Was bringen DIN Normen für Übersetzungsaufträge?
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Stephanie Wloch
Stephanie Wloch  Identity Verified
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Dec 1, 2004

DIN Norm 2345 für Übersetzungsaufträge

Beinhaltet Festlegung der Anforderungen für Übersetzungsaufträge:
u.a.
- Ablauforganisation
- Prüfung und Bewertung von Übersetzungen
- Ausgangs- und Zieltext betreffende Bedingungen

Was bedeutet dies aber in der Praxis?
Ich selber bin damit noch nicht in Berührung gekommen, da ich aber am Wochenende eine Veranstaltung zum Thema Qualitätssicherung (u.a. CEN Vornorm) besuche, wollte ich ge
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DIN Norm 2345 für Übersetzungsaufträge

Beinhaltet Festlegung der Anforderungen für Übersetzungsaufträge:
u.a.
- Ablauforganisation
- Prüfung und Bewertung von Übersetzungen
- Ausgangs- und Zieltext betreffende Bedingungen

Was bedeutet dies aber in der Praxis?
Ich selber bin damit noch nicht in Berührung gekommen, da ich aber am Wochenende eine Veranstaltung zum Thema Qualitätssicherung (u.a. CEN Vornorm) besuche, wollte ich gerne eure Erfahrungen lesen.

Einige Ü-büros werben mit
“Unsere Übersetzer fertigen Übersetzungen nach DIN 2345 an.”
“Unsere Qualitätssicherung ist nach DIN 2345 zertifiziert”
Im Blueboard gibt es ein Büro in D mit den besten Bewertungen und DIN 2345, aber auch ein Abzockerbüro mit angeblicher DIN 2345-Einhaltung.

Fragen:
1. Bekommen Kunden die DIN Normen oder Auszüge zur Verfügung gestellt, oder müssen sie diese für 43,- Euro bestellen?
2. Bekommen Freiberufler die DIN Normen oder
gekürzte Fassung, Checkliste?
3.Welche Vorstellungen haben Endkunden von der DIN 2345?
Sagen sie:"Ich schwör auf Ü-büros, die nach DIN Norm arbeiten."

Es gibt auch Einzelübersetzer, die sagen nach DIN 2345 zu arbeiten.
4. Was sind Vor- und Nachteile?

Hoffe auf Feedback.

Gruß
Steffi








[Edited at 2004-12-01 21:28]
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Herbert Fipke
Herbert Fipke  Identity Verified
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Kein Schutz vor schwarzen Schafen, aber ein gutes Marketing-Tool gegenüber Kunden Dec 2, 2004

Tuliparola wrote:

Im Blueboard gibt es ein Büro in D mit den besten Bewertungen und DIN 2345, aber auch ein Abzockerbüro mit angeblicher DIN 2345-Einhaltung.



Davor schützt es wohl leider nicht (wie in anderen Branchen auch). Aber vielleicht ist es eine ganz gute Idee im Umgang mit (größeren) Kunden, die zum Beispiel selbst nach ISO 9000 arbeiten (müssen) und auf klar strukturierte Auftragsvergabe und Abwicklung angewiesen sind.

Es könnte auch ganz nützlich sein, dass man bei der Auftragsannahme selbst wichtige Vereinbarungen nicht vergisst (wie zum Beispiel Zahlungsziele oder Zahlungswege).

Die Arbeit selbst lässt sich damit wohl eher nicht organisieren. In meiner Zeit in der PR-Agentur haben wir 6 Monate versucht, nach ISO 9000 zu arbeiten. Dann wurde es fallen gelassen, da hoch flexible Dienstleister wie PR-Agenturen gar nicht so schnell Berichte schreiben können, wie sich die Arbeitsströme und Anforderungen verändern.

Ich kenne die DIN 2345 nicht, vielleicht legt sie ja nicht so strenge Maßstäbe an wie die ISO 9000. Für Büros mit mehreren Angestellten sicher eine Überlegung wert. Als Einzelkämpfer "intern" nach DIN zu arbeiten, halte ich jedoch für etwas übertrieben. Das ist etwa so, als wenn man als Single-Haushalt alle notwendigen Hausarbeiten unter sich selbst aufteilt...


 
Uwe Kirmse
Uwe Kirmse  Identity Verified
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Auch Anforderungen an Auftraggeber Dec 2, 2004

Die DIN 2345 ist auch ein gutes Argument gegenüber Auftraggebern. Man kann erklären, dass man nach der Norm arbeitet, aber gleichzeitig den Auftraggeber darauf hinweisen, dass das nur möglich ist, wenn auch er seine darin enthaltenen Verpflichtungen einhält. Diese betreffen z. B. die Bereitstellung von Unterlagen, aus denen sich der Übersetzer die passende Terminologie erarbeiten kann bzw. die Benennung eines entsprechenden Ansprechpartners. Gegenüber Kunden, die an der Qualität der Über... See more
Die DIN 2345 ist auch ein gutes Argument gegenüber Auftraggebern. Man kann erklären, dass man nach der Norm arbeitet, aber gleichzeitig den Auftraggeber darauf hinweisen, dass das nur möglich ist, wenn auch er seine darin enthaltenen Verpflichtungen einhält. Diese betreffen z. B. die Bereitstellung von Unterlagen, aus denen sich der Übersetzer die passende Terminologie erarbeiten kann bzw. die Benennung eines entsprechenden Ansprechpartners. Gegenüber Kunden, die an der Qualität der Übersetzung tatsächlich interessiert sind und nicht nur übersetzen lassen, weil irgendeine Vorschrift sie dazu zwingt, kann der Hinweis auf die Norm das Gespräch erleichtern.
Die DIN 2345 ist eigentlich recht vernünftig und entspricht dem, wie ich mich ohnehin bemühe zu arbeiten. Nachteile kann ich nicht erkennen. Es dürfte aber kaum einen großen Wettbewerbsvorteil bringen, sich nach dieser DIN zertifizieren zu lassen. Eine Erklärung, dass man danach arbeitet, dürfte ausreichen. Allerdings dürften die meisten Kunden kaum eine Vorstellung von Existenz oder gar Inhalt dieser DIN haben, außer vielleicht Übersetzungsbüros. Aber auch von dieser Seite habe ich noch nie eine Nachfrage erlebt, ob ich die DIN anwende.
Noch zu deiner Frage - wer die DIN haben will, muss sie kaufen. Natürlich kannst du sie deinem Kunden zur Einsicht vorlegen, aber schon beim Kopieren dürfte es illegal werden.

[Edited at 2004-12-02 13:27]
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Steffen Pollex (X)
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Genau, nutzloser Schmarren Dec 2, 2004

Uwe Kirmse wrote:

Allerdings dürften die meisten Kunden kaum eine Vorstellung von Existenz oder gar Inhalt dieser DIN haben, außer vielleicht Übersetzungsbüros. ]


Die braucht kein Mensch. Wieder einmal werden von selbsternannten Gralshütern Binsenweisheiten in eine bürokratische Hülle verpackt, um sie dann als Wissenschaft an Leute zu verscherbeln, die dumm genug sind, zu glauben, dass dass sie bei in bisschen Nachdenken nicht auch so drauf kommen würden, wie sie ihre Arbeit organisieren müssen. Mehr als Logik kann ja nicht drinstecken. Und wenn ich bei Herbert schon höre "Berichte schreiben", dann weiß ich doch 150%, dass dieser ganze Kram in der Praxis eher hinderlich sein wird als nützlich.

Sinn und Zweck der Übung: von möglichst vielen die 43 Euro einsacken und sich dann lachend mit der abgezockten Kohle in den Süden zu verabschieden. Würde ich auch gern. Ich tüftle schon einige Jahre, aber mir ist noch nichts nutzloses eingefallen, was ich als zündende Idee für viel Geld an irgendwen verscheuern könnte.

Mal abfgesehen davon, dass sich bei "ISO 2345" der Vergleich mit "ISO 0815" geradezu aufdrängt, rein von der Zahlenfolge

Wie habe ich mal irgendwo gelesen:

Von eigener Arbeit ist noch keiner reich geworden. Das klappt nur, wenn man möglichst viele Leute überzeugt, das zu tun, was wir von ihnen erwarten (hier: 40 Euro für Mist auszugeben).

[Edited at 2004-12-02 13:51]

[Edited at 2004-12-02 13:54]


 
Marc P (X)
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Was bringen DIN Normen für Übersetzungsaufträge? Dec 2, 2004

Eine Norm in diesem Sinne ist nichts anderes als eine Festlegung guter Praxis.

Man braucht nicht lange hier die Beiträge zu lesen, um zu sehen, dass manche(r) Kollege bzw. Kollegin sehr wohl eine solche Norm gut gebrauchen könnte. Um die Kollegen und Kolleginnen geht es aber eigentlich nicht, sondern um die Kunden. Einem Fachfremden kann man nicht abverlangen, dass er von sich alleine darauf kommt, was gute Praxis konkret bedeutet, zumal ganz offensichtlich noch lange nicht alle A
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Eine Norm in diesem Sinne ist nichts anderes als eine Festlegung guter Praxis.

Man braucht nicht lange hier die Beiträge zu lesen, um zu sehen, dass manche(r) Kollege bzw. Kollegin sehr wohl eine solche Norm gut gebrauchen könnte. Um die Kollegen und Kolleginnen geht es aber eigentlich nicht, sondern um die Kunden. Einem Fachfremden kann man nicht abverlangen, dass er von sich alleine darauf kommt, was gute Praxis konkret bedeutet, zumal ganz offensichtlich noch lange nicht alle Anbieter damit vertraut sind. In meinem Auto stecken Teile, die mit Sicherheit gegen Hunderten oder gar Tausenden von Normen entwickelt wurden. Mit all diesen Normen muss ich auch nicht vertraut sein, um das Teil zu fahren. Es freut mich trotzdem, dass sich andere Menschen darüber Gedanken gemacht haben, was gute Praxis und Stand der Technik bedeuten, vor allem im Bereich Fahrsicherheit und Umweltschutz.

Beispiele für gute Praxis wären etwa die verfolgbare Archivierung von Übersetzungsarbeiten; das Vier-Augenprinzip, nach dem Übersetzungen grundsätzlich von einer zweiten Person geprüft werden sollten; eine einheitliche Terminologie für die Vorgänge (damit es nicht mehr immer wieder zu Mißverständnissen kommt, weil viele Kollegen immer noch nicht wissen, was "proofreading" bedeutet). Diese Beispiele habe ich nicht etwa erfunden, sondern direkt aus der Vornorm prEN 15038 genommen. Vielleicht besteht Hoffnung, dass mit ihrer unauffälligen Nummer dieser Norm etwas seriöser behandelt wird.

Sicherlich kann man darüber streiten, was alles in einer solchen Norm hingehört. Die prEN 15038 gefällt mir auch nicht in allen Punkten. Gerade deshalb stehen solche Normen zur öffentlichen Debatte. Die öffentliche Umfrage für die prEN 15038 läuft gerade jetzt: wer dazu seinen Senf geben will, sollte das jetzt tun, schließlich hat auch jeder die Möglichkeit. Ebenfalls steht es jedem frei, die Norm anzuwenden oder nicht, doch wer von der Möglichkeit der Einflußnahme nicht Gebrauch macht, sollte sich nicht über den Inhalt aufregen, nach dem Stammtischmotto: wir haben eine S*****regierung, und gewählt habe ich sowieso nicht.

Was den Preis betrifft sind 43 euro, wenn man ohnehin ordentlich arbeitet, ein Klacks, wenn man damit einem sonst ahnungslosen Kunden nachweisen kann, dass man eben ordentlich arbeitet.

Marc
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Olaf Leichssenring
Olaf Leichssenring  Identity Verified
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DIN 2345 in "Normen für Übersetzer und technische Autoren" Dec 2, 2004

Kleine Anmerkung noch:

Wer mit dem Gedanken spielt, die Norm zu kaufen, sollte evtl. gleich zu "Normen für Übersetzer und technische Autoren" (ISBN 3-410-14414-5) greifen. Das Buch ist minimal teurer als die Norm 2345 und enthält neben dieser eine Reihe anderer interessanter Normen (zum Beispiel die DIN 16511 "Korrekturzeichen").


 
Olaf Leichssenring
Olaf Leichssenring  Identity Verified
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Kein Unsinn sondern möglicherweise ein gutes Marketinginstrument Dec 2, 2004

Steffen Pollex wrote:

Die braucht kein Mensch. Wieder einmal werden von selbsternannten Gralshütern Binsenweisheiten in eine bürokratische Hülle verpackt, um sie dann als Wissenschaft an Leute zu verscherbeln, die dumm genug sind, zu glauben, dass dass sie bei in bisschen Nachdenken nicht auch so drauf kommen würden, wie sie ihre Arbeit organisieren müssen.


Ich bin im Gegenteil der Meinung, dass diese Norm ein sehr sinnvolles Instrument sein könnte, um unqualifizierte Anbieter auszusortieren. Zum Beispiel schreibt sie fachsprachliche, übersetzerische und muttersprachliche Kompetenz für die Zielsprache vor, was eine ganze Reihe der "0,03 Euro pro Wort"-Billigheimer ausschließen dürfte.

Klar stehen da hauptsächlich Dinge drin, die ein *qualifizierter* Übersetzer sowieso macht(zugegebenermaßen ergänzt um organisatorischen Mehraufwand).

Dass sich auch "Horroragenturen" mit einer DIN 2345-Zertifizierung brüsten, wundert mich übrigens nicht - schließlich gibt es auch nicht funktionierende Rauchmelder mit GS-Zeichen.


 
Klaus Herrmann
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Glänzt, ist aber nicht Gold Dec 3, 2004

Eine verbindliche Definition der Begriffe zur Beschreibung der verschiedenen Aspekte unserer Arbeit kann nur positiv sein. Die prozeduralen Anforderungen der prEN15038:2004 sehe theoretisch ebenfalls als positiv an, da sich damit auch die Diskussion über eine Reihe von Punkten wie Archivierung/Entsorgung von überlassenem/übersetztem Material entfällt.

Praktisch sehe ich den Normenentwurf aber als sehr stark agenturlastig. Damit relativiert sich Olafs Argument des Wettbewerbsvor
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Eine verbindliche Definition der Begriffe zur Beschreibung der verschiedenen Aspekte unserer Arbeit kann nur positiv sein. Die prozeduralen Anforderungen der prEN15038:2004 sehe theoretisch ebenfalls als positiv an, da sich damit auch die Diskussion über eine Reihe von Punkten wie Archivierung/Entsorgung von überlassenem/übersetztem Material entfällt.

Praktisch sehe ich den Normenentwurf aber als sehr stark agenturlastig. Damit relativiert sich Olafs Argument des Wettbewerbsvorteils. Natürlich wird ein nichtmuttersprechender Billigheimser nicht alle Kriterien der Norm erfüllen, allerdings viele Freiberufler auch nicht. Für mich würde eine hundertprozentige Umsetzung im Vergleich zu meiner jetzigen Arbeitsweise einen extremen Wasserkopf bedeuten. Damit wäre meine Akkreditierung nach EN15038 aber auch über die Wupper.

Und die Mitwirkungspflicht des Kunden fehlt auch... Wäre es nicht sinnvoll, in einem separaten Forum den Normenentwurf im Detail zu diskutieren? Schön blöd wären wir nicht, wenn wir die fertige Norm kaufen, sondern wenn wir sie nicht mitgestalten.
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langnet
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Übersetzerspezifische Normen, "Qualitätsnormen" allgemein. Dec 5, 2004

Persönlich bin ich der Ansicht, daß mir keine Norm zu erzählen oder vorzuschreiben braucht, wie ich vernünftig, gut und effizient arbeite. Die angesprochene Norm hat den Verdienst, daß sie einen Großteil dieser Dinge in eine Form faßt. Das Problem ist nur, daß diese Norm, wie hier bereits schon angesprochen, kaum einem bekannt ist. Und sich der Kunde im Grunde darum schert. Bei Wortpreisen, wie sie auch hier z.T. angeboten werden, ist es illusorisch, nach irgendwelchen Normvorschriften z... See more
Persönlich bin ich der Ansicht, daß mir keine Norm zu erzählen oder vorzuschreiben braucht, wie ich vernünftig, gut und effizient arbeite. Die angesprochene Norm hat den Verdienst, daß sie einen Großteil dieser Dinge in eine Form faßt. Das Problem ist nur, daß diese Norm, wie hier bereits schon angesprochen, kaum einem bekannt ist. Und sich der Kunde im Grunde darum schert. Bei Wortpreisen, wie sie auch hier z.T. angeboten werden, ist es illusorisch, nach irgendwelchen Normvorschriften zu arbeiten, die auch bestimmte Kosten mit sich bringen. Qualität hat halt ihren Preis - und das Qualitätsbewußtsein unserer Auftraggeber ist in der Regel wenig ausgeprägt (und wie will man auch guten sprachlichen Stil z.B. "qualitätsmäßig" bemessen?). Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, sind diese aber eben leider nicht.

M.M. nach ist sowieso die ganze Qualitätsgeschichte eine einzige, riesengroße Arbeits- und Geldbeschaffungsmaßnahme. Erzählen und "Anforderungen erfüllen" kann man nämlich - scheinbar - viel. Arbeiten "nach Norm" auch. Was aber keinesfalls eine Garantie für "Qualität" ist. Die wirklichen Faktoren, die "Qualität" nämlich ausmachen, sind in der Regel menschliche und durch menschliches Verhalten bedingt, und die lassen sich weder durch Verfahrensanweisungen, noch durch KVP-Maßnahmen noch durch anderes bestimmen und voraussagen.

Derzeit übersetze ich das QM-Handbuch einer - großen - Firma, die ich von "innen her" gut kenne. Mir stehen die Haare zu Berge ob dem, was ich da lese und muß laut lachen. Der "verfahrenstechnische Teil" ist vollkommen OK, der menschliche, von der Delegierung bis zur Mitarbeitermotivation, genau daß, was es eben ausmacht, Hände-über-dem-Kopf-Zusammenschlag...
Das wird bei der "Qualitätszertifizierung" aber eben nicht berücksichtigt.
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Herbert Fipke
Herbert Fipke  Identity Verified
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Terminator lässt grüßen... Dec 6, 2004

langnet wrote:
Der "verfahrenstechnische Teil" ist vollkommen OK, der menschliche, von der Delegierung bis zur Mitarbeitermotivation, genau daß, was es eben ausmacht, Hände-über-dem-Kopf-Zusammenschlag...



Wenn dann dereinst die Maschinen die Macht übernommen haben, werden sie sich wundern, wie viele John Conners es geben wird, die sich einfach nicht normieren lassen...

Aber die Wissenschaft arbeitet ja fieberhaft am geklonten Menschen, damit diese unzuverlässige, faule, genusssüchtige, schlaf benötigende und unberechenbare Spezies endlich so "getunt" werden kann, dass die heiligen Maschinchen keine Angst mehr haben müssen, dass sie falsch bedient werden....

Es ist aber auch ein Kreuz mit uns...

Autos werden immer perfekter.
Unfallursache Nr. 1 ist menschliches Versagen...

Flugzeuge waren schon immer ziemlich sicher.
Unfallursache Nr. 1 ist menschliches Versagen...

Produktionsstraßen werden mit Robotern perfektioniert.
Fehlerquelle Nr. 1 ist immer ein schlampiger Monteur...

Haushaltsgeräte werden immer sicherer
Unfallursache Nr. 1 ist immer Fehlbedienung...

Wir sind eben zu blöd für diese "schöne, neue Welt"...
Unser Gehirn ist vergesslich und denkt zu langsam, wir sind zu reaktionsschwach, zu dumm...

Aber eins gehört zu uns und ist genauso wie wir:
Unsere Sprache. Sie ist der Spiegel zu allem, was uns ausmacht.
Ich liebe unseren Beruf. Er ist so menschlich. Er ist so herrlich unberechenbar. Kaum ist eine Dudenausgabe fertig, ist sie auch schon wieder Schnee von gestern. So muss es sein, damit komme ich klar.

Ein Hoch auf unsere Jugendlichen, die in jeder Generation die Sprache wieder völlig neu erfinden!
Der Mensch ist unfassbar flexibel, seine Sprache auch!
Ich liebe es! Guten Appetit!



[Edited at 2004-12-06 11:32]


 
Klaus Herrmann
Klaus Herrmann  Identity Verified
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Ei, Robott... Dec 6, 2004

Herbert Fipke wrote:
Wenn dann dereinst die Maschinen die Macht übernommen haben, werden sie sich wundern, wie viele John Conners es geben wird, die sich einfach nicht normieren lassen...


Super. Darauf ziehe ich mich zurück, wenn ich bei der Recherche von Inhaltsstoffen zur Übersetzung von Sicherheitsdatenblättern einen Fehler gemacht habe.


 
Herbert Fipke
Herbert Fipke  Identity Verified
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Sei doch nicht so kleinlich... Dec 6, 2004

Klaus Herrmann wrote:

...Recherche von Inhaltsstoffen zur Übersetzung von Sicherheitsdatenblättern einen Fehler gemacht habe.


Ist doch gar nicht so schlimm.
Lasse beim Salz das "...chlorid" weg und spüle den Rest ins Klo.
Dann ist zumindest die Frage geklärt, ob das Badezimmer nicht doch auch mal renoviert werden sollte...

Ansonsten genügt auch ein "Huch, tschulligung...".


 
Harry Bornemann
Harry Bornemann  Identity Verified
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.. und was nicht passt, wird passend gemacht! Dec 6, 2004

Normkartoffeln und Stangeneier gibt es ja schon - das müsste doch auch mit Menschen gehen?

 


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