, dass am WE (voraussichtlich) kein Dolmetschbedarf besteht - aber wer weiß das vorher schon so genau?

Um auf der sicheren Seite zu sein, würde ich wie schon gesagt mindestens den vollen Tagessatz berechnen.

Steffen

[Edited at 2005-09-27 10:08]


 
Steffen Pollex (X)
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Da kann man sicher unterschiedlicher Meinung sein Sep 27, 2005

[quote]Steffen Walter wrote:


Wohl kaum, Steffen - Wochenendzuschläge sind beim Dolmetschen gang und gäbe, und Aniellos Standpunkt hat aus unternehmerischer Sicht auf jeden Fall seine Berechtigung.

Der Grenzfall ist hier höchstens darin zu sehen, dass am WE (voraussichtlich) kein Dolmetschbedarf besteht - aber wer weiß das vorher schon so genau?

Um auf der sicheren Seite zu sein, würde ich wie schon gesagt mindestens den vollen Tagessatz berechnen.

Steffen


 
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Oben fehlt was - ich wollte eigentlich so schreiben Sep 27, 2005

[quote]Steffen Walter wrote:

[Wohl kaum, Steffen - Wochenendzuschläge sind beim Dolmetschen gang und gäbe, und Aniellos Standpunkt hat aus unternehmerischer Sicht auf jeden Fall seine Berechtigung.

Der Grenzfall ist hier höchstens darin zu sehen, dass am WE (voraussichtlich) kein Dolmetschbedarf besteht - aber wer weiß das vorher schon so genau?

Um auf der sicheren Seite zu sein, würde ich wie schon gesagt mindestens den vollen Tagessatz berechnen.

Steffen



Wohl dem, der es sich leisten kann, Arbeit abzulehnen. Aber sicher ist das nicht die Masse der Kollegen.

Am Ende muss das sowieso jeder für sich entscheiden - es gibt wohl keine "Regel".

Übrigens ist ja derzeit noch so einiges "gang und gäbe", was wir uns jetzt schon (langsam) und in den kommenden Jahren immer schneller werden abschminken müssen, wenn wir zumindest etwas langsamer das Land an die Wand fahren wollen.


 
Aniello Scognamiglio (X)
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Schuss nach hinten Sep 28, 2005

Steffen Pollex wrote:

Die oben geäußerte Einstellung passt eher zu einem Gewerkschaftsfunktionär oder für den öffentlichen Dienst, als zu einem Unternehmer.

[Edited at 2005-09-27 10:22]


Hallo Steffen,
ich empfehle aufmerksames Lesen!
Wozu dienen Anführungszeichen ("opfert")?
Wie viele Menschen sind heute *freiwillig* selbständig? Schon einmal Gedanken darüber gemacht? Ich arbeite ab und zu auch am Wochenende, dafür lasse ich mich aber bezahlen, gerade WEIL ich Unternehmer bin und KEIN Gewerkschaftsfunktionär oder Beamter. Dein Vergleich ist somit voll in die Hosen gegangen.
Darüber hinaus wüsste ich auch nicht, was an meiner Aussage ("opfert", siehst du die Anführungszeichen?) verbissen sein sollte. Wenn ich mal einen "preisgünstigen" Russisch-Dolmetscher benötige, werde ich sicherlich auf dich zurückgreifen, vorausgesetzt deine "unternehmerische" Einstellung hat sich nicht geändert.

Freundliche Grüße aus Bayern,
Aniello


 
Steffen Pollex (X)
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Hallo Aniello! Sep 28, 2005

Ich habe meine Meinung, Du Deine, na und? Deshalb musst Du ja nicht versuchen, mich zu überzeugen oder gar zu belehren. Tue ich schließlich auch nicht.

In Bayern sieht man eben manche Sachen anders als in Sachsen-Anhalt. Hier muss man sich freuen, wenn man überhaupt Aufträge bekommt - ich kämpfe ums Überleben. Die Situation ist also sicherlich nicht vergleichbar. Bei Euch kann man vielleicht so von oben herab auftreten, hier macht man Kompromisse. Freut mich ja auch für Dich,
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Ich habe meine Meinung, Du Deine, na und? Deshalb musst Du ja nicht versuchen, mich zu überzeugen oder gar zu belehren. Tue ich schließlich auch nicht.

In Bayern sieht man eben manche Sachen anders als in Sachsen-Anhalt. Hier muss man sich freuen, wenn man überhaupt Aufträge bekommt - ich kämpfe ums Überleben. Die Situation ist also sicherlich nicht vergleichbar. Bei Euch kann man vielleicht so von oben herab auftreten, hier macht man Kompromisse. Freut mich ja auch für Dich, wenn es noch ein bisschen dauert, bis die Wirtschaftskrise in Bayern ankommt, aber hier ist sie halt schon Realität, und nicht das erste Jahr.

Wie sagt ein russisches Sprichwort: "Der Hungrige wird nie der Bruder des Satten sein".

Und mein "verbissen" bezog sich durchaus nicht auf Dein Posting, sondern auf Steffens ziemlich kategorische Aussage, er würde "in jedem Fall den vollen Preis" berechnen. Kann er doch auch tun - ich sehe es eben anders.

Nicht Du allein hast die Weisheit für Dich gepachtet.

Ich denke, wir können es dabei belassen, diese Polemik bringt doch nichts.

Jeder hhat eben seinen eigenen Standpunkt, und Gott sei Dank treten wir uns ja nicht auf die Füße in punkto besetzte Sprachen und Fachgebiete. Insofern nimmt keiner dem anderen was weg, und wir müssen uns hier nicht zoffen oder gegenseitig was beweisen.

In diesem Sinne ein optimistisches "Glückauf!" und "Toi-toi-toi!"in die Runde. Möge jeder mit seinem Geschäftsmodell bestmöglich fahren.

[Edited at 2005-09-28 08:56]
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Steffen Walter
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Klar, Steffen, aber ... Sep 28, 2005

In Bayern sieht man eben manche Sachen anders als in Sachsen-Anhalt. Hier muss man sich freuen, wenn man überhaupt Aufträge bekommt - ich kämpfe ums Überleben. Die Situation ist also sicherlich nicht vergleichbar. Bei Euch kann man vielleicht so von oben herab auftreten, hier macht man Kompromisse. Freut mich ja auch für Dich, wenn es noch ein bisschen dauert, bis die Wirtschaftskrise in Bayern ankommt, aber hier ist sie halt schon Realität, und nicht das erste Jahr.


Hallo Steffen,

die schlechte Wirtschaftslage kann man ja nicht wegdiskutieren, sie passt aber mMn hier nicht als "Totschlagargument", egal wie gut oder schlecht die persönliche Situation gegenwärtig ist.

Hier ging es doch konkret ums Dolmetschen, und gerade in diesem Bereich ist die Auftragsgewinnung/-vergabe in den heutigen Zeiten des Internet ja wohl nicht mehr in solch großem Maße davon abhängig, in welchem wirtschaftlichen Umfeld man angesiedelt ist.

Insofern hat Aniellos Standpunkt m.E. nichts mit "von oben herab" zu tun.

Viele Grüße vom
anderen Steffen


 


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