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These: Übersetzer die alleine zu Hause arbeiten verursachen öfters Reklamationen ?
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Aug 2, 2005

Hallo,

kleine Frage zum Abend:

Bei uns hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass Übersetzungen von Übersetzern die alleine zu Hause arbeiten, signifikant höufiger Grund zur Beanstandung geben als die Übersetzungen von Übersetzern die im Team im Büro arbeiten.

Hat jemand vergleichbare Erfahrungen ? Falls ja, wurde das mal untersucht, warum dieses denn sein könnte?

Viele Grüße

Hans


 
Jan Vano
Jan Vano  Identity Verified
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Grund Aug 2, 2005

DSC wrote:

Hallo,

kleine Frage zum Abend:

Bei uns hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass Übersetzungen von Übersetzern die alleine zu Hause arbeiten, signifikant höufiger Grund zur Beanstandung geben als die Übersetzungen von Übersetzern die im Team im Büro arbeiten.

Hat jemand vergleichbare Erfahrungen ? Falls ja, wurde das mal untersucht, warum dieses denn sein könnte?

Viele Grüße

Hans


Das ist ganz klar, das Vier-Augen-Prinzip.


 
Brandis (X)
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Ein sehr interessantes Thema Aug 3, 2005

Hi! Danke für die Vorstellung. Ich glaube, dass es wirklich daran liegt, daß die von zu Hause arbeitende Übersetzer keinen Gegenstück haben, und neigen daher die Übersetzungen fehlerhafte / mangelnder Qualität zu erstellen. Dies ist mir vor einiger Zeit aufgefahllen, aber da der Ego im Einzelfall soooo groß war, hat es lediglich zu unnötigen auf persönlicher Ebene mit meinen Freunden und Bekannten geführt, so habe ich es dann sein gelassen. Gruss Brandis

 
Alexandra Kyaw
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Wissen es die Übersetzer? Aug 3, 2005

Hallo,

ich arbeite extern (zu Hause) für eine Agentur und ich übernehme für diese Agentur den Proofread der meisten Übersetzungen DE>FR für einen Kunden.

Seit wir letztes Frühjahr ein großes Projekt für diesen Kunden hatten, schicken mir die Übersetzer direkt ihre Arbeit, um den Umweg über die Agentur zu sparen.

Und Ihr werdet es kaum glauben, aber seitdem finde ich viel mehr Fehler in den Übersetzungen - und oft kleine Fehler, die beim Durchles
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Hallo,

ich arbeite extern (zu Hause) für eine Agentur und ich übernehme für diese Agentur den Proofread der meisten Übersetzungen DE>FR für einen Kunden.

Seit wir letztes Frühjahr ein großes Projekt für diesen Kunden hatten, schicken mir die Übersetzer direkt ihre Arbeit, um den Umweg über die Agentur zu sparen.

Und Ihr werdet es kaum glauben, aber seitdem finde ich viel mehr Fehler in den Übersetzungen - und oft kleine Fehler, die beim Durchlesen sicher aufgefallen wären.

Also ist meine Theorie dazu: wenn der Übersetzer weiß, dass er sowieso nochmal lektoriert wird dann macht er sich selbst auch gar nicht erst die Mühe, 2 Mal oder 3 Mal durchzulesen!

Viele Grüße,
Alexandra





[Edited at 2005-08-03 07:44]
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Herbert Fipke
Herbert Fipke  Identity Verified
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Es gibt solche ... und solche... Aug 3, 2005

DSC wrote:

...dass Übersetzungen von Übersetzern die alleine zu Hause arbeiten, signifikant häufiger Grund zur Beanstandung geben als die Übersetzungen von Übersetzern die im Team im Büro arbeiten.


Zunächst ist das natürlich eine Frage, um welche Beanstandungen es geht (inhaltlich /formal).
Bei inhaltlichen Beanstandungen greift natürlich das "Vier-Augen-Prinzip" bzw. die Möglichkeit, in einem Team "mal schnell" den/die KollegIn fragen, wenn man etwas nicht weiß. Auch das Korrekturlesen ist im Team natürlich einfacher zu bewerkstelligen.
Ein gewissenhafter und professioneller "Einzelkämpfer" wird aber in der Regel über ausreichend "virtuelle" Kontakte verfügen, um diesen Nachteil auszugleichen.

Bei formalen Fehlern kann ein Grund sein, dass aus naheliegenden Kostengründen nicht jeder Kollege eine umfangreiche Softwaresammlung betreibt, um für jeden möglichen Auftrag gerüstet zu sein. Ein Team ergänzt sich oft in der Auswahl der eingesetzten CAT- und Standardprogramme.


...wurde das mal untersucht, warum dieses denn sein könnte?


Ich glaube kaum, dass dies bislang untersucht wurde.
Abschließend muss man natürlich sagen, dass unter den Einzelkämpfern zuhause wesentlich mehr Anfänger und "Hobby"-Übersetzer zu finden sind, als in einem Team, das bei Bedarf auch die Unerfahrenheit eines Anfängers eher bemerkt und ausgleichen kann.
Es gibt natürlich auch durchaus einsame "alte Hasen", die gewisse Dinge "schon immer so" gemacht haben, und aufgrund des fehlenden Anregungsmilieus eines Teams (besonders, wenn es generationsübergreifend ist) gewisse Schwächen und Fehler über Jahre immer wieder machen, ohne dass diese einem Kunden aufgefallen wären.
Es fehlt schlicht eine erste, interne Kontrollinstanz.

Auf der anderen Seite sind wohl die gewieften Einzelkämpfer, die seit Jahren allein arbeiten und dennoch keine Fehler machen (oder kaum, denn niemand kann ohne Fehler arbeiten), in der Regel eher nicht (mehr) teamfähig, weil sie offensichtlich ihre eigene Taktik entwickelt haben "ohne störende Kollegen" (Unruhe, Getratsche, Kaffeeklatsch, Raucher/Nichtraucher, Krankheits-/Urlaubsvertretung, Antipathien, und was ein Team sonst noch so an Widrigkeiten mit sich bringt) hervorragende Ergebnisse zu liefern.

Die Ursachen für Fehler sind bekanntermaßen vielschichtig und müssen eher von Fall zu Fall individuell analysiert werden. Faktoren wie Termindruck, Formtiefs, privater Stress, unzureichendes Briefing durch Kunden und dergleichen mehr treten bei Einzelkämpfern wie Teams gleichermaßen auf und müssten ausgefiltert werden, um sagen zu können: "Das liegt nur daran, dass er/sie allein zuhause arbeitet".

Es bleibt schwierig. Der Faktor Mensch wird sich - wie meistens - einer wirklich objektiven Untersuchung entziehen.

Frohes Schaffen!
Gruß
Herbert

[Edited at 2005-08-03 08:24]


 
Stephanie Wloch
Stephanie Wloch  Identity Verified
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Checkliste zur Qualitätskontrolle vom Büro? Aug 3, 2005

Die Frage ist doch inwieweit ein Übersetzungsbüro dem externen Übersetzer entgegenkommt.
- Wird vorher schon ganz deutlich angegeben, welcher Stil eingehalten werden soll? Welches die Zielgruppe ist?
Da muss ich immer selber nachhaken.
- Gibt es für ihn eine ausführliche Checkliste zum Korrekturlesen?
Ich bekam letztens zum ersten Mal so eine von einem Übersetzungsbüro zugeschickt. War sehr hilfreich.
- Bekommt er ein Feedback zu seinem über
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Die Frage ist doch inwieweit ein Übersetzungsbüro dem externen Übersetzer entgegenkommt.
- Wird vorher schon ganz deutlich angegeben, welcher Stil eingehalten werden soll? Welches die Zielgruppe ist?
Da muss ich immer selber nachhaken.
- Gibt es für ihn eine ausführliche Checkliste zum Korrekturlesen?
Ich bekam letztens zum ersten Mal so eine von einem Übersetzungsbüro zugeschickt. War sehr hilfreich.
- Bekommt er ein Feedback zu seinem übersetzten Text?
Ich arbeite mit einigen Büros, die das machen, da wäre
ich doch schräg drauf, wenn ich meinen Text nicht öfter und
sehr genau checken würde, wenn ich von den Leuten
noch mal einen Auftrag bekommen möchte, oder?

Immerhin suche ich mir ja die Übersetzungsbüros ganz zielgerichtet aus und ein Kriterium bei mir ist dabei die Qualitätssicherung.
Also hier alle externen Übersetzer über einen Kamm zu scheren wird der Sache wirklich nicht gerecht.
Zumal ja jedes Büro auch einen bestimmten Stil bevorzugt, den die
internen Mitarbeiter automatisch bedienen können. Auch deshalb ist es unfair externe und interne Übersetzer gnadenlos miteinander zu vergleichen.

Alexandra:
Lektorat (review) bedeutet ja streng genommen die Überprüfung der Fachrichtigkeit des Zieltextes von einem Fachmann (z.B. Arzt) ohne Berücksichtigung des Ausgangstextes.
Meinst du das wirklich?


[Edited at 2005-08-03 08:26]
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Steffen Pollex (X)
Steffen Pollex (X)  Identity Verified
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Zum Teil mag es ja zutreffen,... Aug 3, 2005

...dass "Einzelkämpfer von zu Hause" etwas schlechtere Qualität abliefern, da man dort so gut wie keinen lebendigen Austausch hat und seine Kenntnisse gezwungenermaßen größtenteils über das Internet erweitert, und auch nur insofern, als es die Aufträge, die man gerade bekommt, erfordern. Da hat man nicht so viel Zugriff auf lebendiges Wissen lebendiger Kollegen, das ja meistens weiter ist, als Bücher und sonstige Quellen. Ehrlich gesagt, wenn es nicht die Möglichkeit gäbe, hier bei Pro... See more
...dass "Einzelkämpfer von zu Hause" etwas schlechtere Qualität abliefern, da man dort so gut wie keinen lebendigen Austausch hat und seine Kenntnisse gezwungenermaßen größtenteils über das Internet erweitert, und auch nur insofern, als es die Aufträge, die man gerade bekommt, erfordern. Da hat man nicht so viel Zugriff auf lebendiges Wissen lebendiger Kollegen, das ja meistens weiter ist, als Bücher und sonstige Quellen. Ehrlich gesagt, wenn es nicht die Möglichkeit gäbe, hier bei ProZ.com die Kollegen zu befragen, wäre ich, auch ein "Einzelkämpfer von zu Hause", oft ganz schön aufgeschmissen in der Wahl der richtigen Nuancen und Begriffe und könnte wohl zumachen.

Dafüran dieser Stelle einen herzlichen Dank an alle, die versuchen zu helfen, und das meist erfolgreich!

Ich denke aber, der Ausdruck "schlecht" hat eine sehr subjektive Seite: es hat doch jeder seinen eigenen Stil und fachlichen und sonstigen Hintergrund, und was der Übersetzer beim Anfertigen der Übersetzung auf Grund seiner Erfahrungen und sonstigen Quellen als richtig beurteilt, kann ein eventueller Proofreader oder QA Manager in der Agentur ganz anders sehen. Mit rundheraus "schlecht" wäre ich also vorsichtig.

Drittens denke ich, dass die "schlechte Qualität" der Übersetzungen zum Großteil von den Agenturen selbst verschuldet ist, weil sie, aus verständlichen wirtschaftlichen Erwägungen, immer versuchen, die Übersetzungen möglichst kostengünstig (ich sage hier bewusst nicht "billig") anfertigen zu lassen. Aus meiner Erfahrung heraus endet das dann oft so, dass die Übersetzung oft wirklich schlecht ist und der sogenannte (und in der Regel schlechter bezahlte) "Proofreader" von der Sache her 80-90% der Arbeit machen darf und dabei nicht die Butter aufs Brot verdient.

(Aus meiner Sicht logische) Folge: auf Grund ihres "Geizes" bekommen die Agenturen eben nur schlechte Übersetzer und schlechte oder gar keine Proofreader, weil es sich schlicht und ergreifend icht lohnt, für angebotene 4 oder "sogar" 7 Cent pro Wort hier in Deutschland den PC anzuwerfen.

Proofreading ist überhaupt für die Katz, wie ich festgestellt habe. Ich bekomme die auf Grund obiger Preispolitik von den Agenturen gelieferten grottenschlechten Vorübersetzungen (die meist die Bezeichnung "Übersetzung" kaum verdienen)und soll nun Feuerwehr spielen und für einen noch lächerlicheren Preis den Müll ausbügeln, den andere verzapft haben.

Frage: Ist das logisch, muss ich mir das antun?!

Antwort ganz klar: nur wenn ich kurz vorm Verhungern bin, und so weit ist es noch nicht (ganz ).

Noch ein Wort zum Proofreading: es wird allgemein (auch und vor allem von Endkunden) als "leichter" eingestuft (man hat ja schließlich schon eine "Vorübersetzung", nicht wahr...), nimmt abertatsächlich (auch völlig logisch, wenn man es aus der Sicht des "Arbeiters" betrachtet) meist viel mehr Zeit in Anspruch und ist anstrengender, als die Übersetzung selbst, da man in Wirklichkeit nicht weniger, sondern mehr arbeitet als der Übersetzer selbst.

Ablauf beim Übersetzer:

Ausgangstext ansehen>>Übersetzen (eventuell auch nur maschinell - wird ja dann korrigiert - ist egal, wenn Mist drin steht)>> (vielleicht - kann ja der Proofreader machen!!!) automatische Rechtschreibprüfung>>(vielleicht - kann ja der Proofreader machen!!!) Korrekturlesen und stilistische Korrekturen.

Ablauf beim Proofreader:

Ausgangstext ansehen>>Zieltext ansehen>>Vergleichen und Nachdenken>>Unklarheiten entweder beseitigen oder zur Nachfrage erfassen (das kostet auch Zeit)>> (UNBEDINGT!!!) automatische Rechtschreibkontrolle>>(UNBEDINGT!!!) Korrekturlesen und stilistische Korrekturen.

Fazit: vom Proofreader wird also am Ende ein perfekter und lupenreiner Text bei höherem Arbeitsaufwand für weniger Geld verlangt.

Die (gewissenlosen) Übersetzer wissen das, nehmen billige Aufträge an, überlassen das Gros der Arbeit den Proofraedern und können (überspitzt gesagt fast ohne Arbeit) gut leben.

So sind jedenfalls meine persönlichen Erfahrungen, die nicht auf alle hier (aber wohl doch auf einige) zutreffen werden. Und die Hauptschuld an dieser Situation tragen aus meiner Sicht ganz klar die Agenturen, die dieses Missverhältnis zwischen Aufwand und bezahlung für die verschiedenen Bearbeitungsstufen entweder nicht verstehen, um es zu ändern, oder (stillschweigend bzw. bewusst) mittragen.

Ich lehne daher Proofreading-Angebote mittlerweile einfach ab und versuche stattdessen, die Kunden zu überzeugen, gleich anständig zu bezahlen und dafür auch gleich anständige Arbeit zu bekommen, also: "Was ich abliefere, ist unter Ausnutzung aller betehenden Möglichkeiten und Quellen fachlich recherchiert und förmlich auf Vordermann gebracht. Proofreading brauchen Sie da nicht, wenn Sie nicht wollen. Dafür möchte ich aber einen Preis, von dem ich leben kann. Am Ende sparen Sie was dabei."

Das dauert etwas länger, aber immer mehr Kunden begreifen's inzwischen und kommen wieder. Größere Beanstandungen hatte ich noch nie (außer wenn ich selber outgesourct habe und Kollegen mich haben aufsitzen lassen - das riskiere ich inzwischen auch nicht mehr - mache nur noch was ich selbst bewältigen kann).

Und wenn man mal,daneben gehauen hat - na mein Gott - eine Lösung findet sich immer, auch und vor allem über preisliches Entgegenkommen - wenn man Fehler gemacht hat, sollte man das auch anerkennen und kommentarlos alles tun, um dem Kunden bei der Schadensbegrenzung zu helfen. Es gibt nur wenige Kunden, die das nicht honorieren und einen bei Schnitzern total fallenlassen oder sich bis aufs Messer streiten.

Bis jetzt bin ich mit diesem Ansatz gut gefahren.

Die Sicht "aus dem Büro ist besser als von zu Hause" kann sich natürlich bei Agenturen einschleichen, da sie den mann zu Hause gar nicht kontrollieren können und erst am Endresultat bei der Deadline sehen, ob wirklich was Geschheites rauskommt, während man beim Übersetzen im Büro ohne größeren Aufwand eine unmittelbarere Kontrolle ausüben kann - UND sofort eingreifen, wenn was aus dem Ruder zu laufen droht.

Insofern ist das Arbeiten mit Freelancern aus dem heimischen Büro natürlich, zumindest bei den ersten 2-3 Aufträgen fprür eine Agentur riskanter, als mit eigenen Mitarbeitern, die man erst für sich arbeiten lässt, wenn sie überprüft wurden. Aber das ist normales Risiko.

Bei den meisten Freelancern sollte man doch als Agentur nach dem ersten Auftrag merken, ob sie was drauf haben oder nicht. Dann gibt's eben keine Aufträge mehr und ich vergesse, dass ich diesen Mann überhaupt kenne - fertig. Ich sehe die Riesigkeit des Problems nicht.

Vielleicht solltet Ihr mal eine Analyse machen, wie sich Euer Outsource-Volumen auf Eure Freelancer-Basis verteilt und bei welchen Übersetzern sich Aufträge ohne bzw. mit Beanstandungen konzentrieren? Dann werdet Ihr wahrscheinlich schnell merken, dass nur etwa 10-20% Eurer Auftragnehmer gut sind, und den Rest kannst Du vergessen. Haut sie einfach raus aus dem Stamm , oder führt eine Gruppierung ein nach "Best" und absteigend bis "nur bei Engpässen zurückgreifen". Damit hilfst Du wieder Deinen Mitarbeitern, die die Aufträge verteilen.

Vielleicht seid Ihr zu schnell gewachsen in den letzten Jahren und habt Eure internen Steuerungs- und Kontrollmethoden dem nicht angepasst? Dieses Problem haben alle Unternehmen, die wachsen, nur ein Auge drauf haben sollte man.

Die Frage ist also nicht so sehr, ob "von zu Hause (= in der Regel schlechter)oder "aus dem Büro" (= in der Regel besser), sondern, wie überall, eine Frage der Einstellung und Gewissenhaftigkeit jedes einzelnen, und man kann m.E.die Frage sopauschal gar nicht aufwerfen und umsomehr ein genberelles Urteil fällen.

Ich für mich lehne es jedenfalls ab, zu akzeptieren, dass ich "schlechter" sein soll, nur weil ich keine Festanstellung mit Büro hab.

Wenn ich unter den ersten 20-100 (je nach Sprachpaar) bei Proz bin, kann ich ja so schlecht auch nicht sein, oder?

Ich würde mittlerweile kaputt gehen (wie von Herbert weiter oben angemerkt), wenn ich jeden Tag iregend welche Bürostunden und Riten ("Mittagspause") einhalten sollte, nur um irgend welchen Leuten gerecht zu werden, die ich eigentlich nicht brauche, um anständige Arbeit zu machen. Das wäre in meinem Fall der Qualität eher abträglich, habe icn letztens erst wieder drei Wochen probiert. Es geht mir einfach auf den Geist, jeden Tag in ein Büro latschen und da herumsitzen zu müssen, wenn man den gleichen Job auch zu Hause erledigen kann und dabei die Zeit selbst planen.
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Hmmm Aug 3, 2005

Steffen Pollex wrote:

...
Ich denke aber, der Ausdruck "schlecht" hat eine sehr subjektive Seite: es hat doch jeder seinen eigenen Stil und fachlichen und sonstigen Hintergrund, und was der Übersetzer beim Anfertigen der Übersetzung auf Grund seiner Erfahrungen und sonstigen Quellen als richtig beurteilt, kann ein eventueller Proofreader oder QA Manager in der Agentur ganz anders sehen. Mit rundheraus "schlecht" wäre ich also vorsichtig.


Ich denke hier weniger an Formulierungen als eher an Vollständigkeit der Übersetzung, Eklatatante Fehler wie Einschalten als Ausschalten übersetzt, Falsche Zahlen, ....
Das ein externer Übersetzer nicht immer den gleichen Stil hat wie interne Übersetzer ist klar und kann auch nicht direkt ein Anlass zu einer Beanstandung sein.

Drittens denke ich, dass die "schlechte Qualität" der Übersetzungen zum Großteil von den Agenturen selbst verschuldet ist, weil sie, aus verständlichen wirtschaftlichen Erwägungen, immer versuchen, die Übersetzungen möglichst kostengünstig (ich sage hier bewusst nicht "billig") anfertigen zu lassen. Aus meiner Erfahrung heraus endet das dann oft so, dass die Übersetzung oft wirklich schlecht ist und der sogenannte (und in der Regel schlechter bezahlte) "Proofreader" von der Sache her 80-90% der Arbeit machen darf und dabei nicht die Butter aufs Brot verdient.


Ist denn das überhaupt ein sinnvolles Konzept, dass Übersetzung und Proofreading getrennt werden ?

...
Ich lehne daher Proofreading-Angebote mittlerweile einfach ab und versuche stattdessen, die Kunden zu überzeugen, gleich anständig zu bezahlen und dafür auch gleich anständige Arbeit zu bekommen, also: "Was ich abliefere, ist unter Ausnutzung aller betehenden Möglichkeiten und Quellen fachlich recherchiert und förmlich auf Vordermann gebracht. Proofreading brauchen Sie da nicht, wenn Sie nicht wollen. Dafür möchte ich aber einen Preis, von dem ich leben kann. Am Ende sparen Sie was dabei."


Sehe ich auch so.

...
Die Sicht "aus dem Büro ist besser als von zu Hause" kann sich natürlich bei Agenturen einschleichen, da sie den mann zu Hause gar nicht kontrollieren können und erst am Endresultat bei der Deadline sehen, ob wirklich was Geschheites rauskommt, während man beim Übersetzen im Büro ohne größeren Aufwand eine unmittelbarere Kontrolle ausüben kann - UND sofort eingreifen, wenn was aus dem Ruder zu laufen droht.


Ja.

Insofern ist das Arbeiten mit Freelancern aus dem heimischen Büro natürlich, zumindest bei den ersten 2-3 Aufträgen fprür eine Agentur riskanter, als mit eigenen Mitarbeitern, die man erst für sich arbeiten lässt, wenn sie überprüft wurden. Aber das ist normales Risiko.


Dementsprechend vergibt man an Newcomer halt auch nur Aufträge mit entsprechend ausreichendem Termin.

Bei den meisten Freelancern sollte man doch als Agentur nach dem ersten Auftrag merken, ob sie was drauf haben oder nicht. Dann gibt's eben keine Aufträge mehr und ich vergesse, dass ich diesen Mann überhaupt kenne - fertig. Ich sehe die Riesigkeit des Problems nicht.


Nicht ein riesengrosses Problem, sondern eher eine unangenehme Feststellung.

Vielleicht solltet Ihr mal eine Analyse machen, wie sich Euer Outsource-Volumen auf Eure Freelancer-Basis verteilt und bei welchen Übersetzern sich Aufträge ohne bzw. mit Beanstandungen konzentrieren? Dann werdet Ihr wahrscheinlich schnell merken, dass nur etwa 10-20% Eurer Auftragnehmer gut sind, und den Rest kannst Du vergessen. Haut sie einfach raus aus dem Stamm , oder führt eine Gruppierung ein nach "Best" und absteigend bis "nur bei Engpässen zurückgreifen".


Haben wir natürlich, wobei eh nur ein sehr geringer Teiul der Übersetzung an externe Übersetzungen geht. Unangenehm ist da eher die Schwankung in der Qualität der Übersetzungen. Wir haben da ein paar Kandidaten, die über längere Zeit sehr gute Übersetzungen erledigt haben, dann aber plötzlich immer wieder Übersetzungen mit erheblichen Mängeln geliefert haben. So als wenn plötzlich jemand sich nicht mehr konzentrieren kann.

Vielleicht seid Ihr zu schnell gewachsen in den letzten Jahren und habt Eure internen Steuerungs- und Kontrollmethoden dem nicht angepasst?


Unwahrscheinlich, wir merkens ja vor der Lieferung.

Die Frage ist also nicht so sehr, ob "von zu Hause (= in der Regel schlechter)oder "aus dem Büro" (= in der Regel besser), sondern, wie überall, eine Frage der Einstellung und Gewissenhaftigkeit jedes einzelnen, und man kann m.E.die Frage sopauschal gar nicht aufwerfen und umsomehr ein genberelles Urteil fällen.


Sollte ja auch kein Urteil werden sondern der Versuch mal die Meinung anderer zu hören.

Eine Sache die mir im Übrigen aufgefallen ist:
Übersetzer, die die Übersetzungen (und das Original) am Ende auch in gedruckter Form korrekturlesen, liefern mit weniger Mängeln (Übersetzen z.B. auch Kopf- und Fusszeilen).

Viele Grüße
Hans


 
Steffen Pollex (X)
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Da bin ich aber froh,... Aug 3, 2005

dass Du Dein Geschäft so gut im Griff hast, Hans.

Ich habe meine Ausführungen auch nicht allzu scharf gemeint und schon gar nicht persönlich.

War einfach interessant mal dieses Thema aufzugreifen.

Wenn einer aber, wie Du schreibst, auf einmal gar nichts Vernünftiges mehr liefert, nachdem es jahrelang OK war, ist sicher was faul.

Entweder drum kümmern oder rauskicken, denke ich. Schließlich muss man sehen wo man bleibt.


 
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Ich auch Aug 3, 2005

Steffen Pollex wrote:

dass Du Dein Geschäft so gut im Griff hast, Hans.


Zumindest würde ich doch nichts gegenteiliges in der Öffentlichkeit behaupten, oder ?

Ich habe meine Ausführungen auch nicht allzu scharf gemeint und schon gar nicht persönlich.


Schon klar und kein Problem.

War einfach interessant mal dieses Thema aufzugreifen.


Fide ich auch, denn letztendlich stellt sich natürlich für uns schon die Frage, ob das Konzeot das wir derzeit vertreten (möglichst viel intern zu bearbeiten) das optimale Konzept ist.
Man muss seine Verfahren halt immer wieder hinterfragen.

Wenn einer aber, wie Du schreibst, auf einmal gar nichts Vernünftiges mehr liefert, nachdem es jahrelang OK war, ist sicher was faul.

Entweder drum kümmern oder rauskicken, denke ich. Schließlich muss man sehen wo man bleibt.


Nun ja, so hart möchte ich es eigentliuch nicht sehen, denn schliesslich arbeitet man hier ja mit Menschen und nicht mit Maschinen. Ich glaube nicht, dass es für ein Unternehmen langfristig positiv ist, wenn man einen Menschen gleich rauskickt, wenn er mal nicht optimal funktioniert. Auf der anderen Seite habe ich halt bei einem externen Übersetzer deutlich weniger Ansatzpunkte. Klar ich kann meine Beanstandungen durchdiskutieren und werde wahrscheinlich ein "Passiert nie wieder" hören. Aber ich bin nicht sicher ob es angemessen ist, dann doch anzurufen und mal so einfach den den möglicherweise privaten Problemen zu fragen, die vielleicht ein Grund für Qualitätsmängel sein könnten.

Die hier zuvor angeführten Checklisten zur Qualitätssicherung sind sicher interessant. Vielleicht wäre es ne gute Idee, wenn hier bei Proz an so etwas gearbeitet werden könnte, dieses dann auch eingestellt werden würde und bei Angeboten über Proz (oder auch woanders) dann vereinbart werden könnte: "Qualitätssicherung gemäß Proz Richtline 007".

Viele Grüße

Hans


 
Harry Bornemann
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Vielleicht ist es umgekehrt? Aug 3, 2005

Die Korrelation sagt ja nichts darüber aus, was Ursache und was Wirkung ist.
Vorausgesetzt, dass euer Ergebnis wirklich signifikant ist, könnte es auch bedeuten, dass die Übersetzer, die oft Reklamationen verursachen, bevorzugt allein zu Hause arbeiten.

Ich sage nicht, dass das so ist, aber für Störungen gibt es ja mehr mögliche Ursachen, als man sich denken geschweige denn auflisten kann.

Die Gegenmittel sind schon weniger zahlreich, deshalb finde ich, da
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Die Korrelation sagt ja nichts darüber aus, was Ursache und was Wirkung ist.
Vorausgesetzt, dass euer Ergebnis wirklich signifikant ist, könnte es auch bedeuten, dass die Übersetzer, die oft Reklamationen verursachen, bevorzugt allein zu Hause arbeiten.

Ich sage nicht, dass das so ist, aber für Störungen gibt es ja mehr mögliche Ursachen, als man sich denken geschweige denn auflisten kann.

Die Gegenmittel sind schon weniger zahlreich, deshalb finde ich, dass Steffis Ansatz hier ins Schwarze trifft:

Checkliste/Styleguide und frühzeitiges sowie häufiges Feedback sind unabhängig davon, ob der Übersetzer früher gute Leistungen erbracht hat, meiner Erfahrung nach bei jedem neuen Projekt erforderlich, damit Fehler vermieden werden können statt korrigiert werden zu müssen.

Im Team bekommt man das häufig mündlich, nebenbei und in kleinen Portionen, so dass es einem kaum bewusst wird.

Als Agentur (oder als gelegentlich outsourcender Freelancer) muss man dagegen so vorausschauend kommunikativ sein, dass die kommunikativ (und emotional) relativ große Entfernung der Web-Zusammenarbeit dadurch ausgeglichen wird.
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Herbert Fipke
Herbert Fipke  Identity Verified
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Layout-Wahn Aug 3, 2005

DSC wrote:

Eine Sache die mir im Übrigen aufgefallen ist:
Übersetzer, die die Übersetzungen (und das Original) am Ende auch in gedruckter Form korrekturlesen, liefern mit weniger Mängeln (Übersetzen z.B. auch Kopf- und Fusszeilen).



Selbstredend und überhaupt nicht erstaunlich. Es ist eben erheblich einfacher, einen Text gedruckt vor sich zu sehen, ohne sich um manchmal 100e von Textfeldern, Makros, Grafiken (oft editierbar, oft auch nicht, je nach Format) und dergleichen von programmier- und technikverliebten Spinnern produzierten Schwachsinn kümmern zu müssen.

Ich lehne solche Vorlagen rundweg ab. Ich bin Übersetzer und weder Programmierer noch Layouter oder Grafiker. Ich werde außerdem auch nur fürs Übersetzen bezahlt und dazu gehört nicht, irgendwelche versteckten Texte zu suchen oder Bilder aufzulösen und neu zu formatieren.

Ich verlange von einer professionellen Agentur, dass sie diesen hanebüchenen Unsinn an überlagerten und oft bis zur Kotzgrenze formatierten Originalvorlagen von Kunden für mich so auflösen, dass ich eine einfache Textdatei bearbeiten kann.

Es zeugt von hoher Unprofessionalität, wenn jemand behauptet, "sowas" müsse ein Übersetzer "eben auch" können. Muss er nicht. Layouter, Grafiker, früher Schriftsetzer, Programmierer, sind alles nicht umsonst eigene Berufe, die alle ihr eigenes, hohes Fachwissen erfordern.

Wer einen Führerschein hat, kann deswegen ja auch noch lange keine Zündkerzen wechseln. Ja die meisten wissen nicht einmal, wo Kühlwasser, Öl oder Scheibenwaschwasser nachgefüllt wird.

Im Übrigen ist es ziemlich blauäugig, damit zu argumentieren, wer z.B. mit "Word" arbeitet, muss auch alle dessen Funktionen beherrschen. Die Funktionen von Word beinhalten alle vorgenannten Berufe und sind dort vorhanden, damit das Programm möglichst vielseitig eingesetzt werden kann. Ich kenne niemanden unter "normalen" Anwendern, der überhaupt nur sagen könnte, WELCHE Optionen ein Programm wie Word überhaupt bietet, geschweige denn, diese beherrscht.

Alles Vorgenannte bietet zahlreiche Fehlerquellen, die nicht sein müssen. Eine Agentur hat mE. wesentlich mehr Aufgaben, als nur Geld mit ihrer Kundenkartei zu verdienen. Über die unverschämte Forderung vieler Agenturen, nur bestimmte CAT-Tools zu akzeptieren, haben wir an anderer Stelle ja schon gestritten. Die Agentur hat sich nach dem Übersetzer zu richten und ihm ein möglichst einfach zu bearbeitendes Format anzubieten. Welches Format letztlich der Kunde ursprünglich vorgelegt hat, darf auf Übersetzerebene keine Rolle spielen. Er wird nur bezahlt, um eine Übersetzung zu liefern. Er wird nicht bezahlt, um ein bestimmtes Dateiformat oder Layout zu liefern. Wenn dies gefordert wird, muss es auch bezahlt werden.

Werden Fuß- und Kopfzeilen nicht mit übersetzt, liegt es meist am ungenügenden Briefing. Einfach zu sagen: "alles übersetzen" zeugt von extremer Denkfaulheit und/oder Service-Unwilligkeit des Agenturmitarbeiters.
Wird im Briefing gesagt, dass es Fußzeilen gibt, die übersetzt werden sollen, dann werden sie auch in der Regel übersetzt. Ob sie auch in der oft gewünschten TM enthalten sind (oft nicht), sehe ich nicht als mein Problem an. Das fällt schon wieder in den Programmierbereich und ist nicht meine Aufgabe.

Von mir erhält eine Agentur eine ungecleante und/oder gecleante Word-Datei sowie eine TM im TMX-Format. Wie sie das weiter verarbeitet, ist allein ihre Angelegenheit. Beides ist in jedes andere Programm integrierbar. Bevorzugt die Agentur ein bestimmtes Programm, dann wird der Herr Agenturmitarbeiter die Dateien eben dort einlesen müssen. Dafür ist der Overhead da, den Kunden an die Agentur bezahlen.


 
Peter Bouillon
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Ärger in Eurem Büro ist vermutlich seltener als Ärger in manchem Haus Aug 3, 2005

Vermutlich habt Ihr ein relativ ruhiges Büro, in dem man sich gut konzentrieren kann, und in dem nicht der eine den anderen (oder dudelnde Telefone) beim Denken stört. In einem Büro kann man bei gutem Willen relativ gut kontrollieren, dass eine produktive Arbeitsatmosphäre herrscht und dass die Truppe somit was geschafft kriegt.

Freelancer, die zuhause arbeiten, können dagegen junge Mütter sein, deren Baby sie die ganze Nacht wach gehalten haben, und die eine hölzerne Kopfst
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Vermutlich habt Ihr ein relativ ruhiges Büro, in dem man sich gut konzentrieren kann, und in dem nicht der eine den anderen (oder dudelnde Telefone) beim Denken stört. In einem Büro kann man bei gutem Willen relativ gut kontrollieren, dass eine produktive Arbeitsatmosphäre herrscht und dass die Truppe somit was geschafft kriegt.

Freelancer, die zuhause arbeiten, können dagegen junge Mütter sein, deren Baby sie die ganze Nacht wach gehalten haben, und die eine hölzerne Kopfstütze brauchen, damit sie vor dem Rechner nicht einpennen.

Oder der Freund bzw. die Freundin kommt alle paar Minuten herein und macht eine Szene.

Schulkinder müssen aufgepaßt werden; Hausaufgabenfragen sind zu beantworten; Verwandte und Bekannte sind der Meinung, der Freelancer habe nix zu tun, weil er ja schließlich den ganzen Tag über zuhause sitzt. Der Fernseher dudelt ununterbrochen MTV, um die übrigen Familienmitglieder zu unterhalten.

Das ist m.E. vermutlich alles viel stärker dafür verantwortlich, dass sich der auswärts Arbeitende mehr Fehler einfängt als der vor Ort Arbeitende.

Und das ist der Grund, warum die Arbeitsleistung mancher Freelancer sporadisch mal einbricht, mal nicht.

Umgekehrt geht es aber auch: wenn in einem Großraumbüro in der linken Ecke heftig akquiriert wird, in der rechten Ecke ein verbittert geflüsterter Streit der Geschäftsführer ausgelebt wird, alle fünf Minuten jemand rein- raus- oder durchgeht und alle Nase lang ein anderer Hansel rüberkommt und mit irgendeiner Frage unterbricht -- dann garantiere ich eine Produktivität nahe Null und eine astronomisch hohe Fehlerquote -- trotz der ach so produktiven Teamatmosphäre und dem Vieraugenprinzip.

[Edited at 2005-08-03 16:45]
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Peter Bouillon
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Papier endkorrigieren Aug 3, 2005

Übersetzer, die die Übersetzungen (und das Original) am Ende auch in gedruckter Form korrekturlesen, liefern mit weniger Mängeln (Übersetzen z.B. auch Kopf- und Fusszeilen).


Das geht mir genauso. Unabhängig wie sorgfältig ich am Bildschirm korrigiere; und unabhängig wie sehr ich darauf achte, alle "gelben" und "grünen" Übersetzungsvorschläge meines CAT-Systems noch mal extra sorgfältig zu prüfen, bevor ich sie "abschicke": bei der Endkorrektur des endgültigen, gecleanten und ausgedruckten Word-Dokuments fällt mir immer wieder was auf.

Somit nehme ich die Totenschreie der sterbenden Bäume in Kauf und drucke für die Endkorrekturphase sowohl das Original als auch die "polierte" Übersetzung auf Papier.

Bis jetzt hat sich das bei mir fast immer ausgezahlt.


 
Herbert Fipke
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Das Märchen vom ruhigen Zuhausearbeiten Aug 3, 2005

Peter Bouillon wrote:

Freelancer, die zuhause arbeiten, können dagegen junge Mütter sein, deren Baby sie die ganze Nacht wach gehalten haben, und die eine hölzerne Kopfstütze brauchen, damit sie vor dem Rechner nicht einpennen.

Oder der Freund bzw. die Freundin kommt alle paar Minuten herein und macht eine Szene.

Schulkinder müssen aufgepaßt werden; Hausaufgabenfragen sind zu beantworten; Verwandte und Bekannte sind der Meinung, der Freelancer habe nix zu tun, weil er ja schließlich den ganzen Tag über zuhause sitzt. Der Fernseher dudelt ununterbrochen MTV, um die übrigen Familienmitglieder zu unterhalten.



Schöner kann man das Märchen vom ungestörten Zuhausearbeiten nicht entlarven.

Auch die praktischen Auswirkungen auf das "Immer Zuhausesein" können sich sehen lassen:

"Du bist doch den ganzen Tag zuhause. Da wird es ja wohl möglich sein, mal...
...den Rasen zu mähen
...die Kinder zum Sport zu fahren
...die Post des Nachbarn entgegenzunehmen
...endlich die Kellertreppe zu streichen
...die Mülleimer rauszustellen
...eben einkaufen zu fahren
...auf den Kleinen aufzupassen...
...und noch 100 weitere "mal ebens"...

Alles Dinge, die ein "verständnisvoller" Partner von einem niemals verlangen würde, wenn man exakt dieselbe Tätigkeit in einem Büro ausüben würde, von dem man abends nach Hause kommt.


 
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