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Umlaute in Kudoz-Antworten
Thread poster: Endre Both
Endre Both
Endre Both  Identity Verified
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Jan 16, 2003

Aus Anlass einer Kudoz-Frage von heute (www.proz.com/kudoz/344070) möchte ich eine alte Frage aufwärmen (s. www.proz.com/?sp=bb/viewtopic&topic_id=6583&forum_id=27).



Inwieweit sollte es Pflicht sein, in Kudoz-Antworten deutsche Sonderzeichen zu verwenden, also \"Grüße\" statt \"Gruesse\"
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Aus Anlass einer Kudoz-Frage von heute (www.proz.com/kudoz/344070) möchte ich eine alte Frage aufwärmen (s. www.proz.com/?sp=bb/viewtopic&topic_id=6583&forum_id=27).



Inwieweit sollte es Pflicht sein, in Kudoz-Antworten deutsche Sonderzeichen zu verwenden, also \"Grüße\" statt \"Gruesse\" zu schreiben?



TService und ich scheinen hier entgegengesetzter Meinung zu sein, und ich fände es gut, wenn wir auf der Grundlage eines möglichst breiten Konsenses eine \"offizielle\" Linie finden könnten, damit dieser Gegensatz nicht weiter auf dem Rücken der Neulinge ausgetragen wird .

Mein Argument: nicht jeder hat zu jeder Zeit eine deutsche Tastaturbelegung zur Hand. Es wäre (auch vom Standpunkt des Fragestellers) wenig sinnvoll, Beiträge in solchen Fällen abzublocken oder als unerwünscht zu deklarieren.



Dies gilt insbesondere, wenn der Fragesteller erkennbar deutscher Muttersprache ist und daher in der Lage, die Transliteration richtig zu deuten. Bei ausländischen Fragestellern (\"Wie sagt man dies und das auf Deutsch\") ist die richtige Schreibweise zugegebenermaßen wichtiger.



Was denkt ihr?



Endre

EB Communications

[ This Message was edited by:on2003-01-16 13:23]
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TService (X)
TService (X)  Identity Verified
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Dazu sage ich natürlich gleich etwas... ;) Jan 16, 2003

Deutsch verwendet Umlaute; öäüßÖÄÜ.

Spanisch verwendet Sonderzeichen, Französisch ebenfalls - eine Menge anderer Sprachen ebenso.

Nimmt man dem Spanisch die Sonderzeichen, ist die Sprache nicht mehr dieselbe, verzichtet man im Französischen auf z. B. die Akzente, ist die Bedeutung nicht mehr klar definiert.



Im Deutschen ist es genauso: Ich zum Beispiel heiße \"Jörn\" - und nicht \"Joern\" (obgleich der Name aus dem nordischen Bereich stammt).... See more
Deutsch verwendet Umlaute; öäüßÖÄÜ.

Spanisch verwendet Sonderzeichen, Französisch ebenfalls - eine Menge anderer Sprachen ebenso.

Nimmt man dem Spanisch die Sonderzeichen, ist die Sprache nicht mehr dieselbe, verzichtet man im Französischen auf z. B. die Akzente, ist die Bedeutung nicht mehr klar definiert.



Im Deutschen ist es genauso: Ich zum Beispiel heiße \"Jörn\" - und nicht \"Joern\" (obgleich der Name aus dem nordischen Bereich stammt).

Mein Ex-Nachbar heißt \"Jürgen\" - und nicht \"Juergen\".

Eine Stadt heißt \"Coesfeld\", eine andere \"Soest\" - und nicht \"Cösfeld\" oder \"Söst\".

Es heißt \"soeben\" - und nicht \"söben\".



Man sieht: Man kann die Schreibweisen mit oder ohne Umlaut einander NICHT gleichsetzen; es wäre falsch.



Zu den unterschiedlichen Tastaturbelegungen: Wer Übersetzungen in Französisch anbietet, der verwendet eine französische Tastaturbelegung, bei Übersetzungen in\'s Spanische ist es entsprechend ebenso.

Und wer Übersetzungen in die deutsche Sprache anbietet, der verwendet eine deutsche Tastaturbelegung - mit geringstem Aufwand und nur wenigen Klicks ganz einfach umzustellen.



Wer nicht weiß, wie eine deutsche Tastaturbelegung einzustellen ist - der biete keine Übersetzungen in\'s Deutsche an; so einfach ist das.



Umlaute sind feste (!) Bestandteile der deutschen Sprache. Die HILFSschreibweise mit ae, oe, ue, ss (statt des \"ß\") ist eine HILFSschreibweise, damit sich Leute mit z. B. englischer Tastatur dennoch verständlich ausdrücken können, aber es ist KEINE deutsche Schreibweise.



Wenn ich z. B. statt \"Hallo Leute\" entsprechend \"Halo Leude\" schriebe, so wäre das immer noch einigermaßen verständlich, aber es wäre dennoch falsch. Einfach nur falsch.



Und die Unterscheidung zwischen \"ss\" und \"ß\" ist klar geregelt. Wie wichtig das ist, sieht man, wenn man sich folgenden Satz betrachtet:



\"Ich finde Deine Maße beachtlich.\"

Das sagt aus: \"Ich bewundere Deine Körperformen.\"



Schreibe ich aber: \"Ich finde Deine Masse beachtlich.\", dann heißt das: \"Du bist fett.\"





Ich fasse noch einmal zusammen: Die Schreibweise mit ae, oe und so weiter ist eine HILFE für Leute, die keine Umlaute schreiben KÖNNEN - aber sie ist KEINE deutsche Schreibweise.

Und daher: Falsch.



Ich weiß, dass es oft recht hart wirkt, wenn ich diese falsche Schreibweise bemängele - aber wenn\'s keiner tut, setzt es sich irgendwann durch - und dann hat unsere Sprache wieder eine gute Portion Eindeutigkeit verloren, die eine Grundlage jeder funktionierenden Sprache ist und es dann zu Verständnisproblemen kommt.



Denkt einfach immer nur an \"Maße\" oder \"Masse\" - deutlicher geht\'s nicht.



Gruß rundum;



Jörn... (Mit ö !)
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Mats Wiman
Mats Wiman  Identity Verified
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+ ...
In memoriam
Sonnenklar Jörn! Jan 16, 2003

Ich bin ganz deiner Meinung. Du hast söben die Beweise erbracht.



Bemerkung: Es schreibt sich Straelen, Niederrhein (nicht Strälen), es spricht sich dazu als Strahlen aus [wie Cosfeld, Sost]



Mehr:



ß = ALT+225

ä = ALT+132

Ä = ALT+142

ö = ALT+148

Ö = ALT+153



Gruß



Mats J C Wiman

Übersetzer/T
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Ich bin ganz deiner Meinung. Du hast söben die Beweise erbracht.



Bemerkung: Es schreibt sich Straelen, Niederrhein (nicht Strälen), es spricht sich dazu als Strahlen aus [wie Cosfeld, Sost]



Mehr:



ß = ALT+225

ä = ALT+132

Ä = ALT+142

ö = ALT+148

Ö = ALT+153



Gruß



Mats J C Wiman

Übersetzer/Translator/Traducteur/Traductor > swe

http://www.MatsWiman.com

http://www.Deutsch-Schwedisch.com

http://www.proz.com/translator/1749 Deu>swe Proz.com moderator

eMail: [email protected]

Träsk 201

SE-872 97 Skog

Tel : +46-612-54112

Fax : +46-612-54181

Mobile: +46-70-5769797

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Jerzy Czopik
Jerzy Czopik  Identity Verified
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+ ...
Jörn und Mats kann ich nur zustimmen Jan 16, 2003

Auch wenn ich kein \"deutscher Mittersprachler\" bin, nehme ich mir hier gleich das Recht, meine Meinung öffentlich kundzutun.



Die Sonderzeichen gehören dorthin, wo sie auch verwendet werden. In Polnisch beispielsweise kann man darauf ebenso nicht verzichten, wie in Spanisch oder sonstigen Sprachen. Da ProZ sowieso in Richtung der Umstellung auf UNICODE geht (soweit ich das verstanden habe, läuft KudoZ.net schon mit dieser Codierung), wird es in der Zukunft keine Probleme
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Auch wenn ich kein \"deutscher Mittersprachler\" bin, nehme ich mir hier gleich das Recht, meine Meinung öffentlich kundzutun.



Die Sonderzeichen gehören dorthin, wo sie auch verwendet werden. In Polnisch beispielsweise kann man darauf ebenso nicht verzichten, wie in Spanisch oder sonstigen Sprachen. Da ProZ sowieso in Richtung der Umstellung auf UNICODE geht (soweit ich das verstanden habe, läuft KudoZ.net schon mit dieser Codierung), wird es in der Zukunft keine Probleme mit der Darstellung von Sonderzeichen in allen Systemen geben.

Und die Ausrede, dass ich Umlaute nur als ANSI/ASCI-Codes eingeben kann, lasse ich nicht gelten - jeder, der mit der deutschen SPrache arbeitet, wird eine Möglichkeit finden, die Tastatur seines Betriebssystems (egal ob Win 9x/ME/2k oder XP - geht bei allen) auf \"DE\" umzustellen und die Sonderzeichen dann direkt mit der Tastaur eingeben zu können.



Grüße (und nicht Gruesse)

Jerzy
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Endre Both
Endre Both  Identity Verified
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TOPIC STARTER
Hmm... Jan 16, 2003

\"Wer nicht weiß, wie eine deutsche Tastaturbelegung einzustellen ist - der biete keine Übersetzungen in\'s Deutsche an; so einfach ist das.\" (Jörn)



Umgekehrt wird ein Schuh daraus: wer \"Gruesse\" oder auch \"Ich finde Deine Masse beachtlich\" in einer Kudoz-Antwort nicht korrekt interpretieren kann, der soll keine Übersetzung ins Deutsche versuchen.



Nicht missverstehen: Jörns Aussage stimme ich absolut zu - wenn es um (bezahlte) Dienstleis
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\"Wer nicht weiß, wie eine deutsche Tastaturbelegung einzustellen ist - der biete keine Übersetzungen in\'s Deutsche an; so einfach ist das.\" (Jörn)



Umgekehrt wird ein Schuh daraus: wer \"Gruesse\" oder auch \"Ich finde Deine Masse beachtlich\" in einer Kudoz-Antwort nicht korrekt interpretieren kann, der soll keine Übersetzung ins Deutsche versuchen.



Nicht missverstehen: Jörns Aussage stimme ich absolut zu - wenn es um (bezahlte) Dienstleistungen geht. Aber Antworten auf eine Kudoz-Frage sind unentgeltliche Hilfestellungen; der Fragesteller will keinen Nachhilfeunterricht in Rechtschreibung (es sei denn, es geht explizit um Rechtschreibung), sondern eine Lösung zu seinem Problem oder zumindest einen Anstoß. Und ich wäre überrascht, wenn auch nur ein Fragesteller lieber auf eine gute Antwort verzichtet hätte, nur weil diese ohne Umlaute dahergekommen ist.



Vielleicht stößt mir diese gestrenge Haltung deswegen übel auf, weil es im Ungarischen die gleichen (bzw. schlimmere) Tastaturprobleme gibt - und dort geht man damit viel lockerer um. Dabei gibt es die von Jörn erwähnten potenziellen Missverständnisse (Joern vs. Jörn, Coest vs. Cöst) natürlich auch dort - in solchen Fällen setzt man zur Not eine Erklärung dazu.



Ich denke nicht, dass irgendjemand freiwillig ohne Umlaute schreibt, denn mit Umlauten ist es viel einfacher, wenn sie denn zur Verfügung stehen. Insoweit hätte ich keine Bedenken, dass \"wenn\'s keiner tut, setzt es sich irgendwann durch\".



Möglicherweise bin ich mit dieser Meinung in der Minderheit; in diesem Fall werde ich das Thema nicht wieder anrühren, versprochen . Aber auch dann würde Zurechtweisungen in einem etwas freundlicheren Ton und vielleicht als \"Neutral\" statt \"Disagree\" bevorzugen, insbesondere bei neuen Mitgliedern.



Endre

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Ralf Lemster
Ralf Lemster  Identity Verified
Germany
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+ ...
Nicht übertreiben Jan 16, 2003

Ich bin auch der Auffassung, dass die genannten Zeichen in einer Übersetzung nicht ausgetauscht werden dürfen. Nur haben wir natürlich auch KudoZ-Fragen, die aus dem Deutschen gestellt werden; da sehe ich\'s nicht ganz so dramatisch.



Ich find\'s ok, wenn man Teilnehmer darauf hinweist (viele sind auch dankbar für den Tipp mit den ASCII-Codes) - einen \"Kreuzzug\" sollten wir aber nicht daraus machen.



Wenn es diesbezüglich falsche Gloss
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Ich bin auch der Auffassung, dass die genannten Zeichen in einer Übersetzung nicht ausgetauscht werden dürfen. Nur haben wir natürlich auch KudoZ-Fragen, die aus dem Deutschen gestellt werden; da sehe ich\'s nicht ganz so dramatisch.



Ich find\'s ok, wenn man Teilnehmer darauf hinweist (viele sind auch dankbar für den Tipp mit den ASCII-Codes) - einen \"Kreuzzug\" sollten wir aber nicht daraus machen.



Wenn es diesbezüglich falsche Glossareinträge geben sollte, schickt einfach \'ne kurze Mail an den zuständigen Moderator, und schon wird\'s repariert.



Merci!
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Elvira Stoianov
Elvira Stoianov  Identity Verified
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+ ...
Ich stimme Endre zu Jan 16, 2003

Obwohl ich in Übersetzungen die Umlaute immer einsetze, ist es bei KudoZ sehr lästig, wenn ich zwischen 4 Tastaturen umschalten muss. Wegen der vielen Sprachen in denen ich schreibe, habe ich 4 Sprachen auf meinem Rechner. Aus Gewohnheit schalte ich mit Shift&Alt um, und da ist es ziemlich lästig, wenn ich KudoZ fragen in verschiedene Sprachpaaren beantworte. Da müsste ich so oft umschalten, dass einem der Spaß vergeht. Und wenn z.B. TService eine Frage stellt und ich die Antwort ohne Umlau... See more
Obwohl ich in Übersetzungen die Umlaute immer einsetze, ist es bei KudoZ sehr lästig, wenn ich zwischen 4 Tastaturen umschalten muss. Wegen der vielen Sprachen in denen ich schreibe, habe ich 4 Sprachen auf meinem Rechner. Aus Gewohnheit schalte ich mit Shift&Alt um, und da ist es ziemlich lästig, wenn ich KudoZ fragen in verschiedene Sprachpaaren beantworte. Da müsste ich so oft umschalten, dass einem der Spaß vergeht. Und wenn z.B. TService eine Frage stellt und ich die Antwort ohne Umlaute schreibe, bin ich mir sicher, dass er die Antwort trotzdem versteht, wenn er möchte.

[ This Message was edited by:on2003-01-16 20:13]
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Geneviève von Levetzow
Geneviève von Levetzow  Identity Verified
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+ ...
Endre kann ich nur zustimmen… Jan 16, 2003

Du bist also nicht allein auf verlorenem Posten. Ich empfinde die rote Farbe wegen eines ‚übersetzten’ Umlautes als sehr häufig kleinlich, und vor allen Dingen ist es dem Fragenden – wenn es nicht gerade um die unsäglichen Hausaufgaben geht – einfach keine Hilfe. Manchmal ist z.B. eine gute Antwort mit dem erhobenen Zeigefinger moniert worden.

Interessanterweise sind die Kollegen im französischen Forum auch mit fehlenden Akzenten sehr tolerant und großzügig. Was Endre auc
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Du bist also nicht allein auf verlorenem Posten. Ich empfinde die rote Farbe wegen eines ‚übersetzten’ Umlautes als sehr häufig kleinlich, und vor allen Dingen ist es dem Fragenden – wenn es nicht gerade um die unsäglichen Hausaufgaben geht – einfach keine Hilfe. Manchmal ist z.B. eine gute Antwort mit dem erhobenen Zeigefinger moniert worden.

Interessanterweise sind die Kollegen im französischen Forum auch mit fehlenden Akzenten sehr tolerant und großzügig. Was Endre auch für das ungarische angemerkt hat.



Mich interessiert vor allen Dingen bei den Antworten auf meine sehr technischen Fragen Inhalt und ev. Quellennachweis; ob jemand das mit oder Umlaut schreibt, ist mir wirklich egal (ich habe eine deutsche Tastatur , mit der ich auch meine französischen Texte ohne frz. Tastaturbelegung schreibe, für die wirklichen Sonderzeichen wie ‚ç’ greife ich auf ALT+ etc. zurück).

Und sehr häufig benutzen Quellen wie Eurodicauton z.B. die deutschen Umlaute nicht.



Schönes Wochenende an Alle



Geneviève



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TService (X)
TService (X)  Identity Verified
Local time: 12:49
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An Elvira, Endre und G.: Jan 17, 2003

Ja, sicher verstehe ich Übersetzungen auch, wenn sie in der Hilfsschreibweise verfasst sind.

ICH verstehe das, weil ich ein Muttersprachler bin, der sich sehr intensiv mit seiner Sprache befasst hat und weiß, wie er bestimmte Schreibweise im Kontext zu deuten hat. Aber das kann nicht jeder; viele Leute, die in der Richtung EN-DE unterwegs sind, sind keine Muttersprachler. Und indem wir falsch geschriebenen Antworten zustimmen, bewirken wir damit, dass sie ihre Trados-TM mit falschen
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Ja, sicher verstehe ich Übersetzungen auch, wenn sie in der Hilfsschreibweise verfasst sind.

ICH verstehe das, weil ich ein Muttersprachler bin, der sich sehr intensiv mit seiner Sprache befasst hat und weiß, wie er bestimmte Schreibweise im Kontext zu deuten hat. Aber das kann nicht jeder; viele Leute, die in der Richtung EN-DE unterwegs sind, sind keine Muttersprachler. Und indem wir falsch geschriebenen Antworten zustimmen, bewirken wir damit, dass sie ihre Trados-TM mit falschen Übersetzungen füllen und sich ein falsches Wissen über die deutsche Sprache aneignen.

Wenn ich vorhätte, einen Übersetzer-Mitbewerber aus dem Rennen zu werfen, würde ich jeden falschen Vorschlag mit einem \"agree\" und dem Kommentar \"Perfekt !\" bedenken. Die Agenturen, für die er jetzt oder später arbeitet, werden ihn dann irgendwann wegen andauernder Fehler nicht mehr beauftragen.



Es nutzt dem Vorschlagenden nichts, wenn ich eine Antwort als \"richtig\" kommentiere, sie aber nicht richtig ist, wenn man es etwas genauer sieht. Und das ist bei Aufträgen, die Geld bringen, wohl immer so.



Endre erwähnte, dass gerade Anfänger darunter litten, dass sie kritisiert würden.



Ich finde, dass gerade Anfänger auf Fehler hingewiesen werden sollten - und das zu einem Zeitpunkt, zu dem es für sie absolut unkritisch ist.

Wenn sie bei einer KudoZ-Frage \"rot\" sehen, so \"tut\" ihnen das überhaupt nix; es verhindert vielleicht, dass sie ein paar Punkte bekommen. Aber mit etwas Glück verhindert dies beim nächsten Mal eine falsche Antwort.

Ein Auftraggeber mag nämlich etwas \"pingeliger\" sein und ihm die Hilfsschreibweise als definitiv falsch ankreiden.

In diesem Fall bekommt er weniger Geld, hat mehr Arbeit (vor allem, wenn er sich Trados schon mit den falschen Varianten gefüllt hat und sich halt nicht jedes \"oe\" einfach und automatisch durch ein \"ö\" ersetzen lässt) und bekommt den nächsten Job vielleicht nicht mehr.

Die Agenturen, für die ich arbeite, weisen Hilfsübersetzungen ohne Umlaute zurück - und das zu Recht.

Die Leute verwenden nämlich meist Word für Windows mit deutscher Rechtschreibprüfung. Und selbst DIESE, die nun wirklich ziemlich \"bescheiden\" ist, weist die Hilfsschreibweisen ohne Umlaute als falsch zurück.



Ihr tut den Leuten keinen Gefallen damit, indem ihr Ihnen bei den KudoZ-Fragen zustimmt - und sie bei den Agenturen in\'s offene Messer rennen lasst.



Lieber an einer Stelle kritisieren, an der es harmlos ist: KudoZ-Punkte bringen kein Geld - aber falsche Übersetzungen kosten Geld.



Und zu G.: Wer immer wieder auf falsch geschriebene KudoZ-Vorschläge mit \"das Wort gibts nicht\" und einem \"disagree\" antwortet, sollte nicht diejenigen kritisieren, von denen man\'s abgeschaut hat. Vor allem nicht, wenn man bei \"Bekannten\" eine falsche Schreibweise durchgehen lässt und bei Neulingen das \"disagree\" anwendet. Warum kritisierst Du die Kritik hier, wenn Du sie selbst anwendest ?



Übrigens, da Du erwähnst, dass ich (denn ich bin ja damit gemeint) sogar richtige Antworten abkanzele: Ich schreibe immer dazu, woran es liegt. Der Vorschlagende kann seine Antwort dann korrigieren oder - wie erst gestern noch gesehen - löschen und danach mit richtiger Schreibweise wieder in\'s Rennen werfen.



Und abschließend: Lasst den DUDEN und die automatischen Rechtschreibprüfungen entscheiden: Sowohl Duden als auch z. B. automatische Rechtschreibprüfung in Word geben eine klare Aussage: Hilfsschreibweisen sind falsch.

Und jede - auch ausländische - Agentur merkt\'s sofort, sobald das Wort rot unterstrichen wird.



Die Rechnung zahlt letztendlich wieder der Übersetzer, der später die Kritik vom Auftraggeber einsteckt, wenn er eine falsche Übersetzung abliefert, weil ihm niemand sagte, dass sie falsch ist.
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Guenther Danzer
Guenther Danzer  Identity Verified
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Wie so oft bei mir... Jan 17, 2003

ich versteh\' die ganze Aufregung nicht.



Joern (oder war\'s jetzt doch Jörn? )hat meiner Meinung nach vollkommen recht.



1. Wird nach der deutschen Übersetzung eines fremdsprachigen Begriffes gefragt. Dann sollte man auch in der in Deutschland üblichen Schreibweise antworten.



2. Warum ist es so schrecklich ein \"neutral\" oder (wie fürchterlich) ein \"disagree\" zu bekommen. Sind wi
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ich versteh\' die ganze Aufregung nicht.



Joern (oder war\'s jetzt doch Jörn? )hat meiner Meinung nach vollkommen recht.



1. Wird nach der deutschen Übersetzung eines fremdsprachigen Begriffes gefragt. Dann sollte man auch in der in Deutschland üblichen Schreibweise antworten.



2. Warum ist es so schrecklich ein \"neutral\" oder (wie fürchterlich) ein \"disagree\" zu bekommen. Sind wir so mimosenhaft oder (was erschreckender wäre) so unangreifbar Allwissend, dass wir eine solche Bewertung nicht ertragen können. Auch mir passieren Fehler und ich erschrecke mich höchstens über meine eigene Dummheit, wenn ich eine solche Bewertung bekomme.



3. Ich kann mich gut erinnern, als ich die ersten Male für Agenturen gearbeitet habe und wenig Wert auf die Rechtschreibeprüfung gelegt habe. Doch aus Schaden (monetärem) wird man klug.



4. Was ich schon seit einiger Zeit hier beobachte und was mir wirklich auf den Geist geht, sind persönliche Animositäten untereinander. Obwohl ich die meisten nur aus ProZ kenne, kann man dies ganz leicht feststellen. Ich dachte, wir seien alle hier, um uns gegenseitig zu helfen. Da stört solches Gehabe nur.



Das musste jetzt sein!



Allen ein schoenes Wochenende (falls man sich nicht mehr \"liest\")
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Klaus Herrmann
Klaus Herrmann  Identity Verified
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Ach, zwei Seelen wohnen in meiner Brust... Jan 17, 2003

Quote:


On 2003-01-17 08:09, TService wrote:

...Aber das kann nicht jeder; viele Leute, die in der Richtung EN-DE unterwegs sind, sind keine Muttersprachler. Und indem wir falsch geschriebenen Antworten zustimmen, bewirken wir damit, dass sie ihre Trados-TM mit falschen Übersetzungen füllen und sich ein falsches Wissen über die deutsche Sprache aneignen.



...



Ein Auftraggeber mag nämlich ... See more
Quote:


On 2003-01-17 08:09, TService wrote:

...Aber das kann nicht jeder; viele Leute, die in der Richtung EN-DE unterwegs sind, sind keine Muttersprachler. Und indem wir falsch geschriebenen Antworten zustimmen, bewirken wir damit, dass sie ihre Trados-TM mit falschen Übersetzungen füllen und sich ein falsches Wissen über die deutsche Sprache aneignen.



...



Ein Auftraggeber mag nämlich etwas \"pingeliger\" sein und ihm die Hilfsschreibweise als definitiv falsch ankreiden.

In diesem Fall bekommt er weniger Geld, hat mehr Arbeit (vor allem, wenn er sich Trados schon mit den falschen Varianten gefüllt hat und sich halt nicht jedes \"oe\" einfach und automatisch durch ein \"ö\" ersetzen lässt) und bekommt den nächsten Job vielleicht nicht mehr.





Ich bin ja gerne ein bisschen naiv - und glaube, dass jeder, der ins Deutsche übersetzt, in der Lage sein dürfte, die korrekte Schreibweise zu erkennen und zu verwenden. Ich hoffe (und glaube), du unterschätzt die meisten unserer Kollegen in diesem Punkt. Man kann\'s natürlich auch andersrum formulieren. Jemand, der nicht in der Lage ist, in seiner Übersetzung Umlaute und ß zu verwenden, sollte sich besser auf andere Sprachpaare konzentrieren.



Quote:


Die Rechnung zahlt letztendlich wieder der Übersetzer, der später die Kritik vom Auftraggeber einsteckt, wenn er eine falsche Übersetzung abliefert, weil ihm niemand sagte, dass sie falsch ist.





In dem Falle hat er/sie sich die Kritik redlich verdient, s.o.





Anderseits finde ich es schlichtweg nicht akzeptabel, wenn Einträge in Glossar mit dieser Hilfsschreibweise vorgenommnen werden. Bei den Fragen selber finde ich es irritierend und störend, wenn Umlaute nicht benutzt werden, und es fehlt mir - ehrlich gesagt - auch schlichtweg das Verständnis dafür. Es ist nun wirklich einfach genug, die Tastatur eben umzuschalten. Ich möchte nicht noch Pingeldifferenzierung betreiben, aber beim ß kann ich die Ersatzschreibweise weniger tolerieren als bei den Umlauten. Deswegen, weil es bei den Umlauten idR klar erkennbar ist, dass ein Umlaut substituiert wurde. Beim ß läuft das aber auf eine Rechtschreibfrage hinaus. Ich kann auch das Argument \"weiß doch jeder, was gemeint ist\" nicht verstehen. Es ist ja nicht so, dass das Fehlen der Umlaute auf den Tastenkappen eine tatsächliche körperliche Behinderung darstellt wie etwa fehlender Geruchssinn.



Aber so sehr ich es unverständlich, unnötig und überflüssig finde - ich kann mich bei den fehlenden Umlauten nicht zu einem Disagree durchringen, wenn die Übersetzung ansonsten korrekt ist. (Anders bei den Bindestrichen).



Um die Diskussion auf Endres positiven Ansatz zurückzuführen - am liebsten wäre mir, wenn einfach alle Umlaute benutzen würden. Technisch machbar ist\'s ja. Sollte das nicht möglich sein, würde ich bei eine neutrale Wertung vorschlagen.

[ This Message was edited by:on2003-01-17 15:02] ▲ Collapse


 
Geneviève von Levetzow
Geneviève von Levetzow  Identity Verified
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+ ...
Es ist etwas ganz anders…. Jan 17, 2003

... wenn ich fehlende Umlaute durchgehen lasse (übrigens bei Klaus sind es die ‚ß’ oder nicht ‚ß’, die ihn schmerzen, mir tut ein fehlendes Komma einfach weh , es kann noch dazu zu schweren Missverständnissen führen, Beispiele spare ich mir…). Aber wie Klaus denke ich:



„Ich bin ja gerne ein bisschen naiv - und glaube, dass jeder, der ins Deutsche übersetzt, in der Lage sein dürfte, die korrekte Schreibweise zu
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... wenn ich fehlende Umlaute durchgehen lasse (übrigens bei Klaus sind es die ‚ß’ oder nicht ‚ß’, die ihn schmerzen, mir tut ein fehlendes Komma einfach weh , es kann noch dazu zu schweren Missverständnissen führen, Beispiele spare ich mir…). Aber wie Klaus denke ich:



„Ich bin ja gerne ein bisschen naiv - und glaube, dass jeder, der ins Deutsche übersetzt, in der Lage sein dürfte, die korrekte Schreibweise zu erkennen und zu verwenden. Ich hoffe (und glaube), du unterschätzt die meisten unserer Kollegen in diesem Punkt. Man kann\'s natürlich auch andersrum formulieren. Jemand, der nicht in der Lage ist, in seiner Übersetzung Umlaute und ß zu verwenden, sollte sich besser auf andere Sprachpaare konzentrieren.“



Und falls die Leute das nicht können – ob Muttersprachler oder nicht -, haben sie immer noch die Möglichkeit auf Duden & Co. Zurückzugreifen.



„Und zu G.: Wer immer wieder auf falsch geschriebene KudoZ-Vorschläge mit \"das Wort gibts nicht\" und einem \"disagree\" antwortet, sollte nicht diejenigen kritisieren, von denen man\'s abgeschaut hat. Vor allem nicht, wenn man bei \"Bekannten\" eine falsche Schreibweise durchgehen lässt und bei Neulingen das \"disagree\" anwendet. Warum kritisierst Du die Kritik hier, wenn Du sie selbst anwendest?“



Terminologie empfinde ich als einen sehr wesentlichen Teil meiner täglichen Arbeit. Es bedeutet ein sehr langwieriges Recherchieren, mit Ernst allein ist es nicht getan ; wenn ich aber eine unrecherchierte Antwort sehe, weil jemand einfach meinte, ja warum nicht… (es ist in meinen Augen berufliche Schlamperei); und noch dazu den Eindruck habe, der Fragestellende hat von dem jeweiligen Gebiet wenig Ahnung, kann ich es einfach nicht durchgehen lassen. Der arme Mensch hat gar keine Möglichkeit, die Richtigkeit der Antwort zu prüfen – dafür existieren keine Rechtschreibungs- und Grammatikprüfer.

Und bei ‚Bekannten’ weiß ich ziemlich genau, was sie können oder auch nicht



Insofern ist mein kritischer Ansatz ein ganz anderer…

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TService (X)
TService (X)  Identity Verified
Local time: 12:49
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Mir fällt da noch etwas ein... Jan 18, 2003

Bisher habe ich mehrmals gelesen, dass zwar in der Hilfsschreibweise auftauchende KudoZ-Vorschläge nicht richtig seien (Ach !)- der Fragesteller aber auf jeden Fall in der Lage sei, daraus wieder einen korrekt geschriebenen Begriff zu machen.



Warum aber sehe ich dann Massen an Fragestellern, die in Ihren KudoZ-Fragen ebenfalls die Hilfsschreibweisen verwenden ?

Da ist\'s nämlich anscheinend schon passiert: Die Leute haben die falschen Schreibweisen oft genug gese
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Bisher habe ich mehrmals gelesen, dass zwar in der Hilfsschreibweise auftauchende KudoZ-Vorschläge nicht richtig seien (Ach !)- der Fragesteller aber auf jeden Fall in der Lage sei, daraus wieder einen korrekt geschriebenen Begriff zu machen.



Warum aber sehe ich dann Massen an Fragestellern, die in Ihren KudoZ-Fragen ebenfalls die Hilfsschreibweisen verwenden ?

Da ist\'s nämlich anscheinend schon passiert: Die Leute haben die falschen Schreibweisen oft genug gesehen, um sie zu übernehmen.



Resistance is futile.
Collapse


 
Klaus Herrmann
Klaus Herrmann  Identity Verified
Germany
Local time: 12:49
Member (2002)
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+ ...
Weil ihnen die Umlaute "fehlen"? Jan 18, 2003

Quote:


Warum aber sehe ich dann Massen an Fragestellern, die in Ihren KudoZ-Fragen ebenfalls die Hilfsschreibweisen verwenden ?







Wie schätzt du denn das Verhältnis zwischen Fragestellern mit und ohne deutsche Tastaturbefähigung ein?

 
TService (X)
TService (X)  Identity Verified
Local time: 12:49
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An Klaus: Jan 19, 2003

> Wie schätzt du denn das Verhältnis zwischen Fragestellern mit und ohne deutsche Tastaturbefähigung ein?



Da fragst Du was, Klaus... Gezählt habe ich das noch nicht - aber es ist mir immer wieder aufgefallen, dass eine Menge Leute, die in der Richtung EN>DE unterwegs sind, in ihren Fragen keinerlei Umlaute verwenden.

Das wirft dann bei mir die Frage auf: Wie können die Leute eigentlich deutsche Übersetzungen anbieten, wenn sie nicht \'mal eine deutsche Tastat
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> Wie schätzt du denn das Verhältnis zwischen Fragestellern mit und ohne deutsche Tastaturbefähigung ein?



Da fragst Du was, Klaus... Gezählt habe ich das noch nicht - aber es ist mir immer wieder aufgefallen, dass eine Menge Leute, die in der Richtung EN>DE unterwegs sind, in ihren Fragen keinerlei Umlaute verwenden.

Das wirft dann bei mir die Frage auf: Wie können die Leute eigentlich deutsche Übersetzungen anbieten, wenn sie nicht \'mal eine deutsche Tastaturbelegung verwenden ?



Und: Woran liegt das ? - Mein Verdacht geht in eine Richtung: Vor kurzem bin ich ja schwer per eMail von einer Amerikanerin angefeindet (\"20 years of experience\") worden, die mich darüber zu belehren suchte, dass die Schreibweise mit Umlauten in Deutschland die eigentliche Hilfsschreibweise wäre.

Die \"Beweise\", die sie anführte, waren qualitativ wie die \"Beweise\", die wir seit etwas über einem Jahr aus Übersee (und mittlerweile auch von der \"Insel\") gewohnt sind:

- In eMail-Adressen seien keine Umlaute erlaubt, daher seien Umlaute generell verboten. (Die gute Dame wusste anscheinend nicht, dass das ein Ergebnis der originären (und in eMails immer noch praktizierten) 7-bit-Struktur des Internets ist.)

- In URLs seien keine Umlaute erlaubt, daher seien Umlaute generell verboten. (Wie beim ersten \"Beweis\" - und an der Einführung von URLs mit Sonderzeichen wird seit einiger Zeit gearbeitet.)

- Seit der Rechtschreibreform seien Umlaute generell verboten. (Zu diesem Zeitpunkt verfiel ich dann in einen Lachanfall, in den die herbeieilenden Nachbarn munter einstimmten.)



Fazit: Viele Leute scheinen verdammt wenig über unsere Sprache zu wissen - scheuen sich aber nicht, ihr Halbwissen als Regel diktieren zu wollen.
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Umlaute in Kudoz-Antworten






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