Jul 5, 2012 18:39
12 yrs ago
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German term
Widerfahrnis / Erfahrung / Erlebnis
German to English
Social Sciences
Philosophy
The author distinguishes these three terms, all of which are most commonly translated into English as "experience." How would one best make the distinctions in translation? A sample passage follows:
Während sich Ereignisse (im Sinn beobachtbarer Abläufe) immer nur in Reihen anderer Ereignisse fortsetzen, führen Widerfahrnisse zu Erlebnissen und über diese zu Erfahrungen, in denen das, was widerfährt, im Licht dessen, wie es erlebt wird, in bestimmter Weise semiotisch dargestellt und mit Hilfe konventioneller Zeichensysteme auch anderen verständlich kommunizierbar wird. Im Erfahren wird deutlich, was widerfahren ist, aber so, wie es erlebt wurde. Erfahrungen können daher zwar immer als Ereignisse beschrieben werden, aber sie haben stets Zeichenstruktur, die anders als bei bloßen Ereignissen nach ihrem Sinn zu fragen erlaubt, insofern sie Widerfahrenes, das in bestimmter Weise erlebt wird (subjektiver Sinn), in bestimmter Weise zur Darstellung bringen (objektiver Sinn). Diese Erfahrungen sind zwar immer Erfahrungen von etwas Widerfahrenem und Erlebtem, aber deshalb müssen sie keine Erfahrungen von Angenehmen oder Unangenehmem, Erfreulichem oder Unerfreulichem, (moralisch) Gutem oder Bösem sein. Wie alltägliche, rechtliche oder wissenschaftliche Beschreibungen solcher Vorgänge belegen, kann man Unfälle, Krankheiten, Erbschaften oder Liebesbeziehungen beschreiben, ohne dass ihre Bedeutung (ihr Sinn) für die Betroffenen zum Thema gemacht wird. Werden sie aber als Erfahrungen von Erfreulichem oder Unerfreulichem bzw. moralisch als Erfahrungen von Bösem oder von Gutem beschrieben, dann wird das, was widerfahren ist, von den Betroffenen oder von den Betrachtenden so erlebt bzw. so beurteilt. Was so beschrieben oder beurteilt wird, kann das Widerfahrnis selbst sein (die Erkrankung bzw. der Erbfall), oder etwas, was in und mit diesem Widerfahrnis erlebt wird (der Schrecken, der Schmerz, die Angst bzw. die Freude, die Überraschung, das Glück), oder etwas, was durch dieses Widerfahrnis bewirkt oder ausgelöst wird (der Verlust des Arbeitsplatzes bzw. die finanzielle Unabhängigkeit).
Während sich Ereignisse (im Sinn beobachtbarer Abläufe) immer nur in Reihen anderer Ereignisse fortsetzen, führen Widerfahrnisse zu Erlebnissen und über diese zu Erfahrungen, in denen das, was widerfährt, im Licht dessen, wie es erlebt wird, in bestimmter Weise semiotisch dargestellt und mit Hilfe konventioneller Zeichensysteme auch anderen verständlich kommunizierbar wird. Im Erfahren wird deutlich, was widerfahren ist, aber so, wie es erlebt wurde. Erfahrungen können daher zwar immer als Ereignisse beschrieben werden, aber sie haben stets Zeichenstruktur, die anders als bei bloßen Ereignissen nach ihrem Sinn zu fragen erlaubt, insofern sie Widerfahrenes, das in bestimmter Weise erlebt wird (subjektiver Sinn), in bestimmter Weise zur Darstellung bringen (objektiver Sinn). Diese Erfahrungen sind zwar immer Erfahrungen von etwas Widerfahrenem und Erlebtem, aber deshalb müssen sie keine Erfahrungen von Angenehmen oder Unangenehmem, Erfreulichem oder Unerfreulichem, (moralisch) Gutem oder Bösem sein. Wie alltägliche, rechtliche oder wissenschaftliche Beschreibungen solcher Vorgänge belegen, kann man Unfälle, Krankheiten, Erbschaften oder Liebesbeziehungen beschreiben, ohne dass ihre Bedeutung (ihr Sinn) für die Betroffenen zum Thema gemacht wird. Werden sie aber als Erfahrungen von Erfreulichem oder Unerfreulichem bzw. moralisch als Erfahrungen von Bösem oder von Gutem beschrieben, dann wird das, was widerfahren ist, von den Betroffenen oder von den Betrachtenden so erlebt bzw. so beurteilt. Was so beschrieben oder beurteilt wird, kann das Widerfahrnis selbst sein (die Erkrankung bzw. der Erbfall), oder etwas, was in und mit diesem Widerfahrnis erlebt wird (der Schrecken, der Schmerz, die Angst bzw. die Freude, die Überraschung, das Glück), oder etwas, was durch dieses Widerfahrnis bewirkt oder ausgelöst wird (der Verlust des Arbeitsplatzes bzw. die finanzielle Unabhängigkeit).
Proposed translations
(English)
3 +1 | Events that befall us/ Reflected experiences/ Things we partake or indulge in | Michael Martin, MA |
2 | adversity / experience / impression | gangels (X) |
Proposed translations
+1
10 hrs
Selected
Events that befall us/ Reflected experiences/ Things we partake or indulge in
Most would probably agree there's no single term equivalency in English for this. I would therefore simply expand each single term to a short phrase which is a legitimate translation technique.
At a certain level, this looks to me like a tripart expression describing a progression from passive exposure to an experience that is shaped by the mind. By that logic however, Erlebnis should probably be in the middle and Erfahrung should go to the end:
Events that befall us become things we partake or even indulge in until they turn into reflected experiences.
At a certain level, this looks to me like a tripart expression describing a progression from passive exposure to an experience that is shaped by the mind. By that logic however, Erlebnis should probably be in the middle and Erfahrung should go to the end:
Events that befall us become things we partake or even indulge in until they turn into reflected experiences.
4 KudoZ points awarded for this answer.
Comment: "Thanks Michael. You are right about the sequence. I deliberately presented a different sequence to check if the answerers were picking up on the subtle distinctions. While I sometimes used phrases, I mostly used occurrence, experience (for Erlebnis), and appropriation, since the author provided fuller discussions of each term"
1 hr
adversity / experience / impression
Ereignis = event
Note: Good judgment comes from experience, and experience comes from bad judgment
Note: Good judgment comes from experience, and experience comes from bad judgment
Peer comment(s):
neutral |
philgoddard
: Widerfahren doesn't mean adversity as far as I'm aware.
2 hrs
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Discussion