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Berufsaussichten Absolv. der Berufsfachschule
Thread poster: markusob
markusob
markusob
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Apr 28, 2005

Zu mir : Ich (Abi vom Wirtschaftsgymnasium) habe im März beschlossen, dass ich mein Studium (seit 5 Jahren, nicht ! BWL) abbrechen werden.

Ich beherrsche Englisch sehr gut (15 Jahre Erfahrung) und habe Schulkenntnisse in Französisch (5 Jahre Erfahrung)

Der Berufsberater meint, dass ich mit einer einjährigen Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten Engl./Frz. an der Berufsfachschule nichts falsch machen könnte. Der Beruf sei an sich zwar schon überholt, da es k
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Zu mir : Ich (Abi vom Wirtschaftsgymnasium) habe im März beschlossen, dass ich mein Studium (seit 5 Jahren, nicht ! BWL) abbrechen werden.

Ich beherrsche Englisch sehr gut (15 Jahre Erfahrung) und habe Schulkenntnisse in Französisch (5 Jahre Erfahrung)

Der Berufsberater meint, dass ich mit einer einjährigen Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten Engl./Frz. an der Berufsfachschule nichts falsch machen könnte. Der Beruf sei an sich zwar schon überholt, da es keine Korrespondenzzentren mehr gäbe und die Korrespondenz der Firmen mit Baukastensoftware zusammengestellt werden würde, Firmen solche Absolventen aber gerne als Sekretäre einstellen.

Von der Möglichkeit an die besagte Ausbildung noch ein halbes Jahr dranzuhängen und die staatliche Übersetzerprüfung mit dem Fachgebiet Wirtschaft abzulegen, hält er dagegen gar nichts. Der Markt für solche Übersetzungen wäre tot und wenn mal ein Übersetzer gebraucht werden würde, müsste es schon ein Diplomer sein, so der Berufsberater.

Jetzt liest man aber von "Berufsinsidern" wieder, dass der Arbeitsmarkt und das Betätigungsfeld für Übersetzer am Arbeitsamt größtenteils vorbeigingen und diese Berater deshalb nichts davon wüssten. Der Beruf hätte gar nicht so schlechte Aussichten.

Was soll ich denn jetzt glauben ? Lohnt es sich ein halbes Jahr an die Fremdsprachenkorrespondentenausbildung dranzuhängen und die staatliche Übersetzerprüfung in Englisch und dem Fachgebiet Wirtschaft abzulegen ? Ich würde danach wieder bei meinen Eltern einziehen. Während ich mich per Fernkurs auf die Prüfung für Französisch vorbereite, würde ich das Jahr nutzen und versuchen als freier Übersetzer in Englisch Aufträge zu bekommen.

Oder hat der Berater wirklich Recht und es wäre besser nur ein Jahr zu machen, sich eine Stelle als Sekretär zu suchen und dann über betriebliche Weiterbildungen in die kaufmännische Sachbearbeitung zu gehen ?
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de-ru-es-en
de-ru-es-en  Identity Verified
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Berufsaussichten Apr 28, 2005

Also, detailliert auf alle Fragen werde ich nicht eingehen können.

Eine Assistenz- und Sekretariatsanstellung ist mit der entspr. Ausbildung durchaus denkbar, zumal viele Arbeitgeber nach Leuten mit kaufmännischen und Fremdprachenkenntnissen suchen. Schauen Sie mal auf jobpilot et al. nach

Von einer Übersetzerprüfung würde ich absehen. Dafür sollte schon ein Hochschulstudium in der Übersetzung vorliegen oder längere Praxiserfahrungen, die über Wirtschafts-Allta
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Also, detailliert auf alle Fragen werde ich nicht eingehen können.

Eine Assistenz- und Sekretariatsanstellung ist mit der entspr. Ausbildung durchaus denkbar, zumal viele Arbeitgeber nach Leuten mit kaufmännischen und Fremdprachenkenntnissen suchen. Schauen Sie mal auf jobpilot et al. nach

Von einer Übersetzerprüfung würde ich absehen. Dafür sollte schon ein Hochschulstudium in der Übersetzung vorliegen oder längere Praxiserfahrungen, die über Wirtschafts-Alltags-Korrespondenz (darauf läuft die Ausbildung wohl hinaus) hinausgehen. Ich würde Ihnen auch dringend von der Übersetzung von z. B. Verträgen mit ihren juristischen Feinheiten abraten (es sei denn , der zukünftige Chef zwingt Sie).

Warum wollen Sie ein Studium, an dem Sie seit 5 Jahren zu tun haben abbrechen, wenn es Ihnen nicht absolut gegen den Strich läuft? Immerhin haben Sie schon 5 Jahre in was-auch-immer für ein Studium investiert!

Die Fähigkeiten von Berufsberatern sind je nach Person sehr unterschiedlich.


markusob wrote:

Von der Möglichkeit an die besagte Ausbildung noch ein halbes Jahr dranzuhängen und die staatliche Übersetzerprüfung mit dem Fachgebiet Wirtschaft abzulegen, hält er dagegen gar nichts.
[/quote]
  1. Der Mann ist mir sympathisch.
  2. Wo soll so etwas möglich sein (Bundesland)?

markusob wrote:
Der Markt für solche Übersetzungen wäre tot und wenn mal ein Übersetzer gebraucht werden würde, müsste es schon ein Diplomer sein, so der Berufsberater.

Ganz tot ist der Markt nicht, aber der Einstieg ist verdammt schwer!
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Derek Gill Franßen
Derek Gill Franßen  Identity Verified
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In memoriam
Auf ein halbes Jahr kommt es m.E. nicht an. Apr 28, 2005

Auf ein halbes Jahr (oder sogar noch länger) kommt es m.E. nicht an.

1. Studium

Auf ein abgeschlossenes Studium (egal in welchem Fach) wird es (egal was du nachher machst) m.E. aber sehr wohl ankommen.

Natürlich wird jeder selbst wissen, was am Besten für einen selbst ist. Es gibt sicher gute Gründe, warum man ein Studium abbricht.

Dennoch - und ich meine es nicht persönlich - werden die Chancen, nachher interessante Arbeit zu finden, durc
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Auf ein halbes Jahr (oder sogar noch länger) kommt es m.E. nicht an.

1. Studium

Auf ein abgeschlossenes Studium (egal in welchem Fach) wird es (egal was du nachher machst) m.E. aber sehr wohl ankommen.

Natürlich wird jeder selbst wissen, was am Besten für einen selbst ist. Es gibt sicher gute Gründe, warum man ein Studium abbricht.

Dennoch - und ich meine es nicht persönlich - werden die Chancen, nachher interessante Arbeit zu finden, durch einen abgebrochenes Studium (vor allem nach 5 Jahren) nicht gerade verbessert.

Selbst wenn man später gänzlich was anderes ausübt, als das, was man studiert hat, glaube ich, dass zukünftige Arbeitgeber eher auf Durchhaltevermögen und Konsequenz achten werden, als etwaige Gründe, warum man das Studium abgebrochen hat - und seien sie noch so gut (natürlich mit der Ausnahme von Kindeserziehung).

Fazit: Ein abgeschlossenes Studium ist (fast) immer besser als ein abgebrochenes Studium.

2. Übersetzerprüfung (ja oder nein?)

Ich kann dazu herzlich wenig sagen, außer tue das was du am Interessantesten findest und woran du (vermutlich) am meisten Spaß haben wirst - dann wirst du eher erfolgreich.

Was sagtest du - eine Übersetzungsprüfung würde ein halbes Jahr länger bedeuten, als dass, was du sowieso schon vor hast? Also, ich finde, dass ein halbes Jahr eine sehr kurze Zeit ist.

Ich würde mir ausrechnen, ob die zukünftigen durch die investierte Zeit dazu gewonnenen Erwerbsmöglichkeiten, die in der Zeit bereits bestehenden Erwerbsmöglichkeiten übersteigen, d.h. ob die Investition sich für dich lohnt (bzw. sich lohnen wird).

Dasselbe gilt natürlich um so mehr für ein (zweites) Studium und Diplom.

Fazit: Wenn es nur sechs Monate sind, just do it. Wenn es aber längere Zeit in Anspruch nehmen wird, überlege es dir gut, ob es sich finanziell lohnen wird.

3. Übersetzungsmarkt

Damals, bevor ich eine Arbeitsgenehmigung hatte, habe ich bei der IHK nach einer Ausnahmegenehmigung u.a. für die Tätigkeit als Übersetzer. Damals wurde der Antrag mit der Begründung abgelehnt, dass "ein Blick in das Telefonbuch zeigt, dass es schon zu viele Übersetzer gibt" - mehr nicht.

Erhälte ich heute solch eine (Nicht-)Begründung, läge am nächsten Tag ein Widerspruch auf seinem Schreibtisch und eine dicke fette Beschwerde auf dem Schreibtisch seines Vorgesetzten...

Soweit ich es überblicken kann, gibt es immer einen Markt für qualitativ gute Leistung. Aber, wie ein Kollege es schon sagte, der Einstieg in den Markt ist nicht gerade leicht. Tot ist der Übersetzungsmarkt aber noch lange nicht; Arbeit gibt's genung - zumindest aus meiner Sicht.

Fazit: Auf die Qualität kommt es an (wie immer).

VIEL GLÜCK!

[Edited at 2005-04-28 20:53]
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Aleksandra Kwasnik
Aleksandra Kwasnik  Identity Verified
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Zum Studiumabbrechen Apr 28, 2005

Hallo,
in Bezug auf Deinen Wunschberuf haben sich bereits meine Vorgänger (sehr kompetent und differenziert) geäußert.

Spontan und (auf Erfahrung basierend) würde ich Dir in Bezug auf Deinen bisherigen Werdegang aber raten - wenn es denn nicht vollkommen unerträglich ist - das Studium zu beenden. Vor allem weil Du ja schon 5 Jahre investiert hast - also voraussichtlich nicht mehr lange bis zu einem Abschluss brauchen wirst.

Ich selbst habe ein Studium abgesc
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Hallo,
in Bezug auf Deinen Wunschberuf haben sich bereits meine Vorgänger (sehr kompetent und differenziert) geäußert.

Spontan und (auf Erfahrung basierend) würde ich Dir in Bezug auf Deinen bisherigen Werdegang aber raten - wenn es denn nicht vollkommen unerträglich ist - das Studium zu beenden. Vor allem weil Du ja schon 5 Jahre investiert hast - also voraussichtlich nicht mehr lange bis zu einem Abschluss brauchen wirst.

Ich selbst habe ein Studium abgeschlossen und habe die Erfahrung gemacht (auch als Freiberuflerin), dass sich ein abgeschlossenes Studium leider nun mal "besser macht" und Studienabbrecher einen schwierigeren - in welchem Bereich auch immer - Start haben. Oft geht es gar nicht darum, etwas bestimmtes studiert zu haben, sondern um die Tatsache, ZU ENDE STUDIERT ZU HABEN.
Womit nicht gesagt sein will, dass ich diesen Deinen Lebensentwurf oder Deine Entscheidung (wenn sie denn schon gefallen ist) persönlich in Frage stelle oder fragwürdig finde!

Ich glaube aber, dass Du damit - egal welchen Weg Du einschlägst - auf jeden Fall schwierigeren Start haben könntest, von deprimierenden und demütigenden Episoden mit potentiellen Arbeitgebern oder Kunden (über die eine Freundin, die wirklich etwas drauf hat, gerade ein Lied singen kann) ganz zu schweigen.

Viel Erfolg!
Aleksandra

[Edited at 2005-10-25 08:25]
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markusob
markusob
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TOPIC STARTER
Danke für Eure Antworten plus Zusatzinfos Apr 29, 2005

Meine Situation im Studium sieht folgendermaßen aus : Ich studiere Lehramt Chemie/Englisch für Schüler im Alter von 6 bis 16 Jahren. Ich habe in der Vergangenheit privat und für Institute Nachhilfe in Englisch, Deutsch und Mathe gegeben. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Schüler durchaus gerne bei mir lernen und mein Unterricht bei den Kunden gut nachgefragt wurde. Leider musste ich recht spät feststellen, dass die staatlichen Schulen leider nicht den "Typ" von Lehrer suchen, ... See more
Meine Situation im Studium sieht folgendermaßen aus : Ich studiere Lehramt Chemie/Englisch für Schüler im Alter von 6 bis 16 Jahren. Ich habe in der Vergangenheit privat und für Institute Nachhilfe in Englisch, Deutsch und Mathe gegeben. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Schüler durchaus gerne bei mir lernen und mein Unterricht bei den Kunden gut nachgefragt wurde. Leider musste ich recht spät feststellen, dass die staatlichen Schulen leider nicht den "Typ" von Lehrer suchen, der ich bin. Ich sehe deshalb für mich in dem Bereich Schule/Bildung keine Arbeitspersperspektive.
Jetzt würde in diesem Fall jeder Lehramtstudent einfach hergehen und seinen Abschluss in ein Magister oder ein Diplom umschreiben lassen. Dummerweise habe ich eine "exotische" Kombination aus einer Geisteswissenschaft und einer Naturwissenshaft. Für ein Diplom fehlen mir die tieferen Kenntnisse und für einen Magisterabschluss fehlt mir das zweite geisteswissenschaftliche Fach. Die einzige Möglichkeit mit meiner Kombination einen Uni-Abschluss zu bekommen bleibt also das Lehramt. Und um diesen Abschluss zu machen, müsste ich nochmal 2,5 Jahre investieren. In der Zeit könnte ich eine völlig neue Berufsausbildung machen. Es rechnet sich für mich also einfach nicht mehr.

Jetzt ist es mit der Berufsfachschule so, dass sich das Angebot 1 Jahr FS-Korrespondent plus 1/2 Jahr Übersetzer gezielt an Studienabbrecher richtet. Für Leute ohne Vorkenntnisse dauert das deutlich länger ! Die gehen nicht davon aus, dass ich ohne Vorkenntnisse da reingehe. Ich habe Englische Sprache und Literatur zu 2/3 fertigstudiert und habe immer Noten von 1- bis 1,7 bekommen. "an abundance of good language" "very competent" usw. Dass ich die staatliche Übersetzerprüfung in 1,5 Jahren bestehe, ist durchaus realistisch. Die FH-Flensburg bildet Technik-Übersetzer(BA) in 3 Jahren ohne Vorkenntnisse aus. Nur mal so zum Vergleich.

Klar dauert die Übersetzerausbildung nur 1/2 Jahr länger. Die Frage, die ich mir stelle ist halt nur, ob es sich danach auch noch lohnt Zeit in die Kundenaquisation und in die Weiterbildung in Französisch zu investieren.

Ich habe übrigens heute einen Ausbildungsvertrag zum Steuerfachangestellten bei einem Steuerberater unterschrieben. Das ist der Ausbildungsberuf mit den höchsten Gehaltsperspektiven und der niedrigsten Arbeitslosigkeit in Deutschland. Obwohl ich 5 Jahre ohne Abschluss studiert habe ! Die Frage ist halt nur, ob ich die 2,5 Jahre Ausbildung auch durchziehen kann. Wenn das Verhältnis zum Steuerberater und dessen Mitarbeitern nicht gut ist, dann enden solche Ausbildungen häufig vorzeitig :=( Deshalb möchte ich mir die Berufsfachschule für Fremdsprachenberufe als Ausweichmöglichkeit im Falle eines Falles warm halten....

Am Rande : Als ich beim Berufsberater war, sagte ich ihm, dass ich seit 5 Jahren ohne Abschluss studiere und mich für eine Berufsausbildung beworben habe. Er lächelte gutmütig und dachte wohl, dass das aussichtslos sei. Dann sagte ich, dass ich einen Ausbildungsplatz als Steuerfachangestellter angeboten bekommen habe. Er war wie vom Blitz getroffen und sagte nur Was ? Wo ? Lol !
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RWSTranslation
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Studium / Abbruch / Lehramt / Übersetzer Apr 29, 2005

Hallo,

in der Übersetzungsbranche gibt es unterschiedliche Typen von Auftrag-/Arbeitgebern.

Private Kunden: wenig Volumen, geringe Bezahlung

Kommerziele Kunden: schwer zu bekommen, Bezahlung eher besser

Übersetzungsagenturen: vergeben Aufträge an extern arbeitende Freiberufler, hier zählt oft zuerst der Preis, dabei wird dann oft in den Lebenslauf geschaut um einen "qualifizierten" Übersetzer zu finden

Übersetzungsbüros: Las
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Hallo,

in der Übersetzungsbranche gibt es unterschiedliche Typen von Auftrag-/Arbeitgebern.

Private Kunden: wenig Volumen, geringe Bezahlung

Kommerziele Kunden: schwer zu bekommen, Bezahlung eher besser

Übersetzungsagenturen: vergeben Aufträge an extern arbeitende Freiberufler, hier zählt oft zuerst der Preis, dabei wird dann oft in den Lebenslauf geschaut um einen "qualifizierten" Übersetzer zu finden

Übersetzungsbüros: Lassen Übersetzer im eigeen Büro arbeiten, Übersetzer arbeiten in Gruppen. Auch hier ist der Preis eines der wichtigsten Kriterien.

Im Gegensatz zu den anderen Auftraggebern werden in Übersetzungsbüros oft auch Berufsanfänger eingesetzt, die dann mit anderen erfahreneren Übersetzern zusammenarbeiten. Dies ermöglicht den Übersetzungsbürso jungen Übersetzernachwuchs zu rekrutieren. Vorteil der Büros ist heirbei, dass die jungen Übersetzer "preiswerter" sind als die alten Hasen, aber in der Kombination mit den alten Hasen eine vergleichbare Übersetzungsqualität entsteht. Viele dieser jungen Übersetzer stehen dabei noch im Studium.

Wenn Du nun auf die Empfehlung zum Abschluss des Studiums hörst (welche ich uneingeschränkt unterstütze), besteht auch in Deiner Fächerkombination (Sprache und Technik) durchaus eine realistische Chance einen Einstieg als Übersetzer zu finden.
Hierbei solltest Du versuchen Anschluss an ein etabliertes Übersetzungsbüro zu finden, dass in Deiner Sprachrichtung (Englisch --> Deutsch) mind. einen weiteres festangestellten Übersetzer beschäftigt und das Dir die Möglichkeit bietet im Büro zu arbeiten. Wenn Du parallel Dein Studium beendest hast Du am Ende:
- ein abgeschlossenes Studium
- Erfahrung als Übersetzer
- mind. einen Auftraggeber
- gute Chancen auf einem boomenden Markt.

Viele Grüße

Hans
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Jalapeno
Jalapeno
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Ganz anderes Thema... Apr 29, 2005

markusob wrote:

Meine Situation im Studium sieht folgendermaßen aus : Ich studiere Lehramt Chemie/Englisch für Schüler im Alter von 6 bis 16 Jahren. Ich habe in der Vergangenheit privat und für Institute Nachhilfe in Englisch, Deutsch und Mathe gegeben. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Schüler durchaus gerne bei mir lernen und mein Unterricht bei den Kunden gut nachgefragt wurde. Leider musste ich recht spät feststellen, dass die staatlichen Schulen leider nicht den "Typ" von Lehrer suchen, der ich bin. Ich sehe deshalb für mich in dem Bereich Schule/Bildung keine Arbeitspersperspektive.


Mal eine andere Idee... Warum muss es denn eine staatliche Schule sein? Wenn dir das Unterrichten liegt und du bei den Schülern ankommst, versuch es doch mal bei einer privaten Schule.

Ansonsten: Wenn die Vorbereitung auf die Übersetzerprüfung nur ein halbes Jahr dauert, dann nur zu.

Oder: Du ziehst nach München, gehst ans Sprachen- und Dolmetscherinstitut, lässt die Berufsfachschule weg und fängst gleich mit der Übersetzerausbildung. Bei entsprechender sprachlicher Eignung (Eignungstest) kannst du das erste Jahr der dreijährigen Ausbildung überspringen und die Übersetzerprüfung in zwei Jahren abschließen. Am SDI kannst du zwei Fremdsprachen wählen, d.h. du könntest Hauptsprache Englisch, Nebensprache Französisch, Fachgebiet Wirtschaft belegen.

Viel Glück auf jeden Fall.


 
Alarch Gwyn
Alarch Gwyn  Identity Verified
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Chemie Apr 29, 2005

Dummerweise habe ich eine "exotische" Kombination aus einer Geisteswissenschaft und einer Naturwissenshaft. Für ein Diplom fehlen mir die tieferen Kenntnisse.

Warum ist dies dumm?

Ich habe den Eindruck, dass Arbeitsämter es besonders lieben, Leute mit guten Fremdsprachenkenntnissen in dieses Fremdsprachenkorrespondenten-Korsett hineinzuzwängen und ihnen gleichzeitig zu vermitteln, die Aussicht auf eine Übersetzerkarriere sei aussichtslos. Ich habe nämlich auch so e
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Dummerweise habe ich eine "exotische" Kombination aus einer Geisteswissenschaft und einer Naturwissenshaft. Für ein Diplom fehlen mir die tieferen Kenntnisse.

Warum ist dies dumm?

Ich habe den Eindruck, dass Arbeitsämter es besonders lieben, Leute mit guten Fremdsprachenkenntnissen in dieses Fremdsprachenkorrespondenten-Korsett hineinzuzwängen und ihnen gleichzeitig zu vermitteln, die Aussicht auf eine Übersetzerkarriere sei aussichtslos. Ich habe nämlich auch so einen Kurs gemacht. Es ist zwar einige Zeit her, aber die Argumente waren die gleichen.

Bei mir war das so, dass ich ein abgeschlossenes Studium zwar hatte und auch noch eine Lehrerausbildung, aber nicht an der Schule unterkam (ich war leider ein "native speaker" mit einer ausländischen Qualifikation).

Na gut, ich habe diese Ausbildung gemacht, damals in 4 Sprachen. Ich hatte Englisch als "Fach", was natürlich ein Witz war, da für mich Deutsch die Fremdsprache war. Dazu hatte ich noch Französisch (ich besitze ein A-Level) und Spanisch (musste ich ganz neu lernen).

Später im Job hatte ich die Gelegenheit, sehr lange Stunden am Fotokopierer zu verbringen (bis 8 Stunden am Tage und länger). Die einzige Sprache, die ich benutzt habe, war Englisch und das war nur Abtippen und Verbesserung der grässlichen Fehler. Später wurde ich zum Übersetzen technischer Texte und dann auch noch Werbetexte eingesetzt, aber es hat 3 Jahre gedauert. Ich kam schließlich in die Werbeabteilung (wo es dann eher um Texten als um Übersetzen ging), aber das war eher Zufall, würde ich sagen.

Mein damaliger Chef war gar nicht damit einverstanden, dass ich in die Werbeabteilung wechselte, aber auch er musste einsehen, dass 8 Stunden am Fotokopierer (er konnte nicht darüber bestimmen – ich muss fairerweise sagen, dass er versucht hat, mich zu schützen) nicht unbedingt das Wahre geschweige denn berufsförderlich ist.

OK – dies ist ein Einzelfall, aber Du musst daran denken, dass Du kein "native speaker" und so auch nicht die Gelegenheit zum Texten usw. bekommst.

Ich würde an deiner Stelle ein Diplom im Fach Chemie abschließen und dann den Weg zum Übersetzer antreten. Während dieses Aufbaustudiums kannst du deine Sprachkenntnisse (insbesondere auf Deinem Fachgebiet) vertiefen und gleichzeitig die Gelegenheit suchen, Übersetzungen auf diesem Gebiet anzufertigen.

Eine weitere Überlegung wäre vielleicht PATENTANWALT (vielleicht für ferne Zukunft). Du solltest dich vielleicht erkündigen.
Ich habe auch für eine hervorragende Patentanwältin übersetzt, die auch Chemie studiert hat.

Nach Abschluss des Studiums würde ich dann die Übersetzerprüfung bzw. -ausbildung anhängen. Beim Institute of Linguists kannst du einen Abschluss bekommen, ohne vorher einen Kurs zu belegen, vorausgesetzt natürlich, dass du die erforderlichen übersetzerischen Fähigkeiten besitzt.

Meiner Meinung nach kannst du diesen Fremdsprachenkorrespondentenkurs vergessen, aber dieser Rat stammt lediglich aus meinen Erfahrungen.

Vielleicht wissen es einige Leute besser, aber:

Don't just take the easy way out!
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markusob
markusob
Local time: 13:55
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TOPIC STARTER
Hallo ihr ! May 3, 2005

Also es ist ja jetzt so, dass ich im August eine 2,5 jährige Ausbildung zum Steuerfachangestellten beginne. Mit dieser Ausbildung (plus einem 5.000 EUR teuren Kurs) kann man später sogar die Steuerberaterprüfung ablegen. Ich denke, dass diese Berufsrichtung insgesamt sehr gute Berufs- und Verdienstmöglichkeiten bietet.

Ich überlege mir jetzt halt nur, was ich tun sollte, falls diese Ausbildung (besonders im praktischen Teil bei der Steuerberaterkanzlei) doch nicht so gut läuf
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Also es ist ja jetzt so, dass ich im August eine 2,5 jährige Ausbildung zum Steuerfachangestellten beginne. Mit dieser Ausbildung (plus einem 5.000 EUR teuren Kurs) kann man später sogar die Steuerberaterprüfung ablegen. Ich denke, dass diese Berufsrichtung insgesamt sehr gute Berufs- und Verdienstmöglichkeiten bietet.

Ich überlege mir jetzt halt nur, was ich tun sollte, falls diese Ausbildung (besonders im praktischen Teil bei der Steuerberaterkanzlei) doch nicht so gut läuft.

@DSC : An die Möglichkeit, schon im Studium bei einem Übersetzungsbüro zu arbeiten, habe ich bis jetzt noch gar nicht gedacht. Das ist eigentlich eine gute Idee. Wo würde ich denn die Anschriften solcher Büros (mit deren spezieller Ausrichtung) in meiner Stadt finden ?

@Jalapeno : Die Berufsfachschule, die ich ins Auge gefasst habe, nennt sich Englisches Institut Heidelberg. Die würden mich auf genau dieselbe Prüfung vorbereiten wie das Institut in München, nur der Kurs würde ein halbes Jahr kürzer sein. Was hälst du denn von "staatlich geprüften Übersetzern" ?

@Anne Gillard-Groddeck : Warum rät deiner Meinung nach das Arbeitsamt jedem vom Übersetzen ab ? Dass Fremdsprachenkorrespondenten nur kleine Fische in ihrer Firma sind, ist mir schon bewusst. Ich habe damals bei der Berufsfachschule auch gar nicht nach diesem Abschluss gefragt. Die Schule selbst bot mir die Möglichkeit an diesen Abschluss nebenbei mitzunehmen, bevor ich an die Übersetzerprüfung gehe.
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RWSTranslation
RWSTranslation
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Hmmm May 3, 2005

markusob wrote:

Also es ist ja jetzt so, dass ich im August eine 2,5 jährige Ausbildung zum Steuerfachangestellten beginne. Mit dieser Ausbildung (plus einem 5.000 EUR teuren Kurs) kann man später sogar die Steuerberaterprüfung ablegen. Ich denke, dass diese Berufsrichtung insgesamt sehr gute Berufs- und Verdienstmöglichkeiten bietet.


Ich denke der Ansatz ist falsch. Als Steuerberatergehilfe verdient man erstmal gar nicht so besonders gut. Und ob man dann tatsächlich dei Weiterbildung zum Stuerberater macht ist noch nciht so sicher, denn vielleicht gibts dann ne Familie, nen Auto, ... und die Weriterbildung ist nicht ganz ohne.

Ich überlege mir jetzt halt nur, was ich tun sollte, falls diese Ausbildung (besonders im praktischen Teil bei der Steuerberaterkanzlei) doch nicht so gut läuft.


Jetzt ganz ohne Häme: Höre ich da so was wie Versagensängste ?
Du hast ein Studium angefangen. Scheinbar könntest Du es auch abschliessen. Du hast lt. eigener Aussage Probleme Dich in bestehende Stukturen einzufügen. Jetzt willst Du eine Ausbildung anfangen, weil da die Verdienstmöglichkeiten ganz gut erscheinen.

Ich würde Dir vorschlagen mal so zu tun, als ob Du die Ausbildung schon hinter Dir hättest. Dann schreibe mal eine Bewerbung auf eine Stellenanzeige, die Du in der Zeitung findest und versuche dem Bewerbungsempfäger klar zu machen, warum er gerade Dich einstellen soll. Versuche dabei möglichst ehrlich Deine Särken und Schwächen einzuschätzern, die dann wohl auch im Zeugnis der Ausbldung wiederzufinden sein dürften. Gehe bei allen Schwächen Deines Lebenslaufs davon aus, dass der Leser immer das Schlimmste annimmt (Im Zweifel gegen den Bewerber).
Berücksichtige die Lebensläufe Deiner Mitbewerber. Wenn Du Dich dann einstellen würdest, mache die Ausbildung.

Letztendlich denke ich, dass es wahrscheinlich wesentlich besser wäre, das Studium jetzt schnellstmöglich abzuschliessen (Ist auch gut fürs Selbstwertgefühl) und dann nen Job zu suchen. Ggfs. auch was mit Umschulung. Du wirst staunen wie viele mögliche >Stzellen man mit Deiner Fächerkombination finden kann (Export Sachbearbeiter in einem Chemie Konzern.)

@DSC : An die Möglichkeit, schon im Studium bei einem Übersetzungsbüro zu arbeiten, habe ich bis jetzt noch gar nicht gedacht. Das ist eigentlich eine gute Idee. Wo würde ich denn die Anschriften solcher Büros (mit deren spezieller Ausrichtung) in meiner Stadt finden ?


Evtl. wäre es sinnvoller sich nach Übersetzungsbüros umzusehen, die Studienmöglichkeiten in der Stadt abzuklären und dann dahin zu ziehen. Schon in der Steinzeit sind die Menschen der Nahrung gefolgt und nicht die Nahrung den Menschen.
Ansonsten: Internet; Telefonbuch

Viel Glück
Hans



[Edited at 2005-05-10 07:48]


 


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