Off topic: "Gedenke auch, wenn du die deutsche Sprache sprichst, daß du ein Deutscher bist!" Thread poster: Charlotte Blank
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http://www.etymologie.info
... ist eine sehr informative, leider leicht chaotische website (eine gewisse "Einarbeitungszeit" ist unumgänglich!) mit fast unendlich vielen Beispielen und Verweisen aus dem Deutschen, Englischen und Französischen, aber auch Lexikalischem über aller Herren Länder und Hinweisen auf Aufsätze (besonders lesenswert: Der Artikel über den Deutschen Sprachverein!). Allerdings ... See more http://www.etymologie.info
... ist eine sehr informative, leider leicht chaotische website (eine gewisse "Einarbeitungszeit" ist unumgänglich!) mit fast unendlich vielen Beispielen und Verweisen aus dem Deutschen, Englischen und Französischen, aber auch Lexikalischem über aller Herren Länder und Hinweisen auf Aufsätze (besonders lesenswert: Der Artikel über den Deutschen Sprachverein!). Allerdings ist das Ganze noch lange nicht fertig und hat noch einige Lücken - aber das Vorhandene reicht auch schon für viele Stunden...
[Edited at 2004-03-19 21:18]
[Edited at 2004-03-19 21:19] ▲ Collapse
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ingo_h
Germany
Local time: 08:11
English to German
danke für den Hinweis.
Sieht vielversprechend aus, aber die Navigation ist sehr gewöhnungsbedürftig.
Ich bin damit nicht klargekommen.
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| Ist schon interessant.. | Mar 20, 2004 |
.. aber laut meinem Sprachgefühl (bestätigt durch den Duden) wird gedenken mit Genetiv verwendet.
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Christian Flury (X)
Austria
Local time: 08:11
Latin to German
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| Unglücklicher Titel | Mar 20, 2004 |
Ich teile Ihre Begeisterung für Etymologie und danke für den Link! Was den Titel des Threads betrifft, stört mich allerdings die eigenartige Verwendung von "gedenken" ("bedenken" würde hier grammatikalisch besser passen) noch am wenigsten.
Als Auslandschweizer und Österreicher muss ich nämlich zugeben, dass ich mich, nur weil ich die deutsche Sprache spreche, keineswegs als Deutschen betrachte. Der Titel, den Sie sicher nicht mit böser Absicht gewählt haben, ist nicht gerad... See more Ich teile Ihre Begeisterung für Etymologie und danke für den Link! Was den Titel des Threads betrifft, stört mich allerdings die eigenartige Verwendung von "gedenken" ("bedenken" würde hier grammatikalisch besser passen) noch am wenigsten.
Als Auslandschweizer und Österreicher muss ich nämlich zugeben, dass ich mich, nur weil ich die deutsche Sprache spreche, keineswegs als Deutschen betrachte. Der Titel, den Sie sicher nicht mit böser Absicht gewählt haben, ist nicht gerade dazu angetan, die in den Nachbarländern in Bezug auf die Deutschen bestehenden Clichés zu entkräften. Er wirkt zudem angesichts der deutschen Zeitgeschichte reichlich problematisch und taktlos.
Nichts für ungut
Christian
[Edited at 2004-03-20 14:17] ▲ Collapse
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Charlotte Blank 
Germany
Local time: 08:11
Czech to German
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TOPIC STARTER | Wirklich keine böse, | Mar 20, 2004 |
Christian Flury wrote:
Der Titel, den Sie sicher nicht mit böser Absicht gewählt haben, ist nicht gerade dazu angetan, die in den Nachbarländern in Bezug auf die Deutschen bestehenden Clichés zu entkräften. Er wirkt zudem angesichts der deutschen Zeitgeschichte reichlich problematisch und taktlos.
[Edited at 2004-03-20 14:17]
...sondern wirkliche Absicht: Der Satz stammt aus dem zitierten Artikel und ich habe ihn eher gewählt, weil er mir die ganze Problematik der vor allem in der Nazizeit geförderten "Sprachpflege", einschließlich der Erforschung der Etymologie "deutscher" Wörter, zu umreissen scheint. Er ist der Leitsatz des 1885 von Hermann Riegel gegründeten Allgemeinen Deutschen Sprachvereins, der sich besonders für den Ersatz von Fremdwörtern durch "deutsche" Wörter einsetzte und in der Nazizeit großen Zulauf hatte.
Sie haben aber vollkommen Recht mit Ihrer Feststellung, dass nicht alle, deren Muttersprache Deutsch ist, auch deutsche Staatsbürger sind und sich daher mit diesem Satz identifizieren können - abgesehen davon, dass auch die Mehrzahl der heutigen Deutschen damit (hoffentlich!) nicht viel wird anfangen können...
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Hans G. Liepert
Switzerland
Local time: 08:11
English to German
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In memoriam | der Genitiv und der Duden | Mar 20, 2004 |
Harry_B wrote:
.. aber laut meinem Sprachgefühl (bestätigt durch den Duden) wird gedenken mit Genetiv verwendet.
Das Zitat "Gedenke, daß Du ein Teutscher bist" stammt aus der Zeit des Großen Kurfürsten, genauer aus den 1658 veröffentlichten Akten über eine brandenburgisch-schwedische Staatsaffaire. Warum sollten die nach Duden zitieren?
[Edited at 2004-03-20 18:05]
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Hans G. Liepert
Switzerland
Local time: 08:11
English to German
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In memoriam | Deutsch und Deutsche | Mar 20, 2004 |
Christian Flury wrote:
Der Titel, den Sie sicher nicht mit böser Absicht gewählt haben, ist nicht gerade dazu angetan, die in den Nachbarländern in Bezug auf die Deutschen bestehenden Clichés zu entkräften. Er wirkt zudem angesichts der deutschen Zeitgeschichte reichlich problematisch und taktlos.
[Edited at 2004-03-20 14:17]
Christian, das Originalzitat "Gedenke, dass Du ein Teutscher bist" ist gut 350 Jahre alt,
es ist entstanden, als es Deutschland noch gar nicht gab, um die Zeit etwa, als Zürich und Schwyz gegen Bern Krieg führten, lange vor Adolf, auch lange vor ähnlichen Parolen z.B. des Rassemblement jurassien. Man sollte vor allem nicht ganze Völker ("die Deutschen") für Gebrauch oder Missbrauch von Parolen verurteilen. Ob die Zeitgeschichte der Nachbarländer Deutschlands so ganz unproblematisch ist, will ich als Auslandsdeutscher in der Schweiz gar nicht erst antippen. Für meine Generation (ich bin nach dem Krieg geboren und fast 60) wäre doch wichtiger, die (Sprach-)Probleme der eigenen Zeit zu lösen, es wenigstens zu versuchen.
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Christian Flury (X)
Austria
Local time: 08:11
Latin to German
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| Nehme alles zurück | Mar 20, 2004 |
...und entschuldige mich, da hätte mir ein wenig mehr Allgemeinbildung wohl gut getan bzw. hätte ich den Artikel vorher lesen sollen.
Die Frage nach der Sinnhaftigkeit solcher Sprachpflege ist übrigens in meinen Augen sehr interessant. Besonders stelle ich fest, wie selbstverständlich und ohne Zwang etwa in den letzten Jahren deutsche Wörter für den EDV-Bereich geprägt wurden und sich unmerklich eingebürgert h... See more ...und entschuldige mich, da hätte mir ein wenig mehr Allgemeinbildung wohl gut getan bzw. hätte ich den Artikel vorher lesen sollen.
Die Frage nach der Sinnhaftigkeit solcher Sprachpflege ist übrigens in meinen Augen sehr interessant. Besonders stelle ich fest, wie selbstverständlich und ohne Zwang etwa in den letzten Jahren deutsche Wörter für den EDV-Bereich geprägt wurden und sich unmerklich eingebürgert haben: Im Informatikunterricht in der Schule gab es bei uns noch Files, Directories, Folder... usw. und heute sagt so gut wie jeder "Datei, Verzeichnis, Ordner...".
Jedenfalls danke für den informativen Link und schönen Abend
Christian ▲ Collapse
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Christian Flury (X)
Austria
Local time: 08:11
Latin to German
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| Klarstellung | Mar 20, 2004 |
Hans Liepert wrote: Christian Flury wrote:
Der Titel, den Sie sicher nicht mit böser Absicht gewählt haben, ist nicht gerade dazu angetan, die in den Nachbarländern in Bezug auf die Deutschen bestehenden Clichés zu entkräften. Er wirkt zudem angesichts der deutschen Zeitgeschichte reichlich problematisch und taktlos.
[Edited at 2004-03-20 14:17] Christian, das Originalzitat "Gedenke, dass Du ein Teutscher bist" ist gut 350 Jahre alt, es ist entstanden, als es Deutschland noch gar nicht gab, um die Zeit etwa, als Zürich und Schwyz gegen Bern Krieg führten, lange vor Adolf, auch lange vor ähnlichen Parolen z.B. des Rassemblement jurassien. Man sollte vor allem nicht ganze Völker ("die Deutschen") für Gebrauch oder Missbrauch von Parolen verurteilen. Ob die Zeitgeschichte der Nachbarländer Deutschlands so ganz unproblematisch ist, will ich als Auslandsdeutscher in der Schweiz gar nicht erst antippen. Für meine Generation (ich bin nach dem Krieg geboren und fast 60) wäre doch wichtiger, die (Sprach-)Probleme der eigenen Zeit zu lösen, es wenigstens zu versuchen.
Zunächst einmal möchte ich mich nochmals dafür entschuldigen, dass ich leider nicht gleich gesehen habe, dass es sich bei dem Titel um ein Zitat handelte und es auch nur deshalb in die falsche Kehle bekommen habe, weil ich erst unlängst mit einer Deutschen diskutierte, die die Meinung vertrat, Österreicher und Deutschschweizer seien "eigentlich" Deutsche, die halt "adminstrativ" von Deutschland getrennt seien und "irgendwie komisch reden".
Gleichzeitig scheint aber Hans seinerseits meinen Beitrag in die falsche Kehle bekommen zu haben: Es liegt mir fern, hier eine politische Diskussion über die Zeitgeschichte loszutreten, geschweige denn, mich in einseitigen Schuldzuweisungen zu ergehen, die, wie wir alle wissen, immer an der historischen Wahrheit vorbeigehen. Außerdem möchte ich betonen, dass ich nicht "die Deutschen" kollektiv angegriffen habe, sondern nur von "Clichés gegenüber den Deutschen" geschrieben habe, wobei Clichés nun mal per definitionem Verallgemeinerungen sind.
In diesem Sinne hoffe ich, dass sich die Wogen geglättet haben, ich freue mich, etwas Sprachgeschichtliches dazugelernt zu haben und wünsche allerseits einen schönen Samstagabend
Christian
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Christian Flury (X)
Austria
Local time: 08:11
Latin to German
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| Der Genitiv und dass-Sätze | Mar 20, 2004 |
Kleiner Nachtrag: "Ich bin mir einer Sache bewusst" - "Ich bin mir bewusst, dass..." "Ich bin einer Sache eingedenk" - "Ich bin eingedenk, dass..." Warum also nicht auch "Gedenke, dass..."?
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