Gender specific language DE

German translation: Nur bei Personenbezeichnungen gendern, nicht bei Unternehmen

11:32 Sep 20, 2023
German language (monolingual) [PRO]
Art/Literary - Business/Commerce (general)
German term or phrase: Gender specific language DE
Hallo zusammen,

Ich brauche mal wieder Hilfe, und zwar bezüglich der genderspezifischen Schreibung.

Die genderspezifische Übersetzung: "In jedem Fall, in denen Ihre personenbezogenen Daten verarbeitet werden, weil Sie ein Mitarbeiter:in oder Endkund:in einer Handelskund:in oder einer Lieferant:in sind."

Das finde ich absolut schrecklich! Außerdem bringt das ja auch weitere Probleme mit sich:

"Weil Sie ein:e (muss in diesem Fall mit :e geschrieben werden, das ist klar). Aber was mache ich mit: "EINER Handelskund:in oder EINER Lieferant:in"??

Persönlich würde ich dazu neigen, im zweiten Teil des Satzes die genderspezifische Schriftweise fallenzulassen. Im ersten Teil ist es ok, da sich der Text ja an den Leser:in :-) wendet.

Hat jemand eine Idee?

Vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüssen,

Inge
Inge Schumacher
France
Local time: 08:42
Selected answer:Nur bei Personenbezeichnungen gendern, nicht bei Unternehmen
Explanation:
1. Möglichkeit wäre: "In jedem Fall, in dem Ihre personenbezogenen Daten verarbeitet werden, weil Sie Mitarbeiter:in oder Endkund:in eines/einer Handelskund:in oder eines/einer Lieferant:in sind." Es ist hier in der Regel in Ordnung für die bessere Lesbarkeit bei unbestimmten Artikel mit dem Schrägstrich zu arbeiten.

2. Möglichkeit und meine bevorzugte Lösung in diesem spezifischen Fall wäre: Bei Handelskunde und Lieferant kann das Gendern mit der Begründung weggelassen werden, dass es hier nicht um Personen geht, sondern um Unternehmen. Gegendert wird nämlich nur bei Personenbezeichnungen. Soll heißen: Für Handelskunde könnte man hier Synonym Unternehmen im Handel sagen und mit Lieferant ist auch ein Unternehmen gemeint und nicht die Person, also z. B. eine LKW-Fahrerin, die irgendeine Ware liefert. Da es sich im letzten Teil des Satzes also nicht um Personenbezeichnungen handelt, sondern Unternehmen gemeint sind, kann man das Gendern weglassen. Es wird nur beim tatsächlichen Bezug auf Personen gegendert:

"In jedem Fall, in dem Ihre personenbezogenen Daten verarbeitet werden, weil Sie Mitarbeiter:in oder Endkund:in eines Handelskunden oder eines Lieferanten sind."

Zur Verdeutlichung: Ein anderes Beispiel wäre Arbeitgeber. Wenn hier die Person, also beispielsweise der Geschäftsführer gemeint ist, würde man gendern oder eben einfach entsprechend der Geschlechtsidentität beispielsweise Arbeitgeberin oder Arbeitgeber schreiben. Bezieht sich Arbeitgeber allerdings auf ein Unternehmen, z. B. „ProZ.com ist mein Arbeitgeber“ fällt das Gendern weg und man schreibt einfach nur Arbeitgeber.

Entsprechend heißt es auch immer im Duden "Verwendung der Personenbezeichnung", weil das Gendern nur bei Personenbezeichnungen notwendig ist.

Ansonsten gebe es noch die Möglichkeit (m/w/d) zu benutzen, dass finde ich hier allerdings nicht so elegant und entspricht vermutlich auch nicht den Stilvorgaben deines Auftraggebers, wenn der Doppelpunkt genutzt wird.

Eine weitere Möglichkeit ist einen Gender-Hinweis zu schreiben, entspricht allerdings vermutlich auch nicht den Stilvorgaben/Wusch deines Auftraggebers. Dazu auch: https://www.scribbr.de/hausarbeit/gender-hinweis-hausarbeit-...

Unter "online references" findest du einige Ressourcen, die dir ggf. in Zukunft weiterhelfen.
Selected response from:

Susanne Gläsel
Germany
Local time: 08:42
Grading comment
Vielen Dank Susanne,
Deine Antwort ist sehr klar und eindeutig. Ich werde mich danach richten.
Das ist ja schrecklich, sich mit diesem Gendern das Leben schwer zu machen :-).
Der Kunde kommt aus den USA, vielleicht ist es bei denen wirklich so total wichtig, auf solche Sachen zu achten. Ich mache auch nur das Review.
Liebe Grüsse,
Inge



SUMMARY OF ALL EXPLANATIONS PROVIDED
5 +2Nur bei Personenbezeichnungen gendern, nicht bei Unternehmen
Susanne Gläsel
5 +1In jedem Fall, in denen Ihre personenbezogenen Daten verarbeitet werden
Ulrich Eberhardt


Discussion entries: 11





  

Answers


13 mins   confidence: Answerer confidence 5/5 peer agreement (net): +1
In jedem Fall, in denen Ihre personenbezogenen Daten verarbeitet werden


Explanation:
Hm - da sind ja auch erstmal Grammatikfehler drin. Was bedeutet "In jedem Fall, in denen Ihre personenbezogenen Daten verarbeitet werden"?

Auch sollte es heißen: "Weil Sie Mitarbeiter:in ... sind" – der unbestimmte Artikel ist eine Übernahme aus dem Englischen, die auf Deutsch nicht so elegant aussieht.

Ulrich Eberhardt
Germany
Local time: 08:42
Specializes in field
Native speaker of: Native in GermanGerman
Notes to answerer
Asker: Hallo Ulrich, Vielen Dank für deinen Beitrag. Ich mache die Reviews von aus dem Amerikanischen übersetzten legalen Texten. Das ist alles fürchterlich lang und kompliziert geschrieben, aber ich werde nicht dafür bezahlt, das Ganze zu überarbeiten. Das scheint dem Kunden auch nicht SO wichtig zu sein! :-) Schöne Grüsse Inge


Peer comments on this answer (and responses from the answerer)
agree  Regina Eichstaedter
7 hrs
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1 hr   confidence: Answerer confidence 5/5 peer agreement (net): +2
Nur bei Personenbezeichnungen gendern, nicht bei Unternehmen


Explanation:
1. Möglichkeit wäre: "In jedem Fall, in dem Ihre personenbezogenen Daten verarbeitet werden, weil Sie Mitarbeiter:in oder Endkund:in eines/einer Handelskund:in oder eines/einer Lieferant:in sind." Es ist hier in der Regel in Ordnung für die bessere Lesbarkeit bei unbestimmten Artikel mit dem Schrägstrich zu arbeiten.

2. Möglichkeit und meine bevorzugte Lösung in diesem spezifischen Fall wäre: Bei Handelskunde und Lieferant kann das Gendern mit der Begründung weggelassen werden, dass es hier nicht um Personen geht, sondern um Unternehmen. Gegendert wird nämlich nur bei Personenbezeichnungen. Soll heißen: Für Handelskunde könnte man hier Synonym Unternehmen im Handel sagen und mit Lieferant ist auch ein Unternehmen gemeint und nicht die Person, also z. B. eine LKW-Fahrerin, die irgendeine Ware liefert. Da es sich im letzten Teil des Satzes also nicht um Personenbezeichnungen handelt, sondern Unternehmen gemeint sind, kann man das Gendern weglassen. Es wird nur beim tatsächlichen Bezug auf Personen gegendert:

"In jedem Fall, in dem Ihre personenbezogenen Daten verarbeitet werden, weil Sie Mitarbeiter:in oder Endkund:in eines Handelskunden oder eines Lieferanten sind."

Zur Verdeutlichung: Ein anderes Beispiel wäre Arbeitgeber. Wenn hier die Person, also beispielsweise der Geschäftsführer gemeint ist, würde man gendern oder eben einfach entsprechend der Geschlechtsidentität beispielsweise Arbeitgeberin oder Arbeitgeber schreiben. Bezieht sich Arbeitgeber allerdings auf ein Unternehmen, z. B. „ProZ.com ist mein Arbeitgeber“ fällt das Gendern weg und man schreibt einfach nur Arbeitgeber.

Entsprechend heißt es auch immer im Duden "Verwendung der Personenbezeichnung", weil das Gendern nur bei Personenbezeichnungen notwendig ist.

Ansonsten gebe es noch die Möglichkeit (m/w/d) zu benutzen, dass finde ich hier allerdings nicht so elegant und entspricht vermutlich auch nicht den Stilvorgaben deines Auftraggebers, wenn der Doppelpunkt genutzt wird.

Eine weitere Möglichkeit ist einen Gender-Hinweis zu schreiben, entspricht allerdings vermutlich auch nicht den Stilvorgaben/Wusch deines Auftraggebers. Dazu auch: https://www.scribbr.de/hausarbeit/gender-hinweis-hausarbeit-...

Unter "online references" findest du einige Ressourcen, die dir ggf. in Zukunft weiterhelfen.


    https://www.scribbr.de/gendern/woerterbuch/
    https://geschicktgendern.de/
Susanne Gläsel
Germany
Local time: 08:42
Specializes in field
Native speaker of: Native in GermanGerman
Grading comment
Vielen Dank Susanne,
Deine Antwort ist sehr klar und eindeutig. Ich werde mich danach richten.
Das ist ja schrecklich, sich mit diesem Gendern das Leben schwer zu machen :-).
Der Kunde kommt aus den USA, vielleicht ist es bei denen wirklich so total wichtig, auf solche Sachen zu achten. Ich mache auch nur das Review.
Liebe Grüsse,
Inge

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agree  Ulrich Eberhardt: Mache ich auch so
1 hr

agree  Thomas Pfann: Klingt schlüssig und gerade Punkt 1 ist m. E. die einzig richtige Lösung: Wenn mit Doppelpunkt gegendert werden soll, dann braucht man den Schrägstrich, wenn der Doppelpunkt nicht genügt (also „ein:e Mitarbeiter:in“, aber „einem/einer Mitarbeiter:in“).
1 hr
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