This site uses cookies.
Some of these cookies are essential to the operation of the site,
while others help to improve your experience by providing insights into how the site is being used.
For more information, please see the ProZ.com privacy policy.
This person has a SecurePRO™ card. Because this person is not a ProZ.com Plus subscriber, to view his or her SecurePRO™ card you must be a ProZ.com Business member or Plus subscriber.
Affiliations
This person is not affiliated with any business or Blue Board record at ProZ.com.
Services
Translation, Subtitling, Transcription
Expertise
Specializes in:
Archaeology
Architecture
Art, Arts & Crafts, Painting
History
Rates
German to Italian - Rates: 0.03 - 0.15 EUR per word / 12 - 25 EUR per hour Italian to German - Rates: 0.03 - 0.15 EUR per word / 12 - 25 EUR per hour
Payment methods accepted
PayPal
Portfolio
Sample translations submitted: 1
German to Italian: Von Wink-Bildern und Summ-Bildern und einer Feuernacht /A proposito di quadri che accennano e quadri che vibrano e di una notte in fiamme General field: Art/Literary Detailed field: Art, Arts & Crafts, Painting
Source text - German Giuseppe Donnaloia und Ulrike Jagla-Blankenburg
Ein Gespräch in Montemagno, 04. Oktober 2011
UJB: Pino, im Sommer 2011 hat ein Bild von dir
ziemliche Aufmerksamkeit erregt. Du hast damit
den italienischen Premio Combat – Preis 2011 für
Malerei gewonnen1.
GD: Ja, mit „Settimo II“, mittlerweile existieren
aus dieser Reihe drei Bilder, die von dieser Landschaft
ausgehen.
UJB: Es ist ein rätselhaftes Bild – ein Mix von verschiedenen
Malweisen und Wahrnehmungsebenen,
was zunächst verunsichert. Der Betrachter versucht,
in die Szenerie einzusteigen, aber das gelingt nicht so
direkt.
GD: Du meinst die verästelte, schon fast abstrakte
Konstruktion mit flächigen Farbfeldern im Mittelteil
des Bildes, was dann aber wieder auf reine Figuration
im Vordergrund stößt?
UJB: Ja, das Bild haut einem ziemlich viel um die
Ohren, findest du nicht? Man traut seinen Augen
nicht so recht, wenn man es anschaut. Das Naturalistische
mischt sich mit dem Abstrakten und es sind
nicht allein die divergierenden Malweisen, die dem
Betrachter unterschiedliche Wahrnehmungsebenen
eröffnen. Mittel- und Hintergrund scheinen von
Fotografie, das heißt von einer Vorlage auszugehen.
Die liegende Figur im Vordergrund bietet sich darüber
hinaus als überbelichtete Steinskulptur dar.
Zudem schwebt über dem Ganzen der Charakter
einer surrealen Kulisse. Es ist schon sehr vielschichtig
alles – und doch wirkt das Bild wie „aus einem
Guss“ … sehr statisch, sehr ungewohnt, wenn man
deine Bilder über die Jahre verfolgt hat – sehr merkwürdig.
GD: (lacht) Ja, „merkwürdig“ ist doch schon mal
der perfekte Einstieg. Die Liegende im Bild habe ich
in der Weise ausgearbeitet, dass sie fotografisch verwittert
erscheinen soll – so, wie es ja auch bei alten,
verblichenen Fotos der Fall ist. Eigentlich zählt das
noch zu den Restbeständen meiner Grisaille-Bilder
von 2008, wo es mir darum ging, vergilbte Fotos zu
malen. Die Szene, oder sagen wir besser der Winkel,
aus dem ich es hier gemalt habe, existiert skurriler
Weise wirklich so. Diese weiblichen Figuren als
liegende Steinskulpturen, nahe unseres Hauses am
Berg-Pfad2 gelegen, die nehme ich jeden Tag auf
meinem Weg ins Atelier aus diesem Winkel in dieser
Weise wahr. Diese in Stein gemeißelten Frauen-
Figuren dort am Weg entlang erinnern mich fast
schon an Sarkophag-Figuren, auf jeden Fall tragen
sie für mich eine Todes-Nähe in sich. Im Gegensatz
dazu habe ich meiner Bildfigur eine ekstatische
Note hinzu verliehen, und das greift wiederum
auf eine Serie von Bildern zurück, die ich vor drei
Jahren zum Thema Tarantismus3 gemalt habe. Das
hat mich eine Weile sehr beschäftigt. Doch für die
Malerei in diesem Bild spielt es keine große Rolle.
Wichtiger war mir für das eigentliche Bild in diesem
Bild, die geometrische Komposition und die flächigen
Farbkompositionen, die letztlich die abstrakte
Folie bilden sollte.
UJB: Was meinst Du mit „Bild im Bild“?
GD: Für mich ist das ein großes Thema. Das
Phänomen vom Bild im Bild, oder nennen wir es
präziser vom Bild eines Bildes, hat für mich eine
lange Geschichte. Ich habe ja erst seit kurzem den
Prozess hinter mich gebracht, mich sozusagen stückweise
von meinem eigenen Realismus zu verabschieden.
Das war ein wichtiger Schritt. Ich registrierte
irgendwann, dass ich mir über die Jahre einen
goldenen Käfig des figürlichen Naturalisten gebaut
hatte. Ich malte fast nur noch Bilder, die aussahen
wie Fotos. Den Höhepunkt dafür markiert „Siria
Sudan“ von 2009. Als Hermann Albert4 dieses Bild
sah, sagte er zu mir: „Es ist wunderbar, sei froh
solch ein Bild geschaffen zu haben, daran musst du
jetzt anschließen … und da kommst du jetzt auch
nicht mehr von weg. Das ist deine Malerei!“ …
Und ich dachte – na super, da hast du dir jetzt wohl
deinen eigenen Sarg gezimmert. Daraufhin begann
ich auf recht seltsame Art und Weise, mir Distanz
zu verschaffen. Ich begab mich daran, mit groben
Pastellkreiden sehr grobe und freie Skizzen anzufertigen
– und zwar nach meinen eigenen Bildern,
in diesem Falle von „Siria Sudan“, welches Albert
wegen seines Realismus’ ja so gelobt hatte – und
habe dann diese, meine eigenen abstrakten Skizzen
wiederum zur Vorlage genommen, um sie erneut in
Öl abzumalen. Ich vollzog also die genaue, naturgetreue
Wiedergabe (m)eines abstrakten Modells.
Damit hatte ich einerseits meine Realismus-Geilheit
befriedigt und zum anderen kam eben dann doch
kein realistisches Bild mehr dabei heraus. Ich habe
also (m)ein Bild von (m)einer Skizze von (m)einem
Bild gemalt. Ich brauchte wohl diesen Trick. Und es
war ja auch ein Trick, oder?
UJB: Ich denke ja. Wenn man zielgerichtet auf
etwas hin arbeitet, stößt man ja auch immer wieder
an Grenzen. Es gibt dann diese brenzligen Situationen,
da wo sich einem die Nackenhaare sträuben …
und man greift zu einer List … in deinem Falle war
es wohl die Selbstüberlistung.
GD: Ja, und während dieses Abnabelungsprozesses
konzentrierte ich mich dann mehr und mehr
auf flächige Farbkompositionen, was meine Distanz
zum Naturalismus extrem beschleunigte, … war alles
sehr aufregend.
UJB: Du bist derzeit sehr intensiv dabei, diese
Distanz weiter zu entwickeln. Das klingt wie eine
Reise zu der du dich aufgemacht hast. Weißt du
schon, wo dich der Weg hinführt?
GD: Na, ein bisschen Risikobereitschaft sollte
schon sein, oder? Sagen wir so, es muss jetzt nicht
immer abstrakter und konstruierter werden. Ich will
mir das ausdrücklich offen lassen, auch für das Bild
selbst muss ich es offen lassen. Es müssen konstant
und immer wieder neue Entscheidungen getroffen
werden. Dieses Disparate im Bild, was intendiert ist,
aber auch von Entscheidungsetappen zeugt, vermittelt
ja gerade das Bild „Settimo“. Ich möchte mir
alles freihalten können, möchte kombinieren und
voneinander abgrenzen. Das ist aber nicht so einfach,
denn es geschieht weder wahllos noch grundlos.
UJB: Diese gegenstandslose Flächigkeit der Farbfelder
und ihre Korrespondenz zueinander steht im
krassen Gegensatz zur Vereinzelung der realistisch
gemalten Figur, die als alleiniges, fast einsames Motiv
ein gefäßähnliches Inneres vorführt, sich also mit
Volumen und Körper gegen den ihr eigentlich unverwandten,
flächigen Rest behauptet.
GD: Genau diese Abstraktion in der Landschaft,
die rutschte mir zeitweilig viel zu realistisch aus den
Händen … dass es dann letztlich nur noch drei, vier
Farbtöne in der Ausarbeitung der Flächen wurden,
das waren Entscheidungen im Prozess. Vor allem
hatte ich die Liegende zuerst gemalt und später dann
abgeklebt, um mich ungestört ihrem, wie du sagst
„unverwandten Rest“ zu widmen.
Eigentlich ist es doch immer das Gleiche: Du gehst
unschuldig in eine Bildidee hinein und dann beginnt
die Malerei, dich in die Mangel zu nehmen. Wenn du
die Arbeit für dich selbst verantwortungsvoll zu Ende
bringen willst, musst du dich Bildfragen und auch
deren Geschichte stellen und vor allem darfst du dich
selbst dabei nicht verlieren.
UJB: Klingt ja wie ein Krimi – verdecken, aufdecken,
auf der Fährte bleiben, ausharren, zusammenfügen
… und ein Happy-End schaffen.
GD: (holt zwei Weingläser aus der Küche)
Ein bisschen Arbeit muss schon sein, und spannend
ist es allemal, oder? Zu einem Happy-End muss es
übrigens nicht unbedingt kommen.
5. Oktober, 2011
UJB: Kommen wir noch einmal auf die Bilder-
Reihe „Siria Sudan“ (2009) zurück. Ihr kommt also
eine besondere Bedeutung zu, da du damit sozusagen
den stufenweisen Abbau deines Realismus’
eingeleitet hast. Das erste, realistisch gemalte Bild
dieser Folge zeigt deine Frau Moni im leuchtendfarbenen
Kimono bei den Pferden. Es folgen Variationen,
die letztlich immer abstrakter werden.
Den dazu von dir entwickelten „Trick“, hattest du
gestern bereits beschrieben. Du zeichnetest immer
grober werdende Zeichnungen von diesem Bild und
maltest sie dann erneut in Öl ab.
GD: Ja, es musste weitergehen und zugleich
musste ich einen für mich geeigneten Weg finden.
Alberts Zuspruch zu „Siria Sudan“ hatte mich zwar
erfreut, gleichzeitig hatte er mich schon fast in Panik
versetzt. Ich wollte meine Präzision nicht in eine
Einbahnstraße rasen lassen. Ich möchte mich zwar
weiter dem Figürlichen bedienen dürfen, aber es
sollte sich zu wohlüberlegten Entscheidungen hin
entwickeln – und eben nicht zu einem Markenzeichen
erstarren. Wenn man überhaupt von Sicherheit
in der Malerei sprechen will, dann liegt sie für mich
in diesem Kontext. Ich möchte mich nicht selbst
kreieren sondern lebenslang meine Erfahrungen
und Erkenntnisse in und aus der Malerei ermitteln.
Daher ist mein Weg in der Abstraktion von Etappen
bestimmt.
Abstraktion bedeutet für mich Deformation im
positiven Sinn. Erst einmal brauche ich Boden unter
den Füßen bevor ich abhebe. Ich gehöre nicht zu
den Malern, die auf direktem Wege in die Ungegenständlichkeit
hinein gehen. Da komme ich von ganz
woanders her, denn für mein Verständnis von
Figuration trage ich ja auch eine Verantwortung.
Und um es noch einmal zu betonen – ich will jetzt
nicht der abstrakte Maler sein. Ich dekonstruiere
zur Zeit meine eigenen naturalistisch aufgestellten
Regeln, um – vielleicht gerade doch und ganz im
Besonderen – die figurative Konstruktion phänomenologisch
zu durchleuchten.
UJB: Die konsequente Weiterführung dessen ist
jetzt eine neue Reihe von Stilleben. Solche Bilder
kannte man bis jetzt noch nicht von dir. Die Flächigkeit
ist darin auf die Spitze getrieben, ein Bildraum
entwickelt sich gar nicht mehr, dafür aber ein
immenses Farbvolumen. … und dann handelt es sich
dabei ausgerechnet auch noch um Stilleben, denn in
der französischen Übersetzung heißt es ja auch „nature
morte“, also die „tote Natur“. Klingt das nicht
wie ein an dich selbst gerichteter Appell, den du
zum thematischen Ausgangspunkt genommen hast,
um deinen eigenen Naturalismus zu eliminieren?
GD: (lacht) Mag sein … sehr psychologischer
Ansatz, jedenfalls ist es ausgehend von der
„Siria Sudan“- Reihe auch noch einmal ein ganz
anderer Bruch gewesen, da liegen jetzt zwei Jahre
dazwischen. Für die Stilleben bin ich direkt von
Gegenständen ausgegangen, habe also keine bildlichen
Vorlagen mehr benutzt. Dazu hatte ich mir
Modelle im Atelier aufgebaut, obwohl ich da nach
kurzer Zeit schon gar nicht mehr hingeschaut habe.
Die Formen bringe ich instinktiv ins Bild, da kann
ich gar nichts falsch malen, aber meine Fokussierung
auf Bildform und Materialträger ist bei dieser
Stilleben-Reihe so konzentriert wie bislang nie.
Letztlich ging es nur noch darum, wie Farben und
Formen zueinander stehen, die Flächen zu pflegen
und immer wieder zu pflegen. Solche Dinge wie
Perspektive oder auch mein bevorzugtes Thema,
nämlich Licht und Schatten stets neu aufzufangen,
sind hier vollkommen bedeutungslos geworden.
Ich möchte nicht übertreiben, aber es ist schon sehr
aufregend, wenn ich sehe, wie Farb- und Schnittflächen
sich entwickeln können, ja regelrecht vibrieren
und vor sich hin tanzen. Das sind für mich wichtige
und spannende Ereignisse und vor allem: Diese
Ergebnisse kommen aus der puren Malerei und eben
nicht mehr aus der Perspektive oder sonst was …
ja, und dabei begreife ich dann auch meine Verabschiedung
von der naturalistischen Illusion, denn ich
bin wohl gerade dabei, meine eigenen Bildformeln
zu erstellen.
UJB: Du sagtest ja schon einmal, dass dir die Stilleben
die Möglichkeit der Entwicklung einer eigenen
Sprache eröffnen.
GD: Ja, es ist dieses Phänomen der eigenen Gesetzgebung.
Sie richtet sich auf die im besten Falle
geschlossene Komposition, die umso perfekter ist, je
mehr sie im farblichen „Dreier-Rhythmus“ gemalt
ist. Vielleicht werde ich bald dahin kommen, dass
ich mir über diesen Dreier-Rhythmus meine eigenen
Bildformeln aufstelle, beziehungsweise eine eigene
Bildsprache für solche Dinge wie Fläche und Dreidimensionalität,
wie Harmonie und Disharmonie,
Bewegung oder Stille im Bild entwickle. Aber gleichzeitig
bin ich mir auch noch gar nicht sicher, ob ich
das überhaupt möchte … vielleicht spinne ich auch.
Freitag Abend, 7. Oktober 2011:
Ein nächtlicher Waldbrand ist überraschend ausgebrochen
– in den Bergen um die Region Calci, östlich
von Pisa, direkt an Montemagno und Trepini tobt
eine heftige Feuerwand mit ihren rasenden Ausläufern
bis nur wenige Meter vors Haus der Donnaloias.
Nach umfassenden Löscharbeiten der Feuerwehr
sowie der ortsansässigen Bauern und Dorfbewohner
in den folgenden Tagen, gelang die Wiederaufnahme
des Gesprächs nur schleppend und „unter Einfluss“.
9. Oktober
UJB: Wie geht es dir? Ich glaube, wir riechen
immer noch nach Rauch und Ruß. Die letzten zwei
Tage, vor allem die „Feuernacht“ kommen einem
schon sehr unwirklich vor.
GD: Ja, ein Alptraum. Wir haben Glück gehabt –
das Haus steht und alle sind unversehrt.
UJB: Geschlafen hast du ja eigentlich durch die
unentwegten Lösch-Manöver so gut wie gar nicht.
Wollen wir trotzdem weitermachen?
GD: Aber natürlich! Diesen feurigen Adrenalin-
Stoß lassen wir doch jetzt nicht ungenutzt.
UJB: Nun denn, dann bleiben wir doch gleich mal
beim Licht. Als Maler vollziehst du ja einen ziemlichen
Spagat in deinem Bestreben, die Gegenstände
einerseits verlassen zu wollen und andererseits dann
wieder an ihrer realistischen Erscheinungsform zu
feilen. Du untersuchst konkrete Schemata von Form
und Farbe, pflegst die Flächen und ihr Eigenleben,
während du jedoch gleichzeitig die Gesetze von
Licht und Schatten an Gegenständen analysierst.
Du sprichst zuweilen von Goethes Farbenlehre, den
Theorien vom gebrochenen Licht und den farblichen
Abstufungen von Schattenwürfen.
GD: Ja, daran versuche ich mich immer wieder.
Ich kann auch nicht behaupten, dass ich Goethes
Farbenlehre voll und ganz verstehe. Ich halte mich
zum Beispiel gerne und lange im Innenbereich von
Kirchen auf. Durch die farbigen Fenster dort kommen
Schatten und Lichtbrechungen ins Spiel, die
von den Architekten selbst so konzipiert wurden.
Da kommt mir jedes Mal die Gänsehaut, wenn ich
das betrachte. Für meine Malerei ist es interessant,
zu untersuchen, wie ein gefärbter Schatten entsteht
und wie er in rötlichen oder bläulichen Tönen ein
Bild variieren kann. Dazu hatte ich dann diese Feder
( … kramt eine vereinzelte Feder unter einer Menge
von Farbtuben und Pinseln vom Ateliertisch hervor),
eingeklemmt in einen Stein, vor mir aufgebaut und
mit unterschiedlich inszenierten Lichtverhältnissen
untersucht, welche Schatten sie wirft. Da kamen
dann bis zu drei farblich variierende Schattenversionen
heraus – an ein und demselben Gegenstand!
Das muss man sich mal vorstellen – ich habe es mir
ja auch im wahrsten Sinne des Wortes vorgestellt.
Das ist alles erklärbar und doch ist es ein Wunder.
Ich bin aber der Meinung, dass ich mit dieser Arbeit
weniger am Gegenstand klebe, als vielmehr dabei
bin Licht, Raum und Zeit wirklich zu begreifen.
Für mich sind das auch weniger Dimensionen, sondern
vielmehr Energien. Dass sie existieren, ist der
Grund warum ich Maler bin. Es gibt eine versteckte
Existenz aller Dinge, die durch Malerei freigelegt
werden kann. Gleichzeitig trägt die Malerei eine
eigene Ur-Energie, einen Code in sich, sozusagen
die DNA der Malerei. Indem ich male, schaue ich in
die Malerei hinein. Ich kommuniziere, wenn man es
so nennen darf, mit ihrem Erbgut. Wenn ich male,
kommt es mir oft vor wie ein Dialog. Als Maler
kommst du im Verlaufe deiner Arbeit weiter und
weiter hinein – so, wie du ein Mikroskop immer
schärfer stellst und die einzelnen Mikroben oder
Bakterien letztlich so groß und so sichtbar sind, dass
sie dir wie Partner erscheinen. Meine Farbflächen
sind vergleichsweise auch mikroskopische, kleine
Teile einer übergeordneten, großen Bewegung.
Unter diesem Aspekt schaue ich mir auch Bilder
anderer Maler an und frage mich oft, hat sich deroder
diejenige mit Goethes Farbenlehre auseinandergesetzt
… und weiterhin frage ich mich auch: sind es
jetzt Wink- oder Summ-Bilder.
UJB: Was sind denn Wink-Bilder und Summ-
Bilder?
GD: (lacht ziemlich verschmitzt, hebt ansatzweise
den Zeigefinger) Ja, das sind Begriffe aus meinem
ganz persönlichen Lexikon. Diesen Ausdruck habe
ich mir irgendwann einmal angeeignet – oder besser,
auf die Malerei übertragen. Ein Freund erklärte mir
vor Jahren einmal den Unterschied zwischen Winkund
Summ-Nahrung. Das fand ich sehr interessant:
Pommes frites sind zum Beispiel Wink-Nahrung, das
heißt Nahrung, die sich Platz verschaffen muss. Sie
winkt dir zu und ruft „hallo, nimm mich, iss mich,
ich bin gut gemacht und schmecke dir!“ Ein Apfel
oder eine Traube hingegen entsprechen eher der
Summ-Nahrung. Ihre Energie vibriert leise, ist aus
dem Licht erwachsen, trägt die Gezeiten in sich und
erzeugt Schwingungen in dir. Sie wahrzunehmen
erfordert schon mehr Sensibilität.
Ich hab das damals intuitiv auf die Malerei übertragen.
Ohne es werten zu wollen, aber es gibt so
unendlich viele Bilder heute, die dir zurufen „Ich bin
es! Das ist es! Nimm mich!“ Laut-starke Bilder … ,
ich habe mich aber im Laufe meiner Arbeit entschlossen,
Bilder zu malen, die zu einer älteren
Welt der Malerei gehören, beziehungsweise sich mit
dieser dann wieder aufs Neue auseinandersetzen. Ich
sehe das nicht als einen Rückzug innerhalb der Malerei
an sondern als zeitgenössisch geprägte Herausforderung.
Nicht ohne Grund wählte ich wohl
gerade Stillleben oder Schattenbilder – wenn du sie
anschaust, braucht es schon ein paar Minuten mehr,
denn auf den ersten Blick ist das ja nichts Neues,
es erinnert an Gesehenes, und doch tritt dann aber
bei näherem Hinsehen eine Weiterentwicklung, die
Fortführung dessen, was bekannt war, zu tage … im
besten Falle, so hoffe ich.
UJB: Du meinst also, das letzte Bild ist noch lange
nicht gemalt?
GD: Auf jeden Fall. Man kann dazu verschiedener
Meinung sein und diesbezügliche Diskussionen
habe ich ja durchaus immer wieder mit meinen Kollegen.
Ich bin nicht daran interessiert, das Alphabet
neu zu erfinden, sondern mich in einer historisch
gewachsenen Sprache weiter zu entwickeln. Mit
Verlaub, das erscheint mir heutzutage als weit weniger
„abgelutscht“. Und besteht nicht genau darin
auch Rebellion? Gegen den Strom zu malen, indem
man das Bekannte befragt? Das ist natürlich keine
„schnelle Welt“. Da ich meine Malerei als einen
fragenden Akt begreife, muss ich gleichzeitig auf
eine Antwort hinarbeiten … und wenn ich dann zum
Beispiel daran bin, die Farbflächen zu pflegen, hat es
auch damit zu tun, dass ich die Zeit still halte, nämlich
um mir bewusst zu werden: Wo ist mein Platz …
inmitten dieses malerischen Universums.
UJB: Das hört sich jetzt sehr strategisch an – also
doch ein neues Alphabet erfinden?
GD: Nein, durchaus nicht. Diesen Platz im
„malerischen Universum“ - vielleicht ein bisschen
pathetisch formuliert - kann ich ja erst dann beanspruchen,
wenn es mir tatsächlich gelingt, einem
Bild „Seele einzuhauchen“. Es stellt sich dabei auch
nicht die Frage „wo ist mein Platz?“ sondern „gibt
es überhaupt einen Platz?“. Im Übrigen ist diese
Arbeit des „Herantastens“ durchaus auch ein körperlicher
Vorgang … körperlich Seele einhauchen.
Die technischen Tricks und Erkenntnisse sind ja nur
relativ wichtig, also sekundär. Ich glaube, wirkliche
Dialoge sind immer geprägt von der Notwendigkeit
des gegenseitigen Austauschs, von Respekt und
Berührung – was nicht nur eine geistige Haltung
sondern auch körperlichen Einsatz erfordert. Und
wenn dies alles zusammen ineinander greift, ist es
im Ergebnis eine Seelen-Berührung – die für mich im
Bilde durchaus ablesbar ist. Das heißt, Malerei hat
immer auch etwas mit Erschaffung zu tun.
(…lacht) Markus Lüpertz hat ja auch einmal gesagt,
die Malerei hätte dem lieben Gott geholfen, die Welt
zu erschaffen. Da steckt zwar Polemik drin aber
auch ein „heiliger Ernst“, wenn man es so nennen
darf - ich sehe es jedenfalls auch so.
10. Oktober 2011
UJB: Wie kam es zu deiner Bekanntschaft mit
Markus Lüpertz?
GD: Das begann vor sieben Jahren, meine Frau
Moni und ich waren gerade dabei hier in Montemagno
unser Haus aufzubauen. Zu dieser Zeit erfuhr
ich, dass Markus Lüpertz in der Kunstakademie Bad
Reichenhall unterrichtete. Irgendwie war ich ihm
ja schon immer auf der Fährte und ich habe mich
dann sofort dort eingeschrieben. Dieses Jahr dort
war meine erste Konfrontation mit dem „Akademischen“.
Ich malte und zeichnete ausschließlich Akte.
Anschließend bewarb ich mich in Carrara und wurde
angenommen, nächstes Jahr schließe ich dort ab,
unter anderem mit „meinem“ Thema, dem Sektionismus5.
Gleichzeitig habe ich den Kontakt zu den
Künstlern, die ich durch Markus Lüpertz kennengelernt
habe, gehalten, was mich sehr freut, denn ich
merkte, dass es durchaus ein gegenseitiges Interesse
an der Arbeit gibt. Die Gespräche über Kunst haben
mich sehr weiter gebracht und tun es noch immer.
So kam es dann auch über die Jahre, dass ich für
Markus Lüpertz die ersten Skulpturen goss.
UJB: Eure Treffen beziehungsweise Gespräche
finden unter anderem auch hier in Italien, in der
Toskana statt. Dass es dabei wohl auch um alte Malerei,
um italienische Renaissance geht, versteht sich
von selbst. Mich würde interessieren, welcher deutsche
Diskurs eine Rolle spielt. Du bist ja Deutsch-
Italiener, welche Tradition und welche Strömungen,
bis hin in die heutige Zeit, haben dich denn geprägt?
GD: Natürlich hat mich in erster Linie die deutsche
Malerei geprägt, gar keine Frage. Darin steckt
ja auch der Konflikt in meiner Malerei, da ist oft
etwas „Unleserliches“, Störrisches oder Fremdes
drin, was auf der anderen Seite aber auch wieder
eine Spannung ausmacht, die ich nicht verwerfen
will. Meine Bilder thematisieren ja teilweise auch
diesen deutsch-italienischen Konflikt. In der alten
Kunst jedenfalls beginnt mein Interesse wohl bei
Caspar David Friedrich, oder sagen wir besser, ab
der Romantik hat es mich ganz persönlich eben gepackt.
Und obwohl die italienische alte Kunst über
allem schwebt und in der klassischen Moderne zum
Beispiel Positionen wie die von De Chirico und Morandi
immer noch hoch interessant sind für mich,
so ist es aber eben doch das Expressive und später
Neo-Expressive, was mich hauptsächlich geprägt
hat. Ich bin eben ein uneheliches Kind der italienischen
Transavantgarde und der Wilden Malerei.
UJB: Aber seitdem ist ja nun auch schon einige
Zeit vergangen.
GD: Natürlich interessieren mich, wenn wir
jetzt vom aktuellen Diskurs ausgehen, Künstler wie
Jonathan Meese oder Neo Rauch sehr – es ist auch
wichtig für mich, in Gesprächen mit meinen deutschen
Kollegen zu erfahren, wie das zur Zeit diskutiert
wird. Aber es ist wohl offenkundig, dass ich
mit meiner Arbeit dann doch einer anderen Fraktion
angehöre.
UJB: Aber auch das Expressive hast du ja schon
seit einiger Zeit verlassen … Wenn man sich hier im
Atelier umschaut, dann arbeitest du doch sehr intensiv
an eher ruhigen, abstrakten Formulierungen.
Dein „Pflegen der Farbflächen“, wie du es nennst,
sticht einem hier an vielen, noch nicht vollendeten
Bildern immer wieder ins Auge. Irgendwie herrscht
hier eine Atmosphäre der stillen Spannung, des
Übergangs, … so etwas wie die Ruhe vor dem Sturm.
GD: Das mag wohl zutreffen. Das latente Pflegen
der Flächen ist auch die Unternehmung einer Frage
an mich, nämlich, … könnte mich dieses Farb- und
Formen-Studium unter Umständen dahin bringen,
letztlich eine Leinwand nur noch rot zu malen
… und vor allem, ginge das für mich überhaupt?
Nennen wir es, diese Momente mit mir und der
Leinwand, außergewöhnliche Momente,
die sich nur nach längerer Arbeit einstellen
(längere Pause, schmunzelt), … dieses Gefühl, dass
ich die Antenne auf Gott gepeilt kriege, … sehr
pathetisch, kannst es aber trotzdem so stehen lassen.
Vielleicht ist es wie eine Sucht auf die ich da immer
wieder zusteuere, doch es ist ein wichtiger, klärender
Prozess in der Station meines jeweiligen Tuns. Das
ist mir erst richtig bewusst geworden, als ich Maler
kennen lernte, die dieselbe Krankheit haben. Auf
jeden Fall meine ich den Kontakt mit dieser gigantischen
Energie, die sich einstellen kann, wenn ich
begreife, dass es mir im Prozess des Malens wohl
gelingt versteckte Existenzen freizulegen – vibrierende,
sich abgrenzende oder voluminöse Energien, die
im Resultat dann eben nicht dem Zufall zuzuordnen
sind.
Ich war ja immer sehr misstrauisch gegenüber
extremen Vereinfachungen, ich meine diese totale
Reduktion in der Malerei, bis hin zum Non-Figurativen.
Auch jetzt noch traue ich vielen konkreten
Positionen nicht immer, es peitscht mich nicht so
direkt an. Ich muss es verstehen und den Weg dahin
nachvollziehen können. Ich muss es als Ergebnis
betrachten können, muss den Himmel und die Luft
vom Boden aus spüren und es begreifen – eben von
dort, wo mein Stand ist.
UJB: Dann sollten wir unser Gespräch zum
Stand der Dinge im nächsten Sommer unbedingt
fortsetzen. Eine „läuternde Feuernacht“ brauchen
wir dann aber bitte nicht mehr. Ich freue mich auf
weitere neue Bilder von dir und bedanke mich sehr
herzlich für das Gespräch.
GD: Ja gerne, vielen Dank – und wie gesagt,
ohne Feuernacht dann …
1 Premio Combat Prize:
Preisausschreiben für Künstler, zur Förderung von zeitgenössischer Kunst, ausgelobt vom Kulturinstitut Blob ART, Livorno. Der Premio Combat Prize umfasst drei Sektionen: Malerei, Graphik
und Photographie. Die Jury sieht für jeweils einen aus diesen drei Feldern nominierten Künstler die Realisation einer Ausstellung, die Publikation eines Katalogs und die Verleihung von drei
Geldpreisen sowie ein Stipendium vor.
2 Bergpfad Montemagno: Bestückt mit Stein- und Holzskulpturen kunstvoll angelegter Pfad, der sich direkt an Montemagno nördlich den Berg hinauf schlängelt. Dieses verwunschene wie
relativ unbekannte Kleinod, ganz im Sinne eines Gesamtkunstwerks von Kunst und Natur, geht zurück auf zwei im Dorf ansässige alte Brüder (einer bereits verstorben), die ihr Leben, im Sinne
eines neuzeitlichen „Mystikertums“, alchemistischen Studien sowie spirituell geprägten Naturbeobachtungen widmeten und dabei ihren Berg in liebevollem Respekt vor der Schöpfung über
Jahrzehnte hin angelegt und kultiviert haben.
3 Alte, heidnische Tradition aus Süditalien, die nicht allein das Gute sondern vor allem das Böse beschwört. Sie besagt unter anderem, wer Böses getan hat, riskiert von einer Tarantel
gestochen zu werden und dabei in Tanzekstase zu verfallen, und das über Jahrzehnte hinweg oder auch ein ganzes Leben lang. Zu einem kleinen Dorf (zwischen Brindisi und Lecce), eine
Art Woodstock dieser Bewegung, reisen alle angeblich Befallene mit Verwandten und Anverwandten an, um sich dort einer Heilung zu unterziehen, indem sie bis in die Nacht tanzen, sich teilweise
ausschließlich drehen, spucken und schreien. Daher kommt die Tarantella-Musik. Es gibt regelrechte Teufelsaustreiber, eine Gruppe von drei Personen, die teilweise tagelang Tamburin,
Geige und Harmonium spielen, um die „verfluchte Person“ vom Teufel zu befreien.
4 Hermann Albert, Maler, geb. 1937 in Ansbach, Deutschland, lebt in Ronzano / Italien und Berlin. Seine Arbeiten sind gekennzeichnet von der Wiedereinsetzung der Traditionen der Neuen
Sachlichkeit und des Expressionismus. Professur an der Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig
5 Der 2007 von Giuseppe Donnaloia gewählte Terminus „Sektionismus“ bezeichnet einen von ihm selbst entwickelten Malstil, der verschiedene Techniken und Stile auf ein- und derselben
Leinwand schichtenweise im Bild vereint.
Translation - Italian Giuseppe Donnaloia e Ulrike Jagla-Blankenburg
Una conversazione a Montemagno, 04 ottobre 2011
UJB: Pino, di recente un tuo lavoro ha suscitato
molta attenzione. Per esso hai ottenuto il Premio
Combat 2011, nella sezione pittura1.
GD: Sì, «Settimo II». Nel frattempo si sono
aggiunti altri tre quadri alla serie, tutti hanno come
base questo stesso paesaggio.
UJB: È un quadro misterioso, mischia varie tecniche
e livelli di percezione, a prima vista ti inquieta.
Chi lo guarda cerca di capire la scena ma non ci
riesce subito.
GD: Stai parlando della costruzione ramificata,
quasi astratta, con delle macchie di colore al centro
che s’incontrano con una figura pura nel primo piano?
UJB: Sì. Uno è piuttosto sopraffatto dal quadro,
non pensi? Rimani quasi incredulo di fronte a quello
che vedi. Si mischia il naturalismo con l’astratto e in
più la divergenza dei livelli di percezione non resta
confinata allo stile. Il piano intermedio e lo sfondo
appaiono come costruiti sulla base di una fotografia,
di un modello. La figura sdraiata in primo piano
invece si presenta come una scultura di pietra che è
stata sovraesposta fotograficamente. Infine su tutto
questo incombe l’aria di una quinta surreale. È
veramente molto complesso, ma allo stesso tempo
il quadro sembra eseguito «di getto»… è un lavoro
molto statico, molto desueto, per chi ha seguito lo
sviluppo delle tue opere durante gli anni passati
questa è memorabile.
GD: (ride) Ecco, «memorabile» mi sembra un
ottimo punto di partenza. La sdraiata l’ho fatta in
maniera tale che sembra un’immagine invecchiata –
come succede alle vecchie fotografie sbiadite. In un
certo senso questa idea fa parte delle mie ultime grisaglie
del 2008 che dovevano imitare le foto ingiallite.
La scena, o meglio l’angolatura che rappresento
qui in primo piano, esiste, è scurrile, esattamente
così. Ogni giorno vedo queste figure femminili, cioè
le sculture sdraiate, proprio da quest’angolatura, in
questa precisa maniera, quando prendo il sentiero
di montagna2 vicino casa nostra per andare nel mio
studio. Queste donne scolpite nella pietra, seminate
lungo la via, mi fanno quasi pensare alle figure dei
sarcofagi, in ogni caso per me sono connotate dalla
presenza della morte. Al contrario, alla mia figura
ho dato un aspetto estatico che a sua volta riprende
una serie di quadri sul tema del «tarantismo»
che ho fatto tre anni fa3 . Per un bel po’ di tempo
questo tema mi ha affascinato molto, ma per questo
quadro non è particolarmente rilevante. Per me era
più importante il quadro nel quadro, la composizione
geometrica, quella delle macchie di colore che
alla fine dovrebbero costituire una sorta di pellicola
astratta..
UJB: Che cosa intendi per «quadro nel quadro»?
GD: Per me questo è un tema importante. Nel
mio caso questo fenomeno del quadro nel quadro
o, detto più concretamente, dell’immagine di
un quadro ha una lunga storia. È da poco che ho
concluso il processo di liberarmi del mio personale
realismo, l’ho fatto, per così dire, passo dopo passo.
Ed è stato un progresso fondamentale. C’è stata una
volta in cui mi sono reso conto che mi ero costruito
una specie di gabbia dorata di naturalismo figurativo.
Quasi tutti i quadri che facevo sembravano delle
fotografie. Il loro apice era «Siria Sudan», del 2009.
Quando Hermann Albert l’ha vista mi ha detto4: «È
magnifica, ne puoi essere fiero, felice di aver creato
un’opera del genere, vai avanti così … non lascerai
più questa strada. È la tua pittura questa!».
Ma ho pensato: hai capito, sembra che ti sei costruito
la tua bara! In seguito ho cominciato a farmi
spazio, in maniera abbastanza insolita. Ho iniziato
a fare degli schizzi grossolani, liberi, a pastello,
avendo come modello le mie opere. In questo caso
sul modello di «Siria Sudan», quella che Albert
aveva lodato proprio per via del suo realismo. Poi
da questi miei schizzi astratti ho tratto la base di
dipinti a olio. In questo modo ho potuto rendere un
(mio) modello astratto in maniera precisa e naturale.
Allora sono riuscito, da un lato, ad accontentare la
mia smania di realismo e, dall’altro, ho raggiunto un
risultato che non era più in nessun modo un quadro
realistico. Ho dipinto un (mio) quadro sulla base di
un (mio) schizzo tratto da un (mio) quadro. Sembra
che abbia avuto bisogno di questo stratagemma. Era
un trucco, non è vero?
UJB: Penso proprio di sì. Se punti su una cosa
specifica capita di imbattersi in limiti. Allora uno poi
si trova in queste situazioni difficili in cui ti viene
una certa avversione … e allora ti cerchi una via
d’uscita … per te evidentemente si trattava di aggirare
la propria personalità.
GD: Sì e durante la mia emancipazione mi sono
concentrato sempre di più sulle composizioni delle
macchie di colore e questo ha accelerato veramente
il mio distanziarmi dal naturalismo… È stato tutto
molto eccitante.
UJB: Attualmente stai lavorando molto intensamente
per sviluppare ancora questa distanza. Sembra
che tu abbia intrapreso un viaggio. Sai già dove ti
porterà?
GD: Beh, un po’ di rischio ci vuole, non credi?
Diciamo che non bisogna andare completamente
verso un astrattismo sempre più forte, più calcolato.
Sicuramente non voglio vincolare né me, né il
quadro. Bisogna prendere sempre nuove decisioni.
Proprio «Settimo II» mostra questa dicotomia che
da un lato è intenzionale ma che testimonia anche
delle fasi di sviluppo. Vorrei mantenermi libero,
vorrei combinare e porre dei limiti come mi piace.
Lavorare in questo modo non è però tanto facile
perché non avviene né indiscriminatamente né senza
motivo.
UJB: La superficialità astratta delle macchie di
colore e le connessioni che si stabiliscono tra di loro,
tutto ciò sta in forte contrasto con l’isolamento della
figura rappresentata realisticamente. Come unica
rappresentazione quasi isolata, essa si apre presentando
un lato interiore come se fosse un vaso. Col
suo volume e il suo corpo vuole affermarsi contro il
resto che non le appartiene, che è privo di spazialità.
GD: E comunque l’astrazione del paesaggio
talvolta mi riesce troppo realistica. … il fatto che
alla fine ho usato soltanto tre o quattro tonalità per
le macchie di colore deriva da decisioni che ho preso
nel mentre. Ho dipinto prima la figura sdraiata, poi
l’ho ricoperta per fare il resto che, come dici tu,
«non le appartiene».
Alla fine è sempre la stessa cosa, cominci con
un’idea e sei libero, ma poi il dipinto inizia a metterti
sotto pressione. Se vuoi concludere il tuo lavoro
autonomamente devi affrontare queste domande che
ti pone il quadro e anche la loro storia e in tutto
questo devi star attento a non perderti.
UJB: Mi sembra tutto come un giallo – nascondere,
scoprire, seguire le tracce, attendere, combinare –
e raggiungere un lieto fine.
GD: (porta due bicchieri di vino dalla cucina)
Ci vuole un po’ d’impegno e di sicuro è avvincente,
o no? Comunque, un lieto fine non è affatto scontato.
5 ottobre 2011
UJB: Torniamo alla serie «Siria Sudan» (2009).
Assume un ruolo di rilievo perché con questa hai
incominciato a smontare gradualmente il tuo realismo.
Il primo quadro – realistico – presenta una
donna che indossa un kimono dai colori accesi con
dei cavalli. Seguono delle varianti progressivamente
più astratte. Ieri hai già descritto lo stratagemma che
hai applicato: fai dei disegni sempre più grossolani
del quadro e poi ne fai dipinti a olio.
GD: Sì, bisognava andar avanti e nel mentre
dovevo trovare anche una strada adatta a me.
L’affermazione di Albert mi aveva fatto piacere ma
mi ero quasi fatto prendere dal panico. Con la mia
precisione non volevo finire così presto su una via a
senso unico. Anche in futuro vorrei lavorare col figurativo
ma in base a decisioni ben riflettute e inoltre
non si deve manifestare come il mio marchio. Se si
pensa a una sicurezza nella pittura per me la si può
trovare soltanto in questo contesto. Non cerco di
creare una mia personalità, ma voglio ricavare dalla
pittura le mie esperienze e le mie riflessioni, lungo
tutta la mia vita. Proprio per questo la mia strada
verso l’astrazione è fatta di tappe.
L’astrazione per me è una deformazione positiva.
Per poter decollare ho bisogno di stare coi piedi per
terra. Non faccio parte di quei pittori che finiscono
dritti nel non-figurativo. Provengo da un ambiente
del tutto diverso, perché per la mia idea del figurativo
sono io il responsabile. Per ripeterlo ancora una
volta, adesso non voglio essere un pittore astratto.
Per il momento sto smontando le mie regole naturalistiche
forse proprio per analizzare in particolare la
costruzione figurativa a livello fenomenologico.
UJB: La coerente conseguenza di questo è una
serie di nature morte. Finora non si erano mai visti
tuoi quadri di questo tipo. L’effetto bidimensionale
è estremizzato, non c’è sviluppo di alcuna spazialità,
in compenso invece un’immensa concentrazione
di colore … e in più sono nature morte, anche nel
francese si dice «nature morte» cioè la natura «morta
». Non potrebbe sembrare come una richiesta che
fai a te stesso, il punto di partenza da cui hai cominciato
a eliminare il tuo naturalismo?
GD: Può essere… questo è un approccio molto
psicologico, ma rispetto alla serie «Siria Sudan» c’è
un’altra rottura ancora, tra le due sono trascorsi
due anni. Per le nature morte ho usato direttamente
degli oggetti come modelli, non ho più preso modelli
pittorici. Per fare questo ho montato questi oggetti
nell’atelier, ma dopo poco non li guardavo più.
Inserisco le forme nel quadro seguendo l’intuito,
quindi non mi posso sbagliare nel dipingere, ma
nelle nature morte mi sono focalizzato sulla composizione
e sul supporto con più forza che mai. In
ultima analisi non facevo altro che riflettere su come
forma e colore si comportano l’una verso l’altro,
rielaborando le superfici ripetutamente. Aspetti
come la prospettiva o, uno dei miei temi preferiti,
catturare continuamente luce e ambre – tutto questo
diventava senza significato. Non voglio esagerare
ma trovo eccitante vedere come le macchie di colore
e le sovrapposizioni si possono sviluppare, tanto
che sembra che stiano vibrando, ballando. Questi
momenti per me sono importanti e interessanti e
soprattutto i risultati provengono dalla pura pittura,
non dalla prospettiva o altro …. In questi momenti
capisco anche che mi sono separato dall’illusionismo
naturalistico, mi sembra che io sia in procinto a costruire
delle formuli personali forma dell’immagine.
UJB: Avevi già detto che la natura morta ti dà la
possibilità di sviluppare un tuo linguaggio.
GD: Sì, c’è questo fenomeno delle leggi autonome:
queste regolano una composizione che nel
migliore dei casi è chiusa e che si presenta tanto più
perfetta quanto più è fatta col triplo ritmo del colore.
Forse fra poco sarò arrivato al punto di creare
una mia personale forma dell’immagine sulla base di
questo ritmo, o meglio ancora, al punto di aver trovato
un mio linguaggio per aspetti come bidimensionalità
e tridimensionalità, armonia e disarmonia,
movimento e quiete nell’opera. Ma in un certo senso
non sono ancora certo se proprio ci voglio arrivare
… forse sono un po’ pazzo.
Venerdì sera, 7 ottobre 2011:
All’improvviso s’è incendiato il bosco, i fuochi sono
sulle colline del Comune di Calci, a est di Pisa,
proprio a Montemagno e Tre Pini, arrivando a pochi
metri di distanza dalla casa dei Donnaloia. Dopo
lunghe ore di lavoro dei pompieri, dei contadini e
degli abitanti locali per spegnere l’incendio è possibile
riprendere il discorso soltanto lentamente e
ancora con il pensiero all’accaduto.
9 ottobre 2011
UJB: Come stai? Penso che tutti noi siamo ancora
impregnati di fumo e fuliggine. Le due notti passate,
soprattutto quella dell’incendio, mi appaiono veramente
poco reali.
GD: Sì, è stato un incubo. Siamo stati fortunati,
la casa è a posto e nessuno di noi è ferito.
UJB: A causa del continuo impegno per domare
le fiamme non hai dormito quasi per niente. Ti va
comunque di continuare?
GD: Ma certo, bisogna sfruttare questa carica
adrenalinica che abbiamo ora.
UJB: Allora rimaniamo sul tema della luce. Come
pittore compi un grande acrobazia: da un lato ti
vorresti liberare dagli oggetti, dall’altro stai perfezionando
la loro apparenza realistica. Stai indagando
gli schemi di forma e colore, lavori sulle superfici e
sulla loro indipendenza, mentre stai anche analizzando
le leggi di luce e ombra sugli oggetti. Ogni
tanto parli della teoria dei colori di Goethe, delle
teorie sulla rifrazione della luce e delle variazioni di
colore delle ombre.
GD: Sì, sono temi che mi prendono ogni volta
nuovamente. Non posso dire di comprendere fino
in fondo la teoria dei colori di Goethe. Per esempio
mi piace molto stare all’interno delle chiese, spesso
ci rimango per molto tempo. Attraverso le finestre
colorate si creano ombre e rifrazioni di luce che gli
stessi architetti hanno concepito in questo modo. Mi
viene la pelle d’oca ogni volta che le vedo. Per la mia
pittura è interessante chiedermi come nascono le
ombre colorate, come possono far variare un dipinto
con tonalità rosse o blu. Avevo (dalla sua tavola
nell’atelier cerca e trova una piuma tra il mucchio
di tubetti di colore e pennelli) questa piuma che ho
messo su una pietra, me la sono posta davanti e l’ho
osservata sotto divergenti condizioni di luce che
ho creato, per vedere come fosse l’ombra. Si sono
viste ombre fino a tre tonalità diverse – sempre sullo
stesso oggetto! Immaginati, e in effetti me lo sono
immaginato. Tutto ciò si può spiegare ma rimane
comunque un miracolo.
Sono comunque convinto che con questi esperimenti
non sono troppo attaccato all’oggetto, in realtà si
tratta di capire la luce, lo spazio e il tempo. Per me
non sono tanto delle dimensioni, piuttosto direi che
sono delle energie. La loro esistenza è anche
il motivo per cui sono pittore. È la pittura che ti
permette di scoprire questa esistenza nascosta di tutte
le cose. Al tempo stesso la pittura possiede anche
una forma di energia … un codice, una forma di
DNA pittorico. Dipingendo posso guardare dentro
la pittura. Comunico, se posso dirlo, con il patrimonio
genetico della pittura. Quando dipingo spesso
mi sembra di stare dialogando. Come pittore entri
sempre più nel tuo lavoro quando lo crei, è come
quando metti a fuoco un microscopio, e vedi come i
singoli batteri e microbi sono alla fine grandi come
se fossero i tuoi compagni. A confronto anche i miei
campi di colore sono pezzi piccoli, microscopici,
all’interno di un movimento più grande.
Da questo punto di vista guardo anche le opere di
altri artisti e spesso mi chiedo se questo o quella si
sono occupati della teoria dei colori di Goethe … mi
chiedo anche se si tratta di quadri che accennano o
quadri che vibrano.
UJB: Che cosa sono questi quadri che accennano
o vibrano?
GD: (sorride ammiccando e accenna ad alzare
l’indice): Questi sono termini dal mio lessico personale.
Un giorno me ne sono appropriato o meglio
ancora li ho applicati alla pittura. Un mio amico
anni fa mi ha spiegato la differenza tra il cibo che
accenna e il cibo che vibra. L’ho trovato molto
interessante. Le patate fritte per esempio accennano,
cioè hanno bisogno di attirare l’attenzione su di se.
Ti fanno segno e ti chiamano: «Ciaooo, prendimi,
mangiami, sono di qualità e ti piaccio». Una mela
o dell’uva invece sono del cibo che vibra, hanno
un’energia che vibra leggermente, sono nate dalla
luce, appartengono alle maree ed evocano in te delle
vibrazioni. Percepirle richiede molta più sensibilità.
L’ho applicato in maniera intuitiva alla pittura. Senza
voler giudicare devo dire che oggigiorno ci sono
innumerevoli quadri che ti chiamano «Guarda, sono
io! Questo è l’assoluto! Prendimi!» Sono quadri rumorosi…
Nel corso del mio lavoro ho deciso di fare
dei quadri che invece appartengono a un mondo più
antico della pittura, o che lo indagano in continuazione.
Non lo considero un rifugio all’interno della
pittura ma come una sfida coniata dall’attualità.
Probabilmente non è per niente casuale che ho scelto
di fare nature morte o anche dipinti di ombre – se
guardi questi quadri ci vuole un po’ di tempo in più,
perché a prima vista non vedi niente di nuovo. Tutto
ricorda cose già viste e solo guardando più da vicino
si percepisce un ulteriore sviluppo, una continuazione
di quello che è noto … almeno spero.
UJB: Allora pensi che l’ultima parola non sia
ancora detta?
GD: Certamente. Se ne possono avere opinioni
differenti e ne discuto ripetutamente anche
con i miei colleghi. Non mi interessa reinventare
l’alfabeto, ma vorrei crescere all’interno di un linguaggio
sviluppatosi storicamente. Con tutto il rispetto
questo mi pare oggi molto meno sfruttato. E poi,
non è proprio questa la ribellione? Lavorare contro
corrente perché indaghi quello che è già noto?
Certo, non è un mondo «veloce». Considerato che
intendo la mia pittura come un’indagine devo lavorare
verso una risposta …. e quindi se poi mi trovo a
occuparmi delle superfici di colore lo faccio anche
perché freno il tempo, per rendermi conto dove sia il
mio posto… all’interno di questo universo pittorico.
UJB: A me sembra che ci sia molta strategia, magari
si tratta comunque dell’invenzione di un nuovo
alfabeto?
GD: No, per niente. Questo posto nell’ «universo
pittorico» – forse l’espressione è un po’ retorica
– lo posso richiedere soltanto se riesco a «dare
un’anima» ai miei quadri. La domanda tra l’altro
non è «dov’è il mio posto?» ma piuttosto «c’è posto?
». A proposito, quel processo di avvicinamento
ha anche un aspetto fisico …. dare l’anima tramite il
corpo. I trucchi tecnici e le riflessioni sono importanti
soltanto relativamente, sono secondari. Credo
che ogni vero dialogo sia determinato dalla necessità
di scambio reciproco, di rispetto e di contatto – tutto
ciò richiede non soltanto un’inclinazione mentale
ma anche un coinvolgimento fisico. Se tutto agisce
insieme il risultato è un contatto delle anime che,
secondo me, è percepibile nel quadro. Significa che
la pittura ha sempre a che fare con la creazione.
(sorride) Markus Lüpertz ha già detto una volta che
il pittore ha dato una mano a Dio a creare il mondo.
C’è della polemica ma anche della «sacra serietà» se
mi è permesso dirlo – e io pure credo che sia così.
10 ottobre 2011
UJB: Come vi siete conosciuti tu e
Markus Lüpertz?
GD: Tutto è cominciato sette anni fa, quando
con mia moglie Moni stavamo ristrutturando questa
casa qui a Montemagno. All’epoca ho saputo che
Markus Lüpertz insegnava alla Kunstakademie
Bad Reichenhall. In qualche modo l’avevo sempre
tenuto d’occhio e allora mi sono iscritto subito
lì. Quell’anno era il mio primo confronto con
«il mondo accademico». Ho dipinto e disegnato
esculsivamente nudi. In seguito mi sono candidato
all’Accademia di Belle Arti di Carrara, presso
il professor Omar Galliani, e mi hanno accettato,
l’anno prossimo dovrei finire gli studi lì, in parte
anche col “mio” tema – il sezionismo. Parallelamente
ho mantenuto i rapporti con gli artisti che ho
conosciuto tramite Markus Lüpertz e questo mi fa
molto piacere, sento questo interesse reciproco per
il lavoro dell’altro. Le nostre conversazioni sull’arte
mi hanno fatto crescere molto e continuano a farlo
anche oggi. In questo modo ho cominciato a realizzare
alcune sculture per Markus Lüpertz.
UJB: I vostri incontri, o meglio conversazioni, si
svolgono in parte anche qui in Italia, in Toscana.
Che trattiate anche la pittura «vecchia», quella del
rinascimento, è ovvio. Mi interesserebbe sapere
quale tema tedesco sia rilevante. Sei italo-tedesco,
quali sono le tradizioni e le tendenze fino a oggi che
ti hanno formato?
GD: Principalmente sono stato formato dalla
pittura tedesca, non c’è dubbio. Questo è anche
l’aspetto conflittuale della mia pittura, spesso ci
trovi dell’indecifrabile, del cocciuto o dell’estraneo.
Da questo viene però anche una tensione che non
vorrei eliminare. In parte i miei quadri trattano
anche questo conflitto italo-tedesco. Nell’arte
moderna i miei interessi cominciano con Caspar
David Friedrich, per meglio dire, personalmente mi
appassiona tutto dal romanticismo in poi. Principalmente
sono stato influenzato dall’espressionismo e
dal neo-espressionismo, anche se alla base di tutto
ciò sono sempre presenti l’arte italiana rinascimentale
e rappresentanti del modernismo classico come
De Chirico o Morandi. Sono un figlio illegittimo
della Transavanguardia italiana e della pittura delle
«Neuen Wilden».
UJB: Ma da allora è passato tanto tempo.
GD: Se pensiamo a un discorso contemporaneo
certamente mi interessano molto artisti come Jonathan
Meese o Neo Rauch. Per me è anche importante
sapere, dallo scambio con i miei colleghi tedeschi,
che cosa è attualmente al centro del dibattito. Mi
sembra però evidente che col mio lavoro faccio parte
di un altro partito.
UJB: Hai abbandonato anche l’espressività da un
po’ di tempo ormai… Guardando le opere qui nel
tuo studio si vede che lavori più sulle espressioni
calme, astratte. Il tuo «rielaborare sulle superfici di
colore» come dici tu, diventa evidente in tanti quadri
ancora incompleti. C’è una specie di atmosfera
carica di una tensione quieta, del cambiamento …
come la quiete prima della tempesta.
GD: Possibile. Questo continuo lavoro sulle
superfici è anche una forma di interrogarmi, cioè …
è possibile che lo studio dei colori e delle forme mi
porterà in ultima analisi a dipingere una tela soltanto
di rosso …. e soprattutto, questo per me sarebbe
fattibile? Possiamo chiamarli momenti tra me e la
tela, momenti straordinari, che si creano soltanto
dopo tanto lavoro (lunga pausa) …. la sensazione
che ho puntato l’antenna verso Dio, molto patetico
veramente ma lo puoi lasciare comunque così. Forse
questa è come una dipendenza verso la quale mi
muovo sempre, ma questi progressi sono importanti,
chiarificatori all’interno delle varie tappe del mio
fare. Mi sono reso conto di questo soltanto quando
ho conosciuto artisti che soffrono della stessa «malattia
». Comunque, sto parlando del contatto con
l’energia gigantesca che si può creare quando capisco
che nel dipingere riesco a scoprire delle esistenze
nascoste – energie che vibrano, separate o voluminose
che come risultati non si possono considerare
come frutti del caso.
Sono sempre stato molto scettico rispetto alle semplificazioni
estreme, intendo quella riduzione totale
nella pittura, fino al non-figurativo. Ancora oggi
non mi fido di tutte le posizioni concrete, non mi
eccitano più di tanto. Devo essere capace di capire il
non-figurativo, di ricapitolare la strada percorsa per
arrivarci. Devo essere in grado di vedere in esso il
risultato, devo sentire l’aria e il cielo dal punto dove
sto sulla terra, comprenderlo veramente, appunto da
dove mi trovo.
UJB: Allora bisogna che continuamo la nostra
conversazione sulla condizione delle cose l’estate
prossima, anche se non ci sarebbe bisogno di una
notte d’incendio chiarificatrice. Sono curiosa di
vedere le tue nuove opere e ti ringrazio di cuore per
la nostra conversazione.
GD: Piacere mio, grazie e, come dicevi…
ad allora, senza l’incendio.
1 Il premio Combat Prize è un concorso per artisti, organizzato dall’Istituto Culturale Blob ART di Livorno, per sostenere l’arte contemporanea. Il Premio Combat Prize ha tre sezioni: pittura,
grafica e fotografia. Per ognuno dei vincitori delle tre sezione la giuria prevede l’organizzazione di una mostra e la pubblicazione di una catalogo; in più ci sono tre premi in moneta.
2 Il sentiero di montagna sul Montemagno è un sentiero artificiale lungo il quale sono stati esposte sculture in pietra e legno; il sentiero sale sulla parte nord del Montemagno. Questa perla
relativamente poco nota è da leggere in chiave di un Gesamtkunstwerk e risale a due fratelli del paesino locale, uno dei quali è venuto a mancare. I due hanno trascorso la propria vita
secondo un misticismo moderno svolgendo studi alchimistici e studi spirituali sulla natura, dedicandosi con rispetto affettuoso al monte e alla creazione e la cura di questo sentiero nel corso
di decenni.
3 Il «tarantismo« è un’antica tradizione pagana dell’Italia meridionale affatturano non solo il bene ma soprattutto il male. Si dice, tra altre credenze, che chi ha fatto del male rischia di essere
punto da una tarantola e di cadere poi in una specie di estasi della danza che può durare anni o anche tutta la vita. In un piccolo paesino tra Brindisi e Lecce si festeggia allora una sorta di
Woodstock di questi condannati o creduti malati che arrivano lì per sottoporsi a una cura. Ballano quindi per tutta la notte, talvolta soltanto girandosi, sputando e gridando. Da lì proviene la
musica tarantella. Esistono veri e propri esorcisti, cioè un gruppo di tre persone che qualche volta anche per giorni suonano il tamburino, il violino e l’armonica per liberare la persona posseduta
dal diavolo.
4 Hermann Alberti, pittore, nato 1937 a Ansbach, Germania. Vive a Ronzano (Italia) e a Berlino (Germania). Le sue opere sono caratterizzate da una ripresa delle tradizioni della «Neue Sachlichkeit
» e dell’espressionismo. È professore all’Accademia di Belle Arti (Hochschule für Bildende Künste) di Braunschweig.
5 «Sektionismus» o sezionismo, termine coniato da Giuseppe Donnaloia nel 2007 per definire uno stile pittorico da lui sviluppato che combina, usato in vari strati sovrapposti, vari tecniche e
stili sulla stessa tela.
6 Termini coniati da Donnaloia, «Wink-Bilder» sono quadri che fanno cenno all’osservatore, cioè che vogliono attirare l’attenzione su di se. «Summ-Bilder» sono quadri che non si rivolgono in
modo particolare all’osservatore, hanno un’energia e un carattere diverso, più fine e più difficile da cogliere.
More
Less
Experience
Years of experience: 14. Registered at ProZ.com: Dec 2012.