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Agenturen - wieviel verlangen?
Thread poster: Anne Brackenborough (X)
Steffen Walter
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Zahlungsmoral von Endkunden - andere Erfahrungen Oct 6, 2005

hpi wrote:
Eine gute Agentur zahlt zum vereinbarten Zahlungstermin (im Gegensatz zu Endkunden, die i.d.R. wesentlich später zahlen).


Hallo "hpi",

ich denke nicht, dass die obige Aussage repräsentativ ist. Meine Kundenstruktur gliedert sich grob in 40 % Agenturen/Ü-Büros, 40 % Direktkunden und 20 % Kollegen (Weiterreichen von Aufträgen bei Überlastung, Teilen von Projekten usw.). Die meisten Agenturkunden haben ein Zahlungsziel von 30 Tagen (und halten dies bis auf wenige Ausnahmen auch ein), während meine Direktkunden die von mir auf der Rechnung angegebenen 14 Tage Zahlungsziel mehr oder weniger einhalten. Im Schnitt zahlen bei mir also die Direktkunden schneller.

Viele Grüße

Steffen


 
Peter Bouillon
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Logisch... Oct 6, 2005

Steffen Walter wrote:
Die meisten Agenturkunden haben ein Zahlungsziel von 30 Tagen (und halten dies bis auf wenige Ausnahmen auch ein), während meine Direktkunden die von mir auf der Rechnung angegebenen 14 Tage Zahlungsziel mehr oder weniger einhalten.


Das ist auch nur logisch. Würde eine Agentur ihren Übersetzern freiwillig einen kürzeren Zahlungszeitraum bieten als sie ihren eigenen Kunden einräumt, müsste sie das Übersetzerhonorar vorfinanzieren, was ihre Liquidität beeinträchtigt. Die Agentur wird also lieber von ihren eigenen Kunden ein kürzeres Zahlungsziel einfordern und ihren Lieferanten (Übersetzern) ein längeres nahelegen. (Klar kann es dann immer noch zu Vorfinanzierungen kommen, wenn der Kunde nicht termingerecht zahlt).

Im englischen Sprachraum habe ich Angebote gefunden, nach denen Übersetzer erst dreissig bis sechzig Tage nach Ende desjenigen Monats bezahlt werden, in dem sie die Rechnung stellen. Das gibt ein Zahlungsziel von bis zu neunzig!! Tagen!

Sooo lang sind die Zahlungsziele im Allgemeinen nicht, die man seinen eigenen Endkunden anbietet; von Endkunden sieht man das Honorar schneller.

P.

[Edited at 2005-10-06 07:10]


 
hpi (X)
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Zahlungsziel Oct 6, 2005

Hallo,

üblicherweise haben grössere Konzerne ein Zahlungsziel von mind 30 Tagen, Internationale Konzerne eher von 60 - 90 Tagen. Dies verbirgt sich dann unter Formulierungen wie: Zum zweiten Werktag des auf die Rechnungslegung folgenden zweiten Monats. Oder so ähnlich.

Nach meiner Erfahrung werden die Zahlungsziele umso länger je grösser das Unternehmen ist. Ist ja auch klar, da hier vor einer Zahlung erstmal der Sachbearbeiter sein OK geben muss, dann noch ein Con
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Hallo,

üblicherweise haben grössere Konzerne ein Zahlungsziel von mind 30 Tagen, Internationale Konzerne eher von 60 - 90 Tagen. Dies verbirgt sich dann unter Formulierungen wie: Zum zweiten Werktag des auf die Rechnungslegung folgenden zweiten Monats. Oder so ähnlich.

Nach meiner Erfahrung werden die Zahlungsziele umso länger je grösser das Unternehmen ist. Ist ja auch klar, da hier vor einer Zahlung erstmal der Sachbearbeiter sein OK geben muss, dann noch ein Controller, daqn kommt die Forderung in den nächsten Zahlungslauf, ....

Bei kleineren Unternehmen (wo der Chef och selbst arbeitet) ist dies tatsächlich oft anders. Da wird dann wirklich schon nach 14 Tagen gezahlt.

Ein im Übrigen nicht zu unterschätzender Punkt sind Mengenrabatte auf den Jahresumsatz. Wie siehts denn damit aus ?

Viele Grüße
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Steffen Walter
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Auch hier bitte differenzieren Oct 6, 2005

hpi wrote:
üblicherweise haben grössere Konzerne ein Zahlungsziel von mind 30 Tagen, Internationale Konzerne eher von 60 - 90 Tagen. Dies verbirgt sich dann unter Formulierungen wie: Zum zweiten Werktag des auf die Rechnungslegung folgenden zweiten Monats. Oder so ähnlich.


Klar ist, dass es bei zentralisierten Konzernabläufen (also ein oder bestenfalls zwei Zahlungsläufe pro Monat) passieren kann, dass es mal etwas länger dauert. 60-90 Tage sind mir allerdings (auch bei großen Konzernen!!) noch nie untergekommen. Möglicherweise ist das aber auch landesspezifisch - solche langen Zahlungsziele scheinen mir z.B. eher in Frankreich üblich zu sein.

Steffen


 
Anja Reinke
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Einkommensumfrage des ADÜ Nord Oct 6, 2005

Zunächst möchte ich kurz anmerken, dass mir die Beiträge von hpi und Aniello gut gefallen.

Als BDÜ-Mitglied erinnere ich mich in diesem Zusammenhang an einen Beitrag im MDÜ (Mitteilungen für Dolmetscher und Übersetzer) Heft 2/05 von Helke Heino über die vom ADÜ Nord im Okt. 2004 gestartete Umfrage über die Einkommenssituation freiberuflicher Übersetzer und Dolmetscher, die auf die Frage "In welcher Preisspanne bewegt sich Ihr Honorar (netto in Euro) für die jeweilige Abr
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Zunächst möchte ich kurz anmerken, dass mir die Beiträge von hpi und Aniello gut gefallen.

Als BDÜ-Mitglied erinnere ich mich in diesem Zusammenhang an einen Beitrag im MDÜ (Mitteilungen für Dolmetscher und Übersetzer) Heft 2/05 von Helke Heino über die vom ADÜ Nord im Okt. 2004 gestartete Umfrage über die Einkommenssituation freiberuflicher Übersetzer und Dolmetscher, die auf die Frage "In welcher Preisspanne bewegt sich Ihr Honorar (netto in Euro) für die jeweilige Abrechnungsart?" folgende Ergebnisse lieferte:

"Für die Abrechnung mit Direktkunden pro Wort ergibt sich eine absolute Spanne von 0,03 bis 0,40 Euro; für Agenturen liegen die Werte zwischen 0,02 und 0,35 Euro. Die aus diesen Niedrigst- und Höchstwerten berechneten Mittelwerte pro Wort ergeben für Direktkunden eine Spanne von 0,12 bis 0,16 Euro und für Agenturen 0,09 bis 0,12 Euro.
Für die Abrechnung pro Zeile ist die absolute Spanne für Direktkunden und Agenturen gleich (0,29 bis 5 Euro). Die aus diesen Niedrigst- und Höchstwerten berechneten Mittelwerte pro Zeile ergeben für Direktkunden 1,11 bis 1,53 Euro und für Agenturen 0,94 bis 1,09 Euro." (MDÜ, 2/05, S. 18)

An den angegebenen Niedrig- und Höchstspannen wird jedem klar, in welchem Spielraum wir uns befinden.

Wenn man verhindern möchte, dass die Bewerbung aufgrund eines zu hoch angesetzten Zeilenpreises gleich im Papierkorb landet, sollte man versuchen, im Vorfeld telefonisch Erkundigungen über den durchschnittlich in der jeweiligen Sprachkombination gezahlten Preis einzuziehen. Ob man dann gewillt ist, für diesen Preis zu arbeiten, bleibt ja nun - zum Glück - jedem selbst überlassen. Viele Agenturen geben auf ihrer Website Preise für ihre Endkunden an. Unter Umständen kann man sich so ausrechnen, wie dann das Honorar für den Übersetzer aussehen wird.
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Anne Brackenborough (X)
Anne Brackenborough (X)  Identity Verified
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danke Oct 6, 2005

Ihr habt mir schon viele gute Ansatzpunkte gegeben, danke. Ich habe jetzt meine ungefähre Preise für Agenturen ausgerechnet, und wenn sie zu hoch sind, dann bin ich wohl zu gut für sie

Wer sagt eigentlich, dass wir hier immer die Wahrheit sagen.


Das Problem ist eigentlich nicht, dass alle schwindeln, sondern, dass man ausrechnen muss, wieviel Prozent vom angegebenen Preis Schwindelei ist!


 
Marc P (X)
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Agenturen - wieviel verlangen? Oct 6, 2005

Aniello Scognamiglio wrote:

Schade, hpi, dass dein Profil so "gähnend leer" ist. Jetzt wollte ich gerade kurz nachsehen, von wem diese Zeilen stammen. Schade.


Ich gehe davon aus, dass es sich beim Verfaser um Hans bei DSC handelt. Falls nicht, bzw. falls Hans - aus welchen Gründen auch immer - anonym bleiben wollte, bitte ich um Entschuldigung.

Anstatt an dieser Stelle eine alte Diskussion neu aufzurollen (ich habe hier nämlich alle Hände voll zu tun, da meine Aufträge ebensowenig wie meine Preise meiner Fantasie entsprungen sind), empfehle ich eine sorgfältige Lektüre meiner letzten Diskussion mit Hans zum Thema technische Dokumentation und Zeltaufbau:

www.proz.com/topic/34153?start=0&float=

Frohes Schaffen allerseits,

Marc


 
Wenjer Leuschel (X)
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An Aniello Oct 6, 2005

Aniello Scognamiglio wrote:

Schade, hpi, dass dein Profil so "gähnend leer" ist. Jetzt wollte ich gerade kurz nachsehen, von wem diese Zeilen stammen. Schade.


Hallo Aniello!

Deine Beiträge lese ich immer mit einem besonderen Augen. Wir kennen uns so einigermaßen. Du scheinst mir etwas zynisch, aber es ist nunmal so im Leben. Ich sehe diese Welt eigentlich auch nicht besonders anders.

Du siehst ja, ich habe außer eines CVs nichts in meinem Profil hingelegt. Das hat den Grund: meine Kunden kommen entweder über Bekanntschaften oder sie vertrauen mich einfach so. Ohne Werbung lebt man auch nicht übel. Mit Werbung kann man schon viele Probleme treffen. Beide Du und hpi schreiben ziemlich ehrlich. Das gefällt mir.

Deine Anmerkung zu hpis Äußerung ist bekanntlich wahr. Aber über Wahrheit vermeidet man meistens, laut zu denken. Über Geld spricht man nicht. Was eine Agentur für eine bestimmte Arbeit an eine/n bestimmte/n ÜbersetzerIn zu zahlen hat, kann man an sich gar nicht offen reden. Es ist halt eine Sache von "Dir gut, mir gut".

Viele Grüße aus immer noch hitziger Insel Taiwan
Wenjer

[Edited at 2005-10-06 11:00]


 
Aniello Scognamiglio (X)
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Ich weiß nicht, Oct 6, 2005

von wem die Zeilen stammen, ist auch Salami, ich finde es halt nur schade, wenn man auf eine "Glaswand" schaut, ein "Gemälde" ist schöner und aussagekräftiger:-)

Falsch eingefügt!
Mein Kommentar bezieht sich auf den Beitrag von Marc:
"Agenturen - wieviel verlangen?"

[Edited at 2005-10-06 17:13]


 
Aniello Scognamiglio (X)
Aniello Scognamiglio (X)  Identity Verified
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Viele Grüße nach Taiwan, hier ist es leider nicht so "hitzig";-) Oct 6, 2005

Wenjer Leuschel wrote:

Hallo Aniello!

Deine Beiträge lese ich immer mit einem besonderen Augen. Wir kennen uns so einigermaßen.

Du scheinst mir etwas zynisch, aber es ist nunmal so im Leben. Ich sehe diese Welt eigentlich auch nicht besonders anders.

Du siehst ja, ich habe außer eines CVs nichts in meinem Profil hingelegt. Das hat den Grund: meine Kunden kommen entweder über Bekanntschaften oder sie vertrauen mich einfach so. Ohne Werbung lebt man auch nicht übel. Mit Werbung kann man schon viele Probleme treffen. Beide Du und hpi schreiben ziemlich ehrlich. Das gefällt mir.

Deine Anmerkung zu hpis Äußerung ist bekanntlich wahr. Aber über Wahrheit vermeidet man meistens, laut zu denken. Über Geld spricht man nicht. Was eine Agentur für eine bestimmte Arbeit an eine/n bestimmte/n ÜbersetzerIn zu zahlen hat, kann man an sich gar nicht offen reden. Es ist halt eine Sache von "Dir gut, mir gut".

Viele Grüße aus immer noch hitziger Insel Taiwan
Wenjer

[Edited at 2005-10-06 11:00]


Hallo Wenjer,
Freut mich sehr, dass du meine Prosa mit besonderen Augen liest:-) Ja, manchmal bin ich zynisch oder sarkastisch, ironisch oder "sauer" oder wie auch immer, ich bin auch mal gefrustet oder verärgert, zufrieden oder glücklich, aber immer ehrlich. Ich habe nie ein "Messer in der Hosentasche", aber auch "kein Brett vorm Kopf" oder "Tomaten auf den Augen".

Leere Profile sind wie Spaghetti ohne Salz und Tomatensauce!
Na ja, jeder hat so seine Gründe, nicht?

Danke für deine netten und ehrlichen Worte.
Apropos: Warum sehe ich dich nicht mehr im E-D-KudoZ?

Gruß aus dem bewölkten Alpenvorland!
Aniello


 
Aniello Scognamiglio (X)
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Interessant! Oct 6, 2005

@Anja wrote:

Zunächst möchte ich kurz anmerken, dass mir die Beiträge von hpi und Aniello gut gefallen.

"Für die Abrechnung mit Direktkunden pro Wort ergibt sich eine absolute Spanne von 0,03 bis 0,40 Euro; für Agenturen liegen die Werte zwischen 0,02 und 0,35 Euro. Die aus diesen Niedrigst- und Höchstwerten berechneten Mittelwerte pro Wort ergeben für Direktkunden eine Spanne von 0,12 bis 0,16 Euro und für Agenturen 0,09 bis 0,12 Euro.




Hallo Anja,

Vielen Dank für die interessanten Informationen.
Was mich noch interessieren würde: wie viele Linguisten in % bieten ihre Dienstleistungen am "unteren Ende" an, wie viele am "oberen"? Und: wie findet man Kunden, die 30 oder 40 Cent pro Zeile zahlen? Erscheint mir - ehrlich gesagt - unrealistisch.

Danke und Gruß, Aniello


 
Peter Bouillon
Peter Bouillon  Identity Verified
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Das Geheimnis wird bald gelüftet... Oct 6, 2005

Aniello Scognamiglio wrote:
wie viele Linguisten in % bieten ihre Dienstleistungen am "unteren Ende" an, wie viele am "oberen"?


Nun, nach allem was man so hört, soll diese Umfrage ja, wunderbar aufbereitet nach allem was interessiert oder interessieren könnte, in nächster Zeit als Buch erscheinen.

Dann können wir einfach bei Amazon die Antwort auf die Frage bestellen, wie sich die Honorarsätze in den einzelnen Sprachkombinationen, geografischen Regionen, Alters- und Erfahrungsgruppen usw. so verteilen.

P.


 
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