15:09 Nov 24, 2009 |
German language (monolingual) [PRO] General / Conversation / Greetings / Letters | |||||||
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| Selected response from: Andrea Winzer United States Local time: 20:17 | ||||||
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SUMMARY OF ALL EXPLANATIONS PROVIDED | ||||
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3 +5 | Zur Information |
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4 +1 | Verrückt, nervös, crazy |
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Discussion entries: 4 | |
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Zur Information Explanation: kirre, wie es in der Redewendung "Jemanden kirre machen" vorkommt, stammt wohl ursprünglich aus der Jägersprache und damit von "Kirrung", der Stelle an der Futter zum Anlocken des Wildes ausgelegt wird, um dieses zahm zu machen. Es wird vor allem im österreichischen Sprachraum noch in dieser Bedeutung (jemanden gefügig machen) gebraucht, ist in Deutschland aber nur noch in alten Werken (z.B. von Goethe) so zu finden. Ein schönes Beispiel für den Gebrauch von kirre im Sinne von "gefügig machen", findet sich in Neitzschitz, G. C. v., Sieben-jährige und gefährliche neu-verbesserte Europae- Asiat- und Afrikanische Welt-Beschauung. Nürnberg 1674, Seite 127: "Dergleichen ist auch der Bau auf der Vestung der Churfürstl. Sachs. Residentz Dreßden, da man auch die Verbrecher, ausbenommen, die das Leben recht verwircket, mit Marmel=Schneiden und andern Arbeiten straffet, und des Nachts in die Gefängnisse treibet, und mit Wasser und Brote speiset, da sie denn wol kirre werden." Im Nieders. gleichfalls kirre. Im Isländ. ist kyrr, und im Schwed. quärr, quar und kar, sowohl ruhig, als auch bleibend, stätig, und überbleibend. Es scheint mit dem alten oberdeutschen heuer, geheuer, Lat. cicur, (sprich kikur) zahm, sanftmüthig, Ißländ. hyr, zu dem veralteten Kar, ein jeder hohler und bedeckter Raum, und in engerer Bedeutung ein Haus, zu gehören; so wie man von Heim im oberdeutschen auch heimlich für zahm, und im Lat. von Domus, domesticus sagt. Da indessen bey den Jägern für kirre auch locke üblich ist, so kann es auch zu dem folgenden kirren, locken, anlocken, gehören, und eigentlich ein Thier bedeuten, welches sich locken lässet. (Oekonomische Encyklopädie von J. G. Krünitz) In jüngerer Zeit taucht kirre mit genau gegensätzlicher Bedeutung (verrückt machen, nervös machen) wieder in der deutschen Umgangssprache auf ("Das macht mich völlig kirre"). http://www.weblexikon.de/Kirre.html Kirre machen Bedeutung Heute: - (Jägersprache = Ankirren): Das auslegen von Kadavern und Getreide zum anfüttern von Wild. (primär Fuchs und Schwarzwild, teilweise auch Federwild wie Fasan und Enten) - Jemanden nervös machen, einschüchtern, verunsichern. Bedeutung: Der Ausdruck "Kirre machen" stammt aus dem Rotwelsch, der Sprache der Gauner, Vaganten und der Diebe welche sich aus dem jiddischen, dem mittelhochdeutschen und aus dem lateinischen zusammen setzt (Einflüsse im späten Mittelalter durch fahrende Scholaren). Im Ursprünglichen Sinn ist "kirre machen" ein Ausdruck für ein Mord- oder Tötungsdelikt. Dieser Ausdruck blieb in verschiedenen Dialekten (Beispiel: Wien) erhalten und ging innerhalb der Jahrhunderte in den Alltäglichen Sprachgebrauch über. Bemerkung am Rand: Es sind in der deutschen Umgangssprache noch mehr Redewendungen erhalten, die Ihren Ursprung im Rotwelsch haben. http://www.aena-community.de/wbb3/index.php?page=Thread&thre... |
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