Apr 14, 2005 19:25
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German term

"Guten Morgen" in der Schweiz und in Österreich

German Other Other
Liebe Kollegen,

wird "Guten Morgen" in der Schweiz und in Österreich anders geschrieben, als in Deutschland?

Besten Dank im voraus für Ihre Hilfe!
Responses
4 +8 nein, aber
5 +3 Nein

Discussion

Non-ProZ.com Apr 14, 2005:
Schweizer Deutsch Ich habe mal solche Variante f�r die Schweiz geh�rt: "Guet� Morg�". W�re das richtig?
Non-ProZ.com Apr 14, 2005:
c
------ (X) Apr 14, 2005:
Nein.

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+8
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nein, aber

In Österreich gebraucht man häufiger Grüss Gott! Inder Schweiz häufig Gruezi.

Spezielle Wörter

Es gibt etwa 7000 Austriazismen, die auch innerhalb Österreichs zum Teil nur regional üblich sind. Hier, in alphabetischer Anordnung, einige speziell in Österreich einschließlich des früheren sudetendeutschen Sprachraums und teilweise auch in Bayern gebräuchliche Wörter und deren Bedeutung in der Hochsprache der Bundesrepublik Deutschland:

* angreifen (auch in Altbayern) -> nicht nur attackieren, sondern auch berühren, anfassen
* Ansuchen -> Gesuch
* auf (der) Nacht (auch in Altbayern) -> am Abend
* sich ausrasten (auch in Altbayern) -> ausruhen
* Bankomat -> Geldautomat
* Bankomat-Karte -> EC-Karte (Maestro-Karte)
* Bartwisch -> Handbesen, -feger
* Benützer, benützen (auch in Altbayern und der Schweiz) -> Benutzer, benutzen
* Bim -> Straßenbahn
* Bub (auch in Süddeutschland) -> männliches Kind
* Bursche (auch in Altbayern) -> männlicher Jugendlicher zwischen 14 und 18.
* Christtag -> 1. Weihnachtsfeiertag
* då (auch in Altbayern) -> hier (vgl. »dort«)
* Depp (auch in Altbayern) -> Trottel, Idiot, Dummkopf
* deppert (auch in Altbayern) -> doof, dumm
* dort (auch in Altbayern) -> da
* einheben (Gebühr) -> erheben
* Einsatz (auch in Altbayern) -> Pfand
* Erdapfel (auch in Altbayern, Württemberg und regional darüber hinaus), -birne -> Kartoffel
* Er(ge)tag (veraltet; auch in Altbayern) -> Dienstag
* Erlagschein -> Zahlschein, Überweisung
* Faschiertes (regional auch in Altbayern)-> Hackfleisch
* Fassbinder (auch in Altbayern)-> Küfer
* Fauteuil -> Polstersessel (schweizerisch: Sofa)
* Feber (nur in bestimmten Regionen, teilweise auch in Altbayern) -> Februar
* Fisolen (Wien), Strankerln (Kärnten) -> Grüne Bohnen
* Fleischlaibchen, -laiberl -> Frikadelle
* Frankfurter (Würstel) -> Wiener Würstchen (auch in Vorarlberg)
* Gelse -> Mücke (vor allem Stechmücke)
* Gebäck, Semmel -> Brötchen
* Gewand (auch in Altbayern) -> Kleider, Kleidung
* Grüß Gott (auch in Altbayern und Württemberg) -> je nach Tageszeit Guten Morgen, Guten Tag (auch in Kärnten), Guten Abend
* heuer (auch in Altbayern und der Schweiz) -> in diesem Jahr (analog: Heuriger -> diesjähriger - zum Beispiel Wein, Kartoffeln)
* Heuriger (vor allem in Niederösterreich und Wien) -> Gaststube, in der der heurige Wein und Brote mit Beilagen ausgegeben werden
* Jänner (veraltet auch in Altbayern) -> Januar
* Jause kommt von slowen.: ju?ina "Mittagessen"-> Abendessen, Brotzeit (Bayern)
* Journaldienst -> Bereitschaftsdienst
* Jus -> Jura (Rechtswissenschaften)
* Karfiol (auch in Altbayern)-> Blumenkohl
* Kassa (auch in der Schweiz) -> Kasse
* Kasten (auch in Altbayern und der Schweiz) -> Schrank
* Kipferl (auch in Altbayern) -> Croissant
* Kiste, Kisterl (auch in Altbayern) -> Kasten, Kästchen
* Kletze (auch in Altbayern) -> Dörrbirne, auch allgemein Dörrobst
* Kluppe (auch in Altbayern)-> Wäscheklammer
* komod -> angenehm, bequem
* Krampen -> Spitzhacke
* Kren (slawisches Lehnwort, auch in Bayern) -> Meerrettich
* Kukuruz -> Mais
* Kundmachung -> Bekanntmachung
* Kübel (auch in Altbayern)-> Eimer
* Leiberl, Leibchen (auch in Altbayern)-> Hemd, T-Shirt
* leiwand (Wienerisch, aber auch sonst recht verbreitet) -> gut, toll
* Lift -> Fahrstuhl
* Luster (auch in Altbayern) -> Lüster (Kronleuchter)
* lustig (auch in Altbayern) -> spaßig
* Marille (regional auch in Altbayern) -> Aprikose
* Matura (auch in der Schweiz) -> Abitur
* Mehlspeise (auch in Altbayern) -> Süßspeise
* Melanzani -> Aubergine
* Most (auch in Altbayern, Württemberg und der Schweiz) -> je nach Region: Apfelwein, Traubenmost
* niedersetzen (sich), niederlegen (sich)(auch in Altbayern) -> hinsetzen (sich), hinlegen (sich)
* Nationalrat -> Bezeichnung für das Parlament; auch in der Schweiz
* Obers (teilweise auch in Altbayern), Rahm (auch in Altbayern, Baden-Württemberg, Schweiz) -> Sahne
* Ordination -> Arztpraxis, ärztliche Sprechstunde
* Palatschinke(n) (ungarisch palacsinta, urspr. romanisches Lehnwort (aus dem Rumänischen), das sich letztendlich vom lateinischen placenta für Kuchen ableitet) -> Eierkuchen, Pfannkuchen
* Patschen (auch in Altbayern) -> Hausschuhe, Pantoffel, Reifenpanne
* Paradeiser -> Tomate (auch in Kärnten, Vorarlberg, Tirol)
* Quick -> Geldkarte
* Rauchfang (regional auch in Altbayern) -> Schornstein
* Ribisel -> Johannisbeere (auch in Kärnten, Vorarlberg)
* (Zu weiteren regionalen Küchenbegriffen siehe entsprechenden Artikel)
* Sackerl (Sack) (auch in Altbayern) -> Tüte
* Schale, Haferl (auch in Altbayern) -> Tasse
* schauen (auch in Altbayern) -> sehen
* Schlagobers -> Sahne (siehe Obers)
* Schlapfer (auch in Altbayern) -> Pantoffel
* Schnürlsamt -> Cord
* Schuhband (auch in Altbayern) -> Schnürsenkel
* Sessel (auch in Altbayern) -> Stuhl
* Servus (auch in Altbayern) -> Tschüss, Wiedersehen, aber auch als Begrüßung: Hallo, usw.
* Spengler, Installateur (auch in Altbayern) -> Klempner
* Spital (auch in Altbayern) -> Krankenhaus
* Stelze oder Haxen (auch in Altbayern) -> Beine
* Stephanitag (auch in Altbayern) -> 2. Weihnachtsfeiertag
* Stiege (auch in Altbayern) -> Treppe
* Tasse -> oft für flache Gefäße, z. B. Duschtasse, Fleischtasse (= Assiette); auch Untertasse
* Topfen (auch in Altbayern) -> Quark
* Trafik (eigentlich Tabaktrafik) -> Verkaufsstelle für Tabakwaren, Zeitungen und Magazine; vergleichbar einem Kiosk
* Tuchent (auch in Ostbayern) kommt von tschech.: Duchna -> Federbett
* Türschnalle (auch in Altbayern) -> Türklinke
* Verkühlung (auch in Altbayern) -> Erkältung
* Vogerl- (auch in Altbayern), Rapunzelsalat -> Feldsalat, Rapunzelsalat
* Watsche(n) (auch in Altbayern) -> Ohrfeige
* weiters (auch in Altbayern) -> weiterhin (in der Bedeutung: darüber hinaus)
* Wiederschaun (auch in Süd- und Mitteldeutschland üblich) -> Wiedersehen
* Zuckerl (auch in Altbayern) -> Bonbon
* zusperren (auch in Altbayern) -> absperren

Siehe auch: Bassena, Beuschel, Bummerl, Dreidl, Powidl, Mundart, Regionale Küchenbegriffe

Weitere Besonderheiten

Viele Redewendungen und manche Besonderheiten gibt es nur im österreichischen Sprachgebrauch:

* es geht sich aus -> es ist ausreichend Zeit oder Platz für etwas vorhanden
* etwas um 5 Euro kaufen (auch in Bayern, im Schriftdeutsch zurückgedrängt) -> etwas für 5 Euro kaufen
* am als Kurzform für auf dem: am Berg, am Tisch (z. B. in "das Essen steht am Tisch") -> auf dem Berg, auf dem Tisch

In Österreich unübliche Wörter und Redewendungen

Viele in Deutschland gebräuchliche Wörter werden in Österreich weder mündlich noch schriftlich verwendet. Manche unter den folgenden waren außerdem im übrigen oberdeutschen Sprachraum ursprünglich nicht heimisch:

* ab und an = ab und zu
* Anlagenmechaniker = Elektro-Installateur, Elektriker
* Apfelsine = Orange
* aufräumen = zusammenräumen
* Berliner = Krapfen
* Blumenkohl (in der Schweiz üblich) = Karfiol
* Brötchen = Weckerl, Semmel
* doof = deppert, blöd, dämlich
* Eisbein = Stelze, Haxe
* (fegen = (zusammen)kehren)
* gucken = schauen (z. B. fernsehschauen anstatt von fernsehgucken)
* Junge = Bub, ab ca. 14 Jahren: Bursche
* Herpes = Fieberblase (nur am Mundbereich, sonst auch Herpes)
* Karneval, Fasnacht = Fasching
* Klempner = (Gas/Wasser-)Installateur
* Kloß = Knödel
* Kneipe = (kleines) Lokal, Pub, Tschecherl (in Wien üblicher Ausdruck)
* Knöllchen = Strafzettel
* Konfitüre (in der Schweiz üblich) = Marmelade
* Kronkorken = Kapsel
* Laden = Geschäft
* lecker = gut geschmeckt (auch in Bayern üblich)
* Metzger (in Vorarlberg und der Schweiz üblich) = Fleischhauer, Fleischhacker
* Mirabelle = gelbe Zwetschke, Kriecherl
* Ohrfeige = Watsche, Foze, Flack
* Pampelmuse = Grapefruit
* Pastor = Pfarrer
* Pflaume = Zwetschke (in Österreich wird jede Pflaumenart als Zwetschke bezeichnet, in dieser Schreibweise!)
* Pfütze = Lache
* Plätzchen = Keks
* prima = voll klasse, voll gut, voll super
* Schrank = Kasten
* Schreiner (in Bayern und der Schweiz üblich) = Tischler
* Schornsteinfeger = Rauchfangkehrer, Kaminkehrer
* Sonnabend (eigentlich nur mehr in Norddeutschland üblich, sonst weitgehend zurückgedrängt) = Samstag
* Tante-Emma-Laden = Greißler
* Theke, Dresen = Bar
* Tüte, Tasche = Sackerl, Sack
* Tiegel = kleiner Topf/kleine Pfanne
* waagerecht = waagrecht
* Zeitangaben: 1/4 vor ... = 3/4 (vor) ..., 1/4 nach (1) = 1/4 (2) (nur in Wien, Burgenland und der Steiermark üblich)
* Ziegenpeter = Schafblattern

Des weiteren wird in Österreich nicht die Eins, sondern der Einser, der Zweier usw. gesagt. Die Präposition an vor Feiertagen wie in an Ostern, an Weihnachten, an Silvester ist völlig ungebräuchlich. Österreicher sagen ausschließlich zu Ostern, zu Weihnachten usw.

In Südtirol gibt es zudem einige Wörter, die sich durch die Zugehörigkeit zu Italien entwickelt haben. Hierzu zählen z.B. der Hydrauliker (Installateur) oder die Stammrolle (in Österreich Pragmatisierung). Ansonsten orientiert sich das Südtirolerische am österreichischen Deutsch.

Perfekt

In Österreich (wie auch in der Deutschschweiz und im gesamten süddeutschen Sprachraum) muss für die Bildung des Perfekts von Verben, die die Körperhaltung ausdrücken, genauso wie für Verben der Bewegung generell als Hilfsverb "sein" verwendet werden. Zu den betroffenen Verben gehören zum Beispiel "sitzen", "stehen", "liegen".

Ebenso wie im gesamten Dialektgebiet südlich der Mainlinie ist das Imperfekt in der österreichischen Umgangssprache völlig ungebräuchlich. "Ich ging" oder "ich sah" wird als fremdartig empfunden. Normal ist zu sagen: "ich bin gegangen" oder "ich habe gesehen". Einzig beim Verb "sein" sind mit "war, waren" usw. auch Formen des Präteritums üblich.

Das Präteritum ist in den oberdeutschen Dialekten in frühneuhochdeutscher Zeit ausgestorben. Die gängigste Erklärung dafür ist, dass im Oberdeutschen generell das auslautende "-e" u.a. bei den Vergangenheitsformen auf "-te" ausgefallen war: "sagt-e" > "sagt", "kauft-e" > "kauft". Dadurch konnten von vielen Verben die Vergangenheits- und Gegenwartsformen lautlich nicht mehr unterschieden werden, was dazu geführt haben soll, dass das Präteritum insgesamt außer Gebrauch gekommen ist.

Indirekte Rede

Während im Norddeutschen in Sätzen der indirekten Rede meist der Konjunktiv verwendet wird, wird in Österreich eher der Indikativ verwendet. Wenn ein Satz tatsächlich im Konjunktiv gesprochen oder geschrieben wird, so drückt das ein Misstrauen aus.
Beispiel: Er sagte, dass er in der Stadt gewesen ist. im Gegensatz dazu: Er sagte, dass er in der Stadt gewesen sei. - drückt aus, dass man es eigentlich nicht wirklich glaubt.

Geschlecht (Genus)

Bei einigen Wörtern wird in der österreichischen Standardsprache ein anderes Genus als in der deutschen verwendet. Beispiele sind das Joghurt und das Keks statt der Joghurt und der Keks (ausgenommen die Redewendung "etwas geht mir auf den Keks", die so auch in Österreich zu hören ist). Außerdem hat sich das Mail (E-Mail) durchgesetzt, während in Deutschland die Mail üblich ist, und es dominiert das Brezel vor die Brezel. Das Gehalt (monatliche Entlohnung) hat als veraltende Nebenform der Gehalt. Auch bei dem Wort Teil ist in Österreich eher der Teil als das Teil gebräuchlich sowie das Cola anstatt der Cola.



Moin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel befasst sich mit der Begrüßung 'Moin', andere Bedeutungen unter Moin (Begriffsklärung)


Moin! (friesisch: entweder Guten! oder Tag!, möglicherweise Kurzform von friesisch moi morn! - wörtl.: "Schönen Tag!", mōi wie niederländisch: mooi = schön - gemeingermanisch mit mögen verwandt; moin für Tag - gemeingermanisch mit Morgen verwandt) ist ein "universeller" Gruß ursprünglich in Friesland (Ostfriesland). Er kann zu jeder beliebigen Tageszeit und fast jeder Situation angewendet werden.

Inhaltsverzeichnis
1 Herkunft
2 Verwendung
3 Verbreitungsgeschichte in Norddeutschland
4 Siehe auch:
5 Weblinks

Herkunft
Durch seine gemeingermanische Verwandtheit und unabhängig von allen weiteren Theorien über die Etymologie des heute verwendeten Grußes, kann man sagen, dass Moin nichts anderes als Morgen bedeutet. Allerdings ist auch denkbar, dass die einsilbige Form tatsächlich dem Angeredeten sprachökonomisch "einen Guten" (moien) wünscht, was dann wiederum erklärt, dass Moin! zu jeder Tageszeit gebraucht wird. Womöglich ist es diese Doppelbedeutung und Kürze von Moin, die den Reiz ausmacht.

Gegen die Herleitung von "Moin" aus dem ostfriesisch-niederdeutschen "mōj" spricht die Tatsache, dass "Moin" das einzige Wort dieser Sprache ist, das den kurzen oi-Diphthong aufweist, der aufgrund phonologischer Gesetzmäßigkeiten nicht aus -ōj- hergeleitet werden kann. Im Übrigen scheint "Moin" eine relativ junge Sprachschöpfung zu sein, und Einiges spricht für die Annahme, dass es sich hier um die Übernahme und später eigenwillige Umformung eines "Morjen" (Guten Morgen!) preußischer Verwaltungsbeamter in Ostfriesland handelt.

Teilweise ist auch die intensivierende Verdoppelung Moin-Moin (auch: Moinmoin) üblich. Benutzer dieser Form werden aber bei manchen Norddeutschen, die großen Wert auf Sprachökonomie legen, schnell als geschwätzig angesehen (scherzhaft). Im Regelfall gilt allerdings Moin-Moin als höflichere Form. Sie wird insbesondere zur Beantwortung eines einfachen Moin benutzt.

Moin-Moin ist vielleicht auch direkt aus dem friesischen moi morn entstanden. Der letzte Teil morn (Morgen) bekommt in dieser Verwendung dann also die Bedeutung Tag, oder wie der Norddeutsche gerne zu grüßen pflegt: Tach!.

Verwendung
Im Gegensatz zum niederdeutschen goden Morgen kann Moin den ganzen Tag über verwendet werden, selbst um Mitternacht.

In Schleswig-Holstein wird inzwischen umgangssprachlich auch Moinsen! verwendet, vermutlich durch Anhängen des dänischen Namenszusatzes -sen (für Sohn des [Vorgenannten]), wie er sich auch in üblichen norddeutschen Familiennamen wiederfindet, und bei dem Versuch, eine Verkleinerungsform wie Tach - Tachchen zu finden. Vielleicht klingt Moinsen "origineller", "besser" und "nordischer" als *Moinchen. Wahrscheinlicher ist aber die Herleitung aus dem hier landschaftlich oft gehörten Gruß Morgens! [mo'gä:ns] anstelle von: Guten Morgen.

Wahrscheinlich von gleicher Herkunft ist das Luxemburgische Moien als Begrüßung, das ebenfalls nicht nur "guten Morgen" heißt, sondern im ganzen Tagesverlauf verwendbar ist.

Moin und Moinmoin sind international: Auch im Osten der Niederlande, ausgehend von Westfriesland, und im Süden Dänemarks, ausgehend von Nordfriesland (mojn - aus friesisch entlehnt) werden sie benutzt. Mojn steht aber nicht im dänischen Wörterbuch, auch nicht moin oder als eine Form von "god morgen" (guten Morgen), es ist also regional auf das Grenzgebiet zum Kreis Nordfriesland und Kreis Schleswig-Flensburg begrenzt, wo mojn auch von der dänischen Minderheit gesagt wird.

Sprachgeschichtlich verwandt ist der norwegische Gruß morn, der nach Ansicht vieler Skandinavisten aus dem Mittelniederdeutsch der Hanse stammt. Im Gegensatz zu god morn oder god morgen (guten Morgen), das nur vormittags angebracht ist, ist morn informeller und kann den ganzen Tag bis in die Nacht (z.B: statt god aften: guten Abend) verwendet werden.

In Finnland sagt man Moi.

Verbreitungsgeschichte in Norddeutschland
War Moin zunächst nur bei den Friesen und dann in Südschleswig bis zur Ostseeküste in Angeln und Flensburg (dort haben sich viele Nordfriesen niedergelassen) üblich, so hat es sich gegen Ende des 20. Jahrhunderts auf den gesamten norddeutschen Raum ausgebreitet. Besonderen Anteil hat hier die Popularität der Werner-Comics des Zeichners Rötger Feldmann (Brösel) ab den 80er Jahren, dessen Figur Werner immer mit Moin (oder Moin-Moin) grüßt, weil er ein Flensburger ist. Brösel ist gebürtig im holsteinischen Travemünde, kam während seiner Lehre in Flensburg zwingend in Kontakt mit dem Gruß und nahm ihn dann mit nach Kiel, wo er bis dahin nicht als Universalgruß verwendet wurde, und wo Brösel seine Bücher veröffentlichte. Schnell wurde neben Werner auch dessen Slang und damit das Moin überregional bekannt.

Während Moin also im mehrsprachigen Flensburg schon sehr lange fest eingebürgert ist, findet es sich im übrigen niederdeutschen Sprachraum als neue Sprachform in der Umgangssprache jüngerer Leute. Beispielsweise gehört es nicht zum niederdeutschen Dialekt in Holstein und wird dort von den älteren Einheimischen zwar verstanden, aber eben als eine Art Morjen (berlinerisch) und nicht zu einer anderen Tageszeit als morgens erwartet, wie Tach. Dass es durch die von Flensburg (und durch die Werner-Comics) kommende Verbreitung Moin allerdings in neuerer Zeit auch zu jeder Tageszeit gesagt wird, halten ältere Muttersprachler richtig für eine "typisch norddeutsche" Modeerscheinung und passen sich dem an (siehe Zitat von Engholm unten).

Inzwischen wird der Gruß von fast allen Deutschen verstanden und auch in den Topebenen von Wirtschaft und Politik benutzt. Der frühere Schleswig-Holsteinische Ministerpräsident Björn Engholm bezeichnete Moin als "die genialste Wortschöpfung aller Zeiten", auch die aktuelle Landesmutter Heide Simonis verwendet den Gruß auffallend oft, so Sprachforscher. Auch im Duden ist er inzwischen zu finden. Im Süden des deutschen Sprachgebiets jedoch (zumal größtenteils in der Schweiz und in ganz Österreich) wird Moin höchstens passiv verstanden.

In Teilen der deutschsprachigen Südostschweiz (im Kanton Graubünden), verwendet man in der Umgangssprache das Wort Moi, um eine Einzelperson zu begrüssen oder sich von ihr zu verabschieden. Für mehrere Personen benützt man die Zusammensetzung Moi-zäma, wobei der Wortteil zäma Dialekt ist und ins Hochdeutsche übertragen miteinander heisst. Moins ist eine Ableitung von Moi und bedeutet, dass man mehrere Personen anspricht, also eine weitere Variante der Mehrzahlform.
Peer comment(s):

agree Aleksandra Kwasnik : Das nenn' ich Output! Innerhalb von 6 Minuten... Wow! :)
4 mins
Pejsten kann ich.:)
agree Nesrin : Kurz und bündig!!
5 mins
Ha-ha-ha.
agree Paul Peeraerts : Sehr interessant. Danke!
27 mins
Danke!
agree Stephanie Wloch : In Österreich können Vegetarier also ruhigen Gewissens Vogerl und Schinken essen. Gut zu wissen.
1 hr
Hau rein!
agree Sandra Ziagos (X) : Servus Janfri. Ein Linktipp: http://gewi.uni-graz.at/~muhr/OEDT/quizz.html
1 hr
Danke sehr!//Pfüati!// Jo danke vi den eitrog, is scho a fescher link!
agree dieter haake : mein Gott - was ein Gutem Morgen doch alles auslösen kann ;-)
1 hr
Für ne nette Begrüssung tut man doch heutzutage fast alles.:)
agree Derek Gill Franßen : Aus "-ōj-" kann ich sowieso nichts herleiten, aber sonst... ;-) // Hey, what's that all about? In your text that "ōj" looks like "- & # 3 3 3 ; j "! That was supposed to be the joke... ;-(
1 hr
çñç}{ñ[]ñ¡¡¡¡¡¡¿¿¿¿¿*.*´:o)
agree Harry Bornemann : Nicht zu vergessen: der schweizer "Leerschlag" (das Leerzeichen)
10 hrs
lol.
Something went wrong...
4 KudoZ points awarded for this answer. Comment: "Ich habe viel dazu gelernt - herzlichen Dank! Selbstverständlich auch an Ingo!"
+3
5 mins
German term (edited): Guten Morgen

Nein

Wie Janfri schon sagt, an "Guten Morgen" ist nichts anders zu schreiben, selbst in der Schweiz und Österreich nicht. Die mögen zwar vielleicht etwas anderes sagen, "Grüß Gott" in Österreich und "Gruezi" in der Schweiz, aber "Guten Morgen" bleibt "Guten Morgen".

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Note added at 20 mins (2005-04-14 19:45:50 GMT)
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Was das von dir erwähnte \"Guetä Morgä\" angeht, so ist das das ausgeschriebene Schwiezerdütsch, was eher inoffiziell ist. Es kommt ganz darauf an, ob es an einen Freund gerichtet ist (in dem diese Version akzeptabel ist), oder doch eher ein offizielles Schreiben (da gehst du mit \"Guten Morgen\" auf Nummersicher.
Peer comment(s):

agree Michael Schubert
3 mins
agree Nesrin
6 mins
agree ------ (X)
46 mins
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