Stundennachweis für Krankenkasse
Thread poster: Stefanie Neubert
Stefanie Neubert
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Mar 6, 2007

Hallo!

Ich gründe nach meiner Umsiedlung von Brasilien gerade "meine Existenz" und habe nun folgende interessante Frage von meiner Krankenkasse bezüglich geleisteter Arbeitsstunden erhalten.... ich solle doch bitte nachweisen, wie viele Stunden ich pro Woche arbeite - als Existenzgründerin geht es zunächst mal um den Mindestbeitragsatz bei freiwilliger Krankenversicherung und neben einem bestimmten "Höchsteinkommen" soll ich eben auch nicht mehr als 18 Stunden pro Woche arbeite
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Hallo!

Ich gründe nach meiner Umsiedlung von Brasilien gerade "meine Existenz" und habe nun folgende interessante Frage von meiner Krankenkasse bezüglich geleisteter Arbeitsstunden erhalten.... ich solle doch bitte nachweisen, wie viele Stunden ich pro Woche arbeite - als Existenzgründerin geht es zunächst mal um den Mindestbeitragsatz bei freiwilliger Krankenversicherung und neben einem bestimmten "Höchsteinkommen" soll ich eben auch nicht mehr als 18 Stunden pro Woche arbeiten.
Ganz ehrlich, wie soll ich das bitte tun? Gibt es eine Stelle an die man sich wenden kann? Stelle ich mir einen solchen Nachweis selbst aus? Macht das überhaupt Sinn? Hat jemand damit Erfahrung?

Vielen Dank und schöne Grüße,

Stefanie
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erika rubinstein
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Wer soll es denn prüfen? Mar 6, 2007

Man soll denen sagen, was sie erwarten. Prüfen können sie es ehe nicht.

 
Ulrike Kraemer
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Was ist das denn für eine Krankenkasse? Mar 6, 2007

Ganz ehrlich, das habe ich noch nie gehört. Als ich mich vor über 6 Jahren selbständig gemacht habe, bin ich zur TK gewechselt, weil die einfach am unkompliziertesten waren. Ich konnte ein "geschätztes" Einkommen angeben, nach dem meine Beiträge berechnet wurden. In den ersten drei Jahren wurde am Jahresende jeweils "abgerechnet" (nach Steuerbescheid). Hatte ich mehr verdient, musste ich nachzahlen. Hatte ich weniger verdient, bekam ich eine Erstattung. Seit Beginn des vierten Jahres richte... See more
Ganz ehrlich, das habe ich noch nie gehört. Als ich mich vor über 6 Jahren selbständig gemacht habe, bin ich zur TK gewechselt, weil die einfach am unkompliziertesten waren. Ich konnte ein "geschätztes" Einkommen angeben, nach dem meine Beiträge berechnet wurden. In den ersten drei Jahren wurde am Jahresende jeweils "abgerechnet" (nach Steuerbescheid). Hatte ich mehr verdient, musste ich nachzahlen. Hatte ich weniger verdient, bekam ich eine Erstattung. Seit Beginn des vierten Jahres richten die Beiträge sich nach dem jeweils aktuellsten Steuerbescheid oder Vorauszahlungsbescheid. Fertig.

Das mit den Stunden ist doch völliger Quatsch. Was ich in zwei Stunden schaffe, dafür brauchst du vielleicht nur eine Stunde oder auch drei Stunden. Wenn deine KK das nicht einsieht (und dir nicht die Möglichkeit gibt, deine Einkommensschätzung nachträglich zu korrigieren), solltest du wechseln. Gerade Existenzgründer wissen am Anfang doch oft gar nicht, wie viel sie letztlich wirklich verdienen.

Kollegiale Grüße,
LB
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Stefanie Neubert
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Danke LittleBalu! Mar 6, 2007

Ich denke nämlich ganz genauso wie Du, war mir nun aber nicht ganz sicher, wer jetzt einen an der Meise hat (*sorry), die Krankenkasse oder ich...
Mir war nämlich das ganze Verfahren auch nur so bekannt, wie von Dir dargelegt.

Witziger Weise habe ich auch sofort an einen Wechsel zur Techniker Krankenkasse gedacht. Ich werde aber erst nochmal mit dem zuständigen Sachbearbeiter sprechen, vielleicht wurde die Frage auch einfach unreflektiert gestellt.

Am meisten
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Ich denke nämlich ganz genauso wie Du, war mir nun aber nicht ganz sicher, wer jetzt einen an der Meise hat (*sorry), die Krankenkasse oder ich...
Mir war nämlich das ganze Verfahren auch nur so bekannt, wie von Dir dargelegt.

Witziger Weise habe ich auch sofort an einen Wechsel zur Techniker Krankenkasse gedacht. Ich werde aber erst nochmal mit dem zuständigen Sachbearbeiter sprechen, vielleicht wurde die Frage auch einfach unreflektiert gestellt.

Am meisten amüsiert hat mich der Gedanke, dass ich am Ende den Stundennachweis ja selbst ausstellen könnte.... ;O)
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Stefanie Neubert
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Zusätzliche Frage... Mar 6, 2007

Im Zuge dessen fällt mir ein: welche gesetzlichen Krankenkassen sind überhaupt für Freiberufler (Übersetzer?) zu empfehlen???

Gibt es neben der TK andere, die sich durch hervorragenden Service hervorgetan haben?? Wäre interessant zu wissen, da ich ohnehin ernsthaft über einen Wechsel nachgedacht habe.


 
Claudia Krysztofiak
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erstattet? Mar 6, 2007

LittleBalu wrote:

Ganz ehrlich, das habe ich noch nie gehört. Als ich mich vor über 6 Jahren selbständig gemacht habe, bin ich zur TK gewechselt, weil die einfach am unkompliziertesten waren.
...
Hatte ich weniger verdient, bekam ich eine Erstattung.


Da muss dann wohl der Nasenfaktor mitspielen oder die jeweils zuständige Stelle und der Sachbearbeiter vor Ort entscheiden das frei Schnauze. Ich habe nämlich gerade bei der TK das absolute Gegenteil erlebt. Die verlangen jedes Jahr Nachweise und weigern sich, Geld zu erstatten. Sie wollen nur mehr, wenn man mehr eingenommen hat (auch schon vor sechs Jahren). Und im Schadensfalle gibt es auch nur Formulare und Verzögerungen.

Also am besten vor Ort prüfen. Die TK scheint da sehr "heterogen" zu sein, um das mal höflich auszudrücken.


 
Ulrike Kraemer
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Erstattet? Ja, in den ersten drei Jahren nach Existenzgründung! Mar 6, 2007

Claudia Krysztofiak wrote:

LittleBalu wrote:

Ganz ehrlich, das habe ich noch nie gehört. Als ich mich vor über 6 Jahren selbständig gemacht habe, bin ich zur TK gewechselt, weil die einfach am unkompliziertesten waren.
...
Hatte ich weniger verdient, bekam ich eine Erstattung.


Da muss dann wohl der Nasenfaktor mitspielen oder die jeweils zuständige Stelle und der Sachbearbeiter vor Ort entscheiden das frei Schnauze. Ich habe nämlich gerade bei der TK das absolute Gegenteil erlebt. Die verlangen jedes Jahr Nachweise und weigern sich, Geld zu erstatten. Sie wollen nur mehr, wenn man mehr eingenommen hat (auch schon vor sechs Jahren). Und im Schadensfalle gibt es auch nur Formulare und Verzögerungen.

Also am besten vor Ort prüfen. Die TK scheint da sehr "heterogen" zu sein, um das mal höflich auszudrücken.



Hallo Claudia,

eine Erstattung (bzw. generell nachträgliche Abrechnung) war nur während der ersten drei Jahre nach Existenzgründung möglich. Jetzt ist es so, dass die Beiträge immer nach dem neuesten Bescheid bemessen werden. Rückwirkend darf die KK eigentlich keine Forderungen erheben. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es da regionale Unterschiede gibt, weil doch eh alles mehr oder weniger zentralisiert wurde.

LB


 
Steffen Pollex (X)
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Jaja, Mar 6, 2007

Stefanie Neubert wrote:

Ich denke nämlich ganz genauso wie Du, war mir nun aber nicht ganz sicher, wer jetzt einen an der Meise hat (*sorry), die Krankenkasse oder ich...


die haben einen an der Klatsche, das stimmt schon.

Aber die deutsche Sozialversicherungs-Bürokratie hat ihre eigene "Logik", die auf dem angestammtem System des Angestellten-Verhältnisses beruht (feste Wochen-Arbeitszeit, Arbeitnehmer und Arbeitgeber etc.).

Mit Selbstständigen wissen sie im Zweifel gar nicht richtig was anzufangen. Oder sie versuchen, die selben Maßstäbe wie für Angestellte anzulegen, weil sie sich mit was anderem gar nicht auskennen. Es ist also noch lange nicht sicher, dass sie Dir überhaupt zuhören werden oder gar Deine Argumente annehmen.

Selbst wenn der Sachbearbeiter einsehen sollte, dass Du Recht hast, wird er Dir im schlimmsten Fall antworten: "Ich verstehe Sie schon, aber Sie müssen mir das bringen, was Sie nicht bringen können oder was völlig sinnlos ist". Selbst schon erlebt.

Deutschland ist eben immer noch im Großen und Ganzen eine Arbeitnehmer-Gesellschaft. Und Unternehmer sind da eher suspekt, stören die allgemeine Wahrnehmung und das "schöne" System, wenn sie nicht gerade Mercedes, Deutsche Bank oder BASF heißen.

Wäre mal interessant, zu welchem Ergebnis Du kommst.

Viel Glück

Steffen



[Edited at 2007-03-06 10:34]


 
Steffen Walter
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Vollzeittätigkeit als Freiberufler Mar 6, 2007

Hallo Stefanie,

ich denke, dass die Krankenkasse sich hier unglücklich ausgedrückt hat oder ein etwas inkompetenter Sachbearbeiter involviert war. Wie sollte denn solch ein "Stundennachweis" aussehen? Und wieso sollst Du nicht mehr als 18 Stunden pro Woche arbeiten und ein bestimmtes Höchsteinkommen nicht überschreiten, wenn Du mit dieser Tätigkeit Deine Existenz bestreitest? Mit dieser Beschränkung würdest Du Dich doch ins eigene Fleisch schneiden.

An Deiner Ste
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Hallo Stefanie,

ich denke, dass die Krankenkasse sich hier unglücklich ausgedrückt hat oder ein etwas inkompetenter Sachbearbeiter involviert war. Wie sollte denn solch ein "Stundennachweis" aussehen? Und wieso sollst Du nicht mehr als 18 Stunden pro Woche arbeiten und ein bestimmtes Höchsteinkommen nicht überschreiten, wenn Du mit dieser Tätigkeit Deine Existenz bestreitest? Mit dieser Beschränkung würdest Du Dich doch ins eigene Fleisch schneiden.

An Deiner Stelle würde ich ein simples Anschreiben schicken, in dem Du angibst, dass Du "in Vollzeit als Freiberuflerin" tätig bist, sofern das Deiner Situation entspricht und Du nicht noch als zweite Erwerbsquelle z. B. eine feste Halbtagsstelle hast. Alternativ könntest Du "40 Wochenstunden" angeben, also die "klassische", auch bei Festangestellten verbreitetste Stundenzahl.

Viele Grüße
Steffen
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Michaela Sommer
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Vollkommen legitim, 18 Std. anzugeben Mar 6, 2007

erika rubinstein wrote:

Man soll denen sagen, was sie erwarten. Prüfen können sie es ehe nicht.


Hallo Stefanie,

das ist gar nicht so falsch, was Erika da sagt. Das mit den 18 Stunden trifft, glaube ich, nur zu, wenn Du den von Dir erwähnten Mindestbeitragssatz bezahlst, für den ein monatliches Mindesteinkommen von ca. 1.800 Euro angesetzt wird. Wenn du das durch 72 Std. teilst (18 Std. x 4 Wochen), kommst du auf einen 'Stundenlohn' von 25 Euro. Das mag recht wenig erscheinen, ist aber auch nicht so verschwindend wenig, dass es unglaubwürdig ist. Und bei uns Freiberuflern ist es doch so, dass wir manchmal an einem Auftrag arbeiten, an dem man sich Stunde um Stunde die Zähne ausbeißt, während man andere im Handumdrehen erledigt. Deshalb kannst du m. E. ruhigen Gewissens deine 18 Stunden pro Woche angeben, ohne das Gefühl haben zu müssen, du würdest irgendjemanden 'betuppen'.

Musste mich nach meiner 'Rückemigration' nach 16 Jahren England auch mit diesen Fragen herumschlagen, darum hast du mein vollstes Mitgefühl

Viel Glück!

Michaela


 
shasas
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Richtigstellung Mar 6, 2007

LittleBalu wrote:

Rückwirkend darf die KK eigentlich keine Forderungen erheben. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es da regionale Unterschiede gibt, weil doch eh alles mehr oder weniger zentralisiert wurde.

LB


Ich kenne das anders: Gesetzliche Krankenkassen (wie es sich mit privaten verhält weiß ich nicht) dürfen Selbständigen ganz im Gegenteil nachträglich keine zu viel gezahlten Beiträge rückerstatten - sie müssen hingegen zu wenig gezahlte Beiträge nachfordern.


 
Stefanie Neubert
Stefanie Neubert  Identity Verified
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Danke! Mar 6, 2007

Erstmal vielen Dank an alle für die informativen Antworten. Ich werde mich jetzt nochmal in Ruhe an die Krankenkasse wenden und dann ja sehen, wo nun der Haken ist und eventuell wechseln, wenn es wirklich an stumpfsinniger Bürokratie vielleicht auch an mangelnder Erfahrung mit Selbständigen liegt.

Ich lasse dann in ein paar Tagen mal verlauten, zu welchem Ergebnis ich gekommen bin.

Allen noch einen schönen Nachmittag!!!...
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Erstmal vielen Dank an alle für die informativen Antworten. Ich werde mich jetzt nochmal in Ruhe an die Krankenkasse wenden und dann ja sehen, wo nun der Haken ist und eventuell wechseln, wenn es wirklich an stumpfsinniger Bürokratie vielleicht auch an mangelnder Erfahrung mit Selbständigen liegt.

Ich lasse dann in ein paar Tagen mal verlauten, zu welchem Ergebnis ich gekommen bin.

Allen noch einen schönen Nachmittag!!!)


Stefanie
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BIG Mar 6, 2007

Stefanie Neubert wrote:

Im Zuge dessen fällt mir ein: welche gesetzlichen Krankenkassen sind überhaupt für Freiberufler (Übersetzer?) zu empfehlen???

Gibt es neben der TK andere, die sich durch hervorragenden Service hervorgetan haben?? Wäre interessant zu wissen, da ich ohnehin ernsthaft über einen Wechsel nachgedacht habe.


Hallo,

bin bei der BIG.

Günstiger Satz und bisher immer problemfrei in der Abwicklung.

Viele Grüße

Hans


 


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