This site uses cookies.
Some of these cookies are essential to the operation of the site,
while others help to improve your experience by providing insights into how the site is being used.
For more information, please see the ProZ.com privacy policy.
Freelance translator and/or interpreter, Verified site user
Data security
This person has a SecurePRO™ card. Because this person is not a ProZ.com Plus subscriber, to view his or her SecurePRO™ card you must be a ProZ.com Business member or Plus subscriber.
Affiliations
This person is not affiliated with any business or Blue Board record at ProZ.com.
French to German: Labro, Philippe: Siebenmal fallen, achtmal wieder aufstehen. Bericht von meiner Depression
Source text - French N/A
Translation - German Arbeitsprobe Maria Rosaria Di Palo – aus dem Französischen
Ausschnitt aus: • Labro, Philippe: Siebenmal fallen, achtmal wieder aufstehen. Bericht von meiner Depression. Verlag Herder Freiburg 2005, 207 Seiten.
Kapitel 7
Ich habe es mir einen Augenblick lang vorgestellt.
Im Réal Alcazar, dem Königspalast von Sevilla, gibt es einen langen von Mauern gesäumten Gang, der die Gärten überragt. Ich weiß nicht warum - ich hatte es schon einmal gelesen und nun vergessen - aber er wurde Galería de las Grutescas genannt. Diese Bezeichnung kommt mir jetzt in den Sinn: Galería de las Grutescas. Wie gelähmt ins Sofaeck gequetscht, sehe ich nun einige dieser Grotesken vor mir.
Es gab da diesen armen Kerl, der sich in seine Herrlichkeit hüllte und mit seinem Wissen prahlte. Scheinheilig und schöntuerisch war er stets bereit, den Mächtigen in ihrer Anwesenheit zu schmeicheln und sie in ihrer Abwesenheit nachzuäffen, ein richtiger Hofnarr, der auf Festen umherflatterte, immer auf der Suche nach neuen Kontakten. Eloquent und sich sicher fühlend im Netze seiner Kontakte, überzeugt davon, die heikelsten Momente im Laufe seiner geschickt eingefädelten Karriere immer souverän gelöst zu haben, war er in Wirklichkeit ein Weichling, ein feiger Maulheld und ängstlich, auch wenn er nach außen hin so selbstsicher wirkte. Er vermied Fehler erfolgreich und setzte sich lediglich für den Erhalt seines erworbenen Ruhmes ein. Aber er war ständig von der Angst geplagt, dass die Wahrheit ans Tageslicht kommen könnte, dass sein widerliches, kleines Geheimnis gelüftet würde. Er drehte sich quasi um sich selbst, wie ein Kreisel. Der Kreisel wankte nie, darin lag sein Genie. Er war diskret, aber Sie hätten mit ihm keine Zelle teilen wollen, Sie hätten mit dieser Art Mensch nicht in den Krieg ziehen wollen.
Es gab da auch diesen weltlichen Parasiten, diesen schamlosen, krankhaften Prahlhans, diesen Luxusschmarotzer, der seine ganze Existenz erfunden hatte. Glaubte man seinen Worten, so hatte er bereits alles erlebt, alles gesehen. Seltsamerweise fanden seine kriegerischen Heldentaten, seine exotischen Entdeckungen, die weiblichen Errungenschaften, derer er sich rühmte, immer irgendwo in weit entfernten Ländern statt, ohne Zeugen. Es kam auch niemandem in den Sinn, den Wahrheitsgehalt seiner Aussagen zu überprüfen, war er doch so nett und freundlich. Schön, groß, mit einer hohen Stirn und einem kantigen Gesicht, einem athletischen Körper und dandyhaft gekleidet, nahm er alle für sich ein. Wie andere Männer dieser Art trug er seine Haare etwas zu lang im Nacken, ein wenig zu fettig. Er spielte mit einer Zigarre. Seine guten Manieren und das Durchlaufen verschiedener Bereiche in den obersten Verwaltungsbehörden hatten es ihm erlaubt, eine bevorzugte Stellung bei den Einflussreichsten einzunehmen, Finanz- und Industrieriesen, Medienmogule und Politiker, die in ihm einen talentierten Erzähler fanden, der sie gelegentlich vergnügte. Seine Fähigkeit, sowohl vom Dschungel in Amazonien, also auch von den exklusiven Salons der Park Avenue zu berichten, öffnete ihm die Türen zu verschiedenen Gesellschaftskreisen, vernachlässigten Ehefrauen, gelangweilten Witwen, älteren gelifteten Singles, die sich nach einem offenen Ohr sehnten. Noch nie in seinem Leben hatte er auch nur eine Rechnung bezahlt.
English to German: Ben Izzy, Joel: Der Geschichtenerzähler oder das Geheimnis des Glücks.
Source text - English N/A
Translation - German Arbeitsprobe Maria Rosaria Di Palo – aus dem Englischen
Ausschnitt aus: Ben Izzy, Joel: Der Geschichtenerzähler oder das Geheimnis des Glücks. Verlag Herder Freiburg 2005, 208 Seiten.
WIE ICH ZUM GESCHICHTENERZÄHLER WURDE, ist eine Geschichte an sich; eine Geschichte über Flüche, die sich in Segen verwandelt haben. Ich kam sicherlich nicht mit diesem Talent auf die Welt, denn ich bin einigen begegnet, bei denen es so war. In der südlichsten Spitze Irlands hörte ich einst einen echten Barden antike Balladen so inbrünstig singen, dass man die Geister seiner Vorfahren im Chor schallen hörte. Im jüdischen Viertel Jerusalems lernte ich einen chassidischen Maggid kennen, der seine Wurzeln bis auf den Rabbi Nachman von Bratzlav zurückverfolgen konnte, der berühmte Geschichtenerzähler mystischer Geschichten des 18. Jahrhunderts. Und einmal teilte ich mir an der Nordküste von Oahu auf Hawaii die Bühne mit einer Frau, die sozusagen als Schatzmeisterin auserkoren worden war für die Geschichten ihrer Vorfahren, die bis zu fünf Tausend Jahre alt waren.
Ich konnte nichts dergleichen vorweisen, deshalb fühlte ich mich anderen Geschichtenerzählern gegenüber immer unterlegen. Aufgewachsen bin ich auf einem Fleckchen Erde, das weniger zauberhaft nicht hätte sein können, in den Vororten der Vororte östlich von Los Angeles. Dort wo meine Familie lebte, gab es keine Filmstars, keine Strände – also auch kein Badevergnügen. Im Grunde genommen gab es überhaupt keine Geographie, wohl hatte man uns von purpurfarbenen Bergen im Norden erzählt, aber die konnten wir vor lauter Smog nicht einmal erahnen.
Das Ganze nannte sich San Gabriel Valley – nicht zu verwechseln mit dem äußerst berühmten „Valley“. Unseres war das andere „Valley“, flach und eckig, mit endlos geraden Straßen, die – in welche Richtung auch immer- grundsätzlich auf eine Autobahn führten. Durch diese gelangte man auf andere Autobahnen, die wiederum in andere Autobahnen mündeten. So stellte sich mir die Welt dar.
More
Less
Translation education
Bachelor's degree - Université de Montréal
Experience
Years of experience: 19. Registered at ProZ.com: Sep 2007.
I am a German subtitler, translator and author with broad experience in creative writing, media and television. My source languages are French, English and Italian.
I use the subtitling software Swift and can deliver subtitle files in various formats. I do provide time-cued / spotted files, but am also used to working with templates.
Through production companies and agencies, I subtitle French, English and Italian television programmes for TV5 Monde, Arte, MTV and other channels into German. In addition, I am familiar with SDH-subtitling and provide subtitles for ORF and Swiss Teletext.
I have also been working with independent film productions and I do have experience with subtitling corporate videos.
I do provide subtitles (foreign language and SDH) for the following TV formats: